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Staatsbad Brückenau
Historischer Streifzug mit Flöte und Gitarre mit Duo Clara
Die Reihe „Hochschulpodium“ 2024 im Kuppelsaal des Dorint Resorts klang aus mit Kammermusik für zwei Instrumente in einer Kombination, die relativ selten zu hören ist: Flöte und Gitarre.
Hochschulpodium: Claudia Roch (links) und Mara De Luca musizierten zusammen im Staatsbad.       -  Hochschulpodium: Claudia Roch (links) und Mara De Luca musizierten zusammen im Staatsbad.
Foto: Thomas Ahnert | Hochschulpodium: Claudia Roch (links) und Mara De Luca musizierten zusammen im Staatsbad.
Thomas Ahnert
 |  aktualisiert: 20.12.2024 02:35 Uhr

Die Mailänder Flötistin Mara De Luca und die Leipziger Gitarristin Claudia Roch lernten sich 2020 bei einem Kammermusikprojekt kennen und ziehen neben ihren Studium als Duo Clara musizierend gemeinsam durch die Lande.

Das Programm war nicht nur von der Länge her angenehm kompakt, sondern brachte auch einen kleinen historischen Streifzug vom Ende des 17. bis zum Ende des 20. Jahrhunderts – und das durch fünf Länder. De Luca und Roch begannen mit der Sonate d-Moll für Oboe und B.c. von Georg Philipp Telemann in einer eigenen Bearbeitung für ihre Besetzung. In dem dreisätzigen Werk zeigten die beiden nicht nur, wie gut sich die barocke Spielweise mit ihrer flexiblen Dynamik und Agogik auch mit Flöte und Gitarre gestalten und damit Spannung erzeugen lässt. Sondern auch, welch fabelhafte Musikerinnen die beiden sind: De Luca mit einem bestens kontrollierten Ansatz und einem weichen, lebendigen Ton. Und Roch mit einer blitzsauberen Grifftechnik, die sich voll auf die Klangfarben konzentrieren konnte. So wurde die Gitarre aufgewertet von der Begleiterin zur Partnerin der Flöte. Deshalb hätte sie ruhig etwas lauter sein können.

Virtuosität der beiden Instrumente im Zusammenspiel

„Towards the Sea“ von Toru Takemitsu von 1982 ist eine Auftragskomposition von Greenpeace für eine Walrettungsaktion. Takemitsu, der sich an Herman Melvilles berühmtem Roman „Moby Dick“ orientierte, zielte vor allem auf die meditative Schönheit des Meeres und der Riesensäuger, und das war auch mit großer Ruhe und Klarheit musiziert. Aber kämpferische Assoziationen zu einer Rettungsaktion wurden da nicht geweckt. Mit Mauro Giulianis „Gran duetto concertante“ rückte die Virtuosität der beiden Instrumente im Zusammenspiel in den Vordergrund.

Absolutes Lieblingsstück

Und das praktizierten Mara De Luca und Claudia Roch mit sichtlichem Genuss, ohne die sanglichen melodischen Aspekte der Musik zu überspielen. Und auch das Rondo militare zum Schluss bekam eine leicht ironische Zackigkeit. Zu ausgeprägten Charakterstücken wurden die ersten drei Sätze aus Astor Piazzollas „Histoire du Tango“: „Bordel 1900“, „Café 1930“ und „Nightclub 1960“. Ein musikalischer Gedanke in drei verschiedenen sozialen Umgebungen: nicht nur ein musikalisches, sondern auch ein intellektuelles Vergnügen. Bei Jacques Iberts „Entr’accte“ für Flöte und Gitarre ging die Post endgültig ab.

Der mitreißende Schwung, mit dem da musiziert wurde (übrigens auswendig), ließ den Verdacht aufkommen, dass das eilige Werk zu den absoluten Lieblingsstücken gehört.

 
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