
Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger waren zur Gemeinderatsitzung am vergangenen Dienstag erschienen. Thema des Tages war der geplante Betriebsübergang des Haarder Kindergartens an die Gemeinde. Zuständig für den Betrieb des Kindergartens ist der St. Johannisverein e.V. Nüdlingen, der zur Caritas gehört. 1. Vorsitzende Regina Schramm und Schatzmeisterin Ulrike Schramm trugen dem Gremium die Schwierigkeiten vor, die die ehrenamtlichen Vorstandsmitglieder mit dem Betrieb dreier Standorte zur Kinderbetreuung haben.
„Es läuft alles, aber es wird einfach zu groß“, so die Vorsitzende. 43 Angestellte beschäftigt der Verein im Kindergarten Haard im Haus für Kinder Nüdlingen und im Hort am Schlossberg. Bürgermeister Harald Hofmann zeigte sich solidarisch mit dem Verein, der mit der Gemeinde traditionell eng zusammenarbeitet: „Der Verein kann mit einem mittelständischen Unternehmen mit Umsatz im einstelligen Millionenbereich verglichen werden, da wird es für den ehrenamtlich geführten Verein schwierig, alles unter einen Hut zu bringen. Meine Hochachtung für die engagierten Mitglieder.“
Probleme nicht mit der Sache an sich, sondern mit dem gestellten Antrag hatten mehrere Gemeinderäte, die weitere Informationen und die Prüfung von allen möglichen Optionen forderten. Gemeinderätin Christine Fell schlug vor, sich erst einmal mit allen Beteiligten – Personal, Verein, Eltern und dem Kreis-Caritasverband als übergeordneter Träger – zusammenzusetzen und die Möglichkeiten zu besprechen und zu prüfen, um eine „saubere Lösung“ zu erhalten.
Mehr Informationen gewünscht
Auch die Gemeinderäte Marcus Lipsius und Volker Schäfer wünschten sich mehr Informationen und Vorbereitung von Gemeindeseite. Der Antrag wurde vertagt. Der Hort in Nüdlingen soll allerdings mit Eröffnung des Neubaus von der Gemeinde betrieben werden.
Am 11. November beginnen die Bauarbeiten an der neuen Schlossbergschule und dem angeschlossenen Hort.
Auch eine neue Entwässerungssatzung wurde festgelegt. Die Satzung folgt der Mustersatzung des Freistaats Bayern von 2021 und ersetzt die nicht mehr zeitgemäße Satzung von 1995. Anschließend standen auch neue Gebührensatzungen für Wasserabgabe und Entwässerung auf der Agenda. Der letzte Kalkulationszeitraum sei mit dem aktuellen Jahr 2024 abgelaufen, so Kämmerer Fabian Röder. Die Wassergebühren mussten also neu kalkuliert werden.
Auf Grundlage der Entwicklung der letzten Jahre werden die Gebühren zur Wasserabgabe 2,42 Euro je Kubikmeter, zur Entwässerung 3,07 Euro je Kubikmeter betragen. Auf die Erhebung einer Grundgebühr wird weiterhin verzichtet.
Käferbefall im Wald
Schlechte Nachrichten gab es aus der Forstverwaltung: Im Gebiet Wildenroth östlich der B19 wurde ein Prachtkäferbefall festgestellt. Daher müssen 300 laufende Meter Holz außerplanmäßig geschlagen werden.
Auch die geplanten Tests der neuen Sirenenanlage waren kurz Thema: Auf die Forderung von Gemeinderat Volker Schäfer zur zeitnahen Durchführung der Tests erwiderte Bürgermeister Hofmann schlicht: „Wir bemühen uns.“
Hoffnungsvolle Töne wurden zum Bau des neuen Lebensmittelmarktes angestimmt. Der geplante tegut-Markt im Baugebiet Ried soll möglichst zeitgleich mit dem Kreisverkehr an der B287 vollendet werden. 2. Bürgermeister Edgar Thomas drückte seine Freude aus, dass es beim Thema Nahversorgung weitergeht. Möglichst noch in diesem Jahr soll die Ausschreibung für den Bau des Kreisverkehrs erfolgen.