Zum städtischen Fuhrpark gehören nicht nur Müllfahrzeuge , Kehrmaschinen und Dienstwagen, sondern auch: rund 20 historische Kutschen . „Die Stadt Bad Kissingen hat einen ganzen Kutschenfundus in verschiedenen Variationen, die man beim historischen Rakoczy-Festumzug sieht“, sagt Thomas Lutz vom Stadtmarketing und Organisationsteam des Stadtfestes. Viktoria-Kutschen, Landauer, Droschken; kleinere ausgelegt als Zweispänner, größere ausgelegt für vier Pferde, die davor angeschirrt werden, um die Historischen Persönlichkeiten des Rakoczy-Festes vor tausenden Zuschauern durch die Straßen zu ziehen.
Vier Viktoria-Kutschen wurden ausrangiert
Aktuell stehen vier dieser historischen Gefährte aus dem städtischen Fundus zum Verkauf . „Wir haben uns entschieden, vier Kutschen auszurangieren, weil der Zahn der Zeit an ihnen nagt und sie in den vergangenen fünf Jahren nicht mehr eingesetzt wurden“, erklärt er. Bei den Gefährten handelt es sich ausschließlich um kleinere Viktoria-Kutschen, die Platz für zwei Passagiere sowie den Kutscher bieten. Rund 100 Jahre sind sie alt.
Die Gefährte wurden zwar regelmäßig gewartet, seien als fahrbereit vom TÜV abgenommen und insgesamt in einem tauglichen Zustand, dennoch würde es mehr an Kosten und Arbeit brauchen, um sie wieder vollkommen vorzeigbar zu machen. Die Sitzpolster sind zum Teil verschlissen, es braucht neues Leder oder Bezüge und andere Ausbesserungsarbeiten. Lutz schätzt, dass der Investitionsbedarf pro Gefährt bei zwischen 500 und 2.000 Euro liegt. Weil die Stadt zuletzt günstig an neue Kutschen gekommen ist beziehungsweise gespendet bekommen hat, sei es wirtschaftlich sinnvoller, die nicht mehr benötigten zu verkaufen .
Was noch dazu kommt: Die historischen Wagen sind das Jahr über in Lagerhallen nahe der Musikschule untergestellt. „Dort ist es sehr beengt und die Kutschen stehen Achse an Achse“, sagt Lutz. Die Kutschen in schlechterem Zustand sollen deshalb Platz machen für die Gefährte, die in den nächsten Jahren sicher für das Rakoczy-Fest gebraucht werden.
Kutschen sind historisch und intakt
Einen besonderen musealen Wert weisen die Kutschen nicht auf. Weder ist nachvollziehbar wo und von wem sie produziert wurden, noch ist etwas über ihre Geschichte bekannt, außer, dass sie vor 20 Jahren von der Stadt erworben wurden: „Ein Fürst von Bismarck oder eine Kaiserin Sisi ist nicht in ihnen gefahren“, meint der Rakoczy-Cheforganisator. Vermutlich waren sie auf landwirtschaftlichen Gestüten in Gebrauch. Aber es handele sich um authentische, historische und funktionstüchtige Fahrzeuge, und keine Repliken. Sie würden in Liebhaberkreisen Verwendung finden, ist Lutz sicher. „Wir müssten sie sonst in ein paar Jahren entsorgen. Wir hoffen, dass sich eine Verwendung für sie findet“, erklärt er. Und sei es nur als besonderer Deko-Gegenstand in einem Garten.
Eine ist bereits verkauft
Eine der vier Kutschen hat bereits einen neuen Eigentümer gefunden: die Bayerische Staatsbad Bad Kissingen GmbH. Die Staatsbad will die Kutsche laut Lutz zu Dekozwecken etwa bei Veranstaltungen verwenden. Die anderen drei Fahrzeuge stehen weiterhin zum Verkauf . Interessierte finden Sie im Internet auf Kleinanzeigen oder können Sie auch in der Wandelhalle besichtigen. Dort sind die Kutschen aktuell ausgestellt.
Eine Preisvorstellung nennt Lutz nicht, der Verkauf läuft auf Verhandlungsbasis. Das heißt, es darf kräftig gefeilscht werden. „Wir werden sie nicht überteuert abgeben. Reichtümer sind da nicht zu erwarten“, verspricht er. Übergangsweise bis zum Verkauf sei denkbar, die Kutschen für Veranstaltungen in der Stadt aufzustellen, als besonderer Hingucker und Fotomotiv für Einheimische und Gäste. Kontakt zur Kutschenverkauf zur Stadt unter Tel.: 0170/ 9163831
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