
Die höchste Auszeichnung für exzellente Brotqualität wird vom Bayerischen Staatsministerium verliehen und würdigt das Engagement und die handwerkliche Spitzenleistung der Preisträger. "Für uns ist der Staatsehrenpreis wie ein Bäcker-Oscar. Er bestätigt, dass wir seit Jahrzehnten auf höchstem Niveau arbeiten", sagt Heribert Hedrich, der den Betrieb in dritter Generation führt. "Doch diesen Erfolg muss man sich immer wieder verdienen. Wir trainieren das ganze Jahr wie Olympiasieger, um Tag für Tag bestmögliche Qualität zu liefern."
Strenge Kriterien für die Teilnahme
Grundlage für die Auszeichnung sind herausragende Ergebnisse bei den jährlichen Brotprüfungen des Landesinnungsverbands . Über fünf Jahre hinweg müssen die Bewerberinnen und Bewerber mindestens fünf verschiedene Brote mit Bestnoten einreichen. In diesem Jahr nahmen 95 Betriebe aus 42 Innungen teil. Die Prüfer bewerteten insgesamt 2540 Brote. "Die Konkurrenz ist groß, und jeder Teilnehmer arbeitet auf höchstem Niveau. Man darf sich nicht ausruhen", erklärt der Bäckermeister, dessen Betrieb zum achten Mal in Folge ausgezeichnet wurde.
Eine Bäckerei mit Geschichte
Die Bäckerei Hedrich blickt auf eine fast 100-jährige Tradition zurück. Gegründet wurde sie in den 1920er-Jahren von Fridolin Schleyer. "Mein Großvater startete damals in Hausen und bis heute steht unser Betrieb für handwerkliche Qualität", so der Inhaber. "Ich habe die Bäckerei im Jahr 2000 übernommen und führe sie nun in dritter Generation."
Was die Bäckerei auszeichnet, ist die Verbindung von Tradition und Individualität. "Unser Slogan 'Die etwas andere Bäckerei' bedeutet für uns: Wir gehen unseren eigenen Weg. Wir setzen auf qualitativ hochwertige Zutaten, vor allem Roggen, und verzichten weitgehend auf Weizen." Der Bäckermeister betont: "Ein gutes Brot braucht Zeit. Bei uns backt das Brot so lange, wie es nötig ist – nicht nach starren Zeitvorgaben. Qualität steht immer an erster Stelle."
Leidenschaft für das Handwerk
Jedes Brot wird von Hand geformt. "Maschinen können das nicht ersetzen. Ein Bäcker muss das Teiggefühl in den Händen haben. Brot backen ist ein Handwerk, das man lieben muss", sagt er.
Herausforderungen und Zukunft
Trotz des Erfolgs bleibt das Bäckerhandwerk eine Herausforderung. "Nachwuchs zu finden, ist nicht einfach. Es braucht junge Bäckermeister, die den Mut haben, sich selbstständig zu machen. Der Beruf ist anspruchsvoll und erfordert mehr als eine 40-Stunden-Woche. Doch er ist auch sicher: Brot wird immer gebraucht."
Gleichzeitig entwickelt sich der Betrieb weiter. "Früher gab es vier Sorten Brot, heute bieten wir pro Woche wechselweise zwölf verschiedene Sorten an. Auch kleinere Brote und Snacks sind gefragt. Wir passen uns den Wünschen der Kunden an, ohne unsere Qualität aus den Augen zu verlieren."
Ein besonderer Moment für das Team
Der Preis ist für das gesamte Team ein Zeichen der Anerkennung. "Ich bin unglaublich stolz auf unsere Mitarbeiter. Ohne sie wäre das nicht möglich", betont der Bäckermeister. Besondere Anerkennung richtet er auch an seine Frau Christa: "Sie hält im Hintergrund alles zusammen. Ohne sie würde das alles nicht funktionieren."
Mit Blick auf die Zukunft hofft der Inhaber, einen Nachfolger zu finden, der die Bäckerei im Sinne der Familie weiterführt. "Mir liegt viel daran, dass der Betrieb nach mir weiterlebt. Wenn jemand Interesse hat, sich der Herausforderung zu stellen, kann er sich jederzeit bei mir melden."
Der Beruf als Herzensangelegenheit
Die Preisverleihung fand in der Münchner Residenz statt und bot ein feierliches Ambiente. "Es war ein wunderbarer Abend in beeindruckender Kulisse. Eine tolle Anerkennung für unser Handwerk", resümiert der Bäckermeister.
Für Heribert Hedrich bleibt der Beruf eine Herzensangelegenheit: "Wir haben den schönsten Job der Welt. Wir schaffen jeden Tag etwas mit unseren Händen, und das erfüllt mich mit Stolz."
Weitere Info: Eine Liste aller ausgezeichneten Betriebe in Bayern gibt es auf der Internetseite des Staatsministeriums .
