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Aschach bei Bad Kissingen
Spuren ostasiatischer Kunst
Wissen Josefine Glöckner, Museumsleiterin der Museen Schloss Aschach, hat auf einer Reise mit dem Konfuzius-Institut Nürnberg-Erlangen den Austausch mit Wissenschaftlern und Kunstschaffenden gesucht.
In der Keramikwerkstatt von Meister Wang konnte die Gruppe bei der Bemalung von Keramiken zuschauen.       -  In der Keramikwerkstatt von Meister Wang konnte die Gruppe bei der Bemalung von Keramiken zuschauen.
Foto: Museen Schloss Aschach/Josefine Glöckner | In der Keramikwerkstatt von Meister Wang konnte die Gruppe bei der Bemalung von Keramiken zuschauen.
Redaktion
 |  aktualisiert: 15.02.2025 01:06 Uhr

Peking, Xi’an und Chenlu – an diese Orte in China führte eine Kunst-Reise Josefine Glöckner, Museumsleiterin der Museen Schloss Aschach. Organisiert wurde die Reise vom Konfuzius-Institut Nürnberg-Erlangen. Die zehnköpfige Reisegruppe , bestehend aus Wissenschaftlern, Wissenschaftlerinnen sowie Leitern und Leiterinnen von Kultur- und Bildungseinrichtungen, begab sich an kulturhistorisch bedeutende Orte der chinesischen Kunstgeschichte sowie Orte zeitgenössischer Kunst, heißt es in einer Pressemeldung des Bezirks Unterfranken. Dabei standen der Austausch mit Wissenschaftlern, Wissenschaftlerinnen und Kunstschaffenden vor Ort sowie die Vernetzung im Vordergrund.

Die ersten vier Tage verbrachte die Gruppe in der Hauptstadt Chinas, Peking. Sie ist die zweitgrößte Stadt des Landes und das politische und kulturelle Zentrum. Hier besuchte sie Einrichtungen wie die Central Academy of Fine Arts oder das National Museum of China. Auch bekannte Weltkulturerbestätten wie der Himmelstempel und die Große Mauer standen auf dem Exkursionsprogramm. Ein Highlight war die Besichtigung der Verbotenen Stadt. Die chinesischen Kaiser lebten und regierten bis zur Revolution 1911 dort. Da der einfachen Bevölkerung der Zutritt verwehrt war, erhielt die Palastanlage den Namen „Verbotene Stadt“. Hier konnte Museumsleiterin Josefine Glöckner die kaiserlichen Porzellane in Augenschein nehmen, unter denen sich Vergleichsstücke zu Objekten der ostasiatischen Sammlung der Museen Schloss Aschach befinden. Unweit der Verbotenen Stadt waren einst die Gesandtschaften untergebracht. Hier lebte auch Karl Graf von Luxburg (1872 bis 1956) während seiner Tätigkeit als Gesandter für das Deutsche Kaiserreich Anfang des 20. Jahrhunderts. Von seiner Zeit in China brachte er zahlreiche kunsthandwerkliche Stücke wie Porzellanvasen und -teller mit. Noch heute zieren die Stücke die einstigen Wohnräume der gräflichen Familie im Graf-Luxburg-Museum.

Am letzten Tag begab sich die Gruppe in einem Künstlerdorf außerhalb der Metropole und im berühmten Künstlerviertel 798 im Nordosten Pekings auf die Spuren zeitgenössischer Kunst.

Am sechsten Reisetag ging es mit dem Hochgeschwindigkeitszug nach Xi’an, die Hauptstadt der chinesischen Provinz Shaanxi. Xi’an hat eine über 3000 Jahre alte Geschichte. Unter dem Namen Chang’an war die Stadt während verschiedener Dynastien über tausend Jahre die Hauptstadt Chinas und Ausgangspunkt der berühmten Seidenstraße.

Xi’an hat die größte nahezu vollständig erhaltene Stadtmauer des Landes. Die Reisegruppe nutzte am ersten Abend die Gelegenheit für ein ganz besonderes Abenteuer: Mit dem Fahrrad machte sie eine Tour auf der Stadtmauer . Und auch in dieser Stadt stand wieder eine Weltkulturerbestätte auf dem Programm: Die Besichtigung der weltberühmten Terrakotta-Armee. Die Armee ist Teil des Mausoleums Qín Shihuángdìs, das für den ersten chinesischen Kaiser Qín Shihuángdì (259 vor Christus bis 210 vor Christus ) erbaut wurde.

Die letzte Station war die Töpferstadt Chenlu und deren Umgebung. Dabei ging man der Geschichte und Herstellung von Keramik auf den Grund. In Chenlu wird seit 1400 Jahren Keramik produziert. Während einst in jedem Haus ein Keramikofen betrieben wurde, befinden sich bis heute noch circa 40 aktive Brennöfen in der Stadt. Hier werden in Handarbeit nach traditioneller Technik und mit traditionellen Dekoren Keramiken hergestellt. Höhepunkt war der Besuch des Keramikmeisters Wang, der zum immateriellen Kulturerbe Chinas ernannt wurde. Auch der Besuch der Manufaktur Phoenix Art Ceramics zeigte, dass noch heute nach traditionellen Formen und Dekoren produziert wird.

Impulse für die Zukunft

Die Kunstreise bot die Gelegenheit, sich auf die Spuren von Karl Graf von Luxburg zu begeben und Orte zu besuchen, an denen er als Gesandter einst unterwegs war. Die traditionelle Keramikherstellung vor Ort erleben und Vergleichsstücke von Objekten der eigenen Sammlung persönlich in Augenschein nehmen zu können, tragen zum tiefergehenden Verständnis der Aschacher Sammlung bei. Neu geknüpfte Kontakte bieten außerdem die Möglichkeit, neue Fragestellungen zu einzelnen Aschacher Objekten mithilfe der chinesischen Fachleute zu klären. Während der Reise entstanden bereits erste Ideen für Ausstellungen und neue Veranstaltungsformate in den Museen Schloss Aschach. red

 
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