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Hammelburg
Sportfreak Raphael Buttler: Kämpfen, bis es klappt
Der 17-Jährige vom TV/DJK Hammelburg schert sich nicht um Widerstände. Hindernisse spornen den leidenschaftlichen Sportler eher an. Was den Youngster auf die Palme bringt, hat mit Sport nichts zu tun.
Jürgen Schmitt
 |  aktualisiert: 27.01.2025 02:32 Uhr

Architekt oder Ingenieur lautet der Berufswunsch von Raphael Buttler. Ein Beispiel dafür, wie zielorientiert der 17-Jährige schon in jungen Jahren ist. Aber da gibt es auch die wilde, emotionale Seite beim Schüler am Jack-Steinberger-Gymnasium. Nicht nur beim Volleyballspielen im Trikot des TV/DJK Hammelburg lässt der Wittershäuser sein Herz auf dem Platz.

Wer hat Sie angespielt?

Raphael Buttler: Ich wurde von Maximiliano Rodriguez angespielt. Wir kennen uns durch einen wilden Freundeskreis, in dem man sich viel sieht und Zeit miteinander verbringt. Zudem sind wir beide auch an anderen Sportarten sehr interessiert. Gelegentlich sieht man uns auch mal zusammen auf dem Tennisplatz .

Wie sieht Ihr Laufweg aus?

Ich begann vor ungefähr zehn Jahren mit Volleyball in Hammelburg und wurde über die Jahre durch die Volleyball-Akademie des TV/DJK Hammelburg gefördert. Somit gewann ich mit meinen Mannschaften schon in frühen Jahren Titel wie Nordbayrische und Unterfränkische Meisterschaften. Während meiner Jugend spielte ich auch in sämtlichen Auswahlmannschaften, mit denen wir oft den Bayernpokal gewannen. Ein Karriere-Highlight bleibt auf jeden Fall das Erringen der Bronzemedaille bei den FICEP-FISEC Games in der Sportart Volleyball in Rumänien im Jahr 2024.Es war eine große Ehre, Deutschland mit der DJK-Bundesauswahl bei einem internationalen Wettbewerb zu vertreten. Mittlerweile habe ich es bis in den Kader der ersten Herren Mannschaft des TV/DJK Hammelburg geschafft.

Nachgehakt: Welche anderen Sportarten interessieren Sie neben Volleyball und Tennis?

Ich spiele auch viel Golf und bin prinzipiell offen für andere Möglichkeiten, um mich zu bewegen. Außerdem liebe ich es, unter Druck zu stehen und trotzdem abliefern zu müssen, egal ob beim Aufschlag im Volleyball oder Tennis, beim Abschlag auf dem Golfplatz oder beim Zielen auf das Bulls-Eye auf der Dartscheibe.

Ihr Name taucht inzwischen regelmäßig auf im Regionalliga-Kader des TV/DJK. Wie nah dran sind Sie an einem Stammplatz?

Als junger und noch nicht so erfahrener Spieler bin ich auf einem so hohen Niveau noch relativ weit entfernt vom Stammplatz auf dem Feld. Zudem ist meine Position mit fünf unterschiedlichen Spielern gut gefüllt. Doch als junger Spieler versuche ich so viel Spielzeit wie möglich zu bekommen und an mir zu arbeiten, um mir den Stammplatz zu verdienen.

Sie sind Mittelblocker. Warum ist das genau die richtige Position auf dem Feld für Sie?

Der Mittelblocker geht im Angriff mit sehr hoher Geschwindigkeit und praktisch mit dem Kopf durch die Wand. Ich bin zudem relativ groß, was mir es ermöglicht einen guten Block zu stellen, womit ich dem Gegner das Punkten erschwere.

Es heißt, die Mittelblocker-Position wäre nicht so beliebt bei den Spielern. Stimmt das?

Das stimmt. Diese Position verlangt sehr viel von einem ab, körperlich wie mental. Noch dazu ist es ein sehr undankbarer Job. Man bekommt nicht so viele Bälle und dient quasi durchgehend als Schutzschild für seine Mannschaft. Dennoch bin ich gerne Mittelblocker und werde mich auf dieser Position noch länger aufhalten und verbessern.

Vor wenigen Jahren haben die TV/DJK-Männer noch in der 2. Bundesliga gespielt. Wie haben Sie diese Zeit erlebt und gab es Vorbilder?

Ich war bei Spielen zwar nicht oft dabei, meine Vorbilder aus dieser Zeit waren aber Lukas Spachmann und Oscar Benner. Ich war schon damals fasziniert von ihrem Zusammenspiel auf dem Feld und außerhalb der Halle. Ich würde gerne an alte Erfolge anknüpfen, doch bis dahin ist es für uns alle noch ein harter und langer Weg.

In der Vergangenheit hatten Sie immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen. Wie haben Sie das in den Griff bekommen?

Durch ständige Überbelastung meines Körpers, durch zu viel Training und durch die anderen sportlichen Aktivitäten ist mein Körper ständig eingeschränkt. Doch egal ob es schwerwiegende oder leichte Verletzungen waren, sollte man sich immer seine Ziele vor Augen führen und weiterkämpfen. Ich bin zu ehrgeizig, um einfach eine Erholungsphase zu machen, was mir manchmal zum Verhängnis geworden ist. Am Ende des Tages sollte man immer seinem Herzen folgen und nie aufgeben.

Sie pendeln zwischen 1. und 2. Mannschaft. Allein das hört sich nach hoher Belastung an…

Bei meist fünf Trainingseinheiten in der Woche und durch Jugendspieltage manchmal auch noch zwei Spieltage am Wochenende ist das natürlich eine sehr hohe Belastung. Doch mittlerweile ist das zu meiner Routine geworden. Wenn es mir mal zu viel wird, hilft es mir, vor oder nach den Trainingseinheiten joggen zu gehen, um den Kopf freizubekommen.

Regionalliga-Spiele sind sportlich anspruchsvoll. Wie gehen Sie damit um, wenn die älteren Semester mal etwas lauter werden?

Es ist ganz normal, dass es auch mal laut wird. Doch man muss sich immer vor Augen führen, dass man deutlich jünger und nicht so erfahren ist, wie andere. Genau aus diesen Gründen kann man riskanter und aggressiver spielen, da man nicht so viel zu verlieren hat. Deshalb versuche ich immer mutig zu bleiben und Sprüche zu ignorieren.

Sie gelten als höflich und wohlerzogen. Was bringt Sie auf die Palme?

Es gibt wenig, was mich wirklich entflammt, aber bei meinen Latein-Hausaufgaben verliere ich meine Nerven. Liebe Grüße an Frau Handke!

Im Vereins-„Steckbrief“ haben Sie angegeben, dass Sie sich bei Punkten von Ihnen vom Hallen-DJ Fichtel’s Lied wünschen würden. Ein Lied aus den 80er Jahren von den Woodys, zwei etwas komischen Vögeln in der Musikbranche. Warum das denn? Da waren Sie noch lange nicht geboren?

Ich bin ein großer Fan der Woodys und wer das Fichtel‘s Lied noch nicht gehört hat, sollte das nachholen. Das Lied weckt bei mir Erinnerungen an die Zeiten in Bukarest mit dem DJK-Bundeskader. Nach Siegen gegen Mannschaften wie Österreich oder Portugal lief dieses Lied unter der Dusche, dazu wurde gesungen und getanzt.

An wen spielen Sie weiter?

Ich spiele an meine Klassenkollegin Lena Weimer weiter. Sie ist eine junge, sehr talentierte Kampfsportlerin aus Bad Kissingen und vertritt aktiv die Kampfsportschule Engel in der Sportart Taekwondo. Sie hat mir auch schon diverse Schläge und Kicks beigebracht.

Raphael Buttler im Steilpass-Interview       -  Sportlich ist Raphael Buttler vom TV/DJK Hammelburg breit aufgestellt: Aber egal ob auf dem Golfplatz oder dem Spielfeld, Emotionen sind immer dabei.
Foto: privat | Sportlich ist Raphael Buttler vom TV/DJK Hammelburg breit aufgestellt: Aber egal ob auf dem Golfplatz oder dem Spielfeld, Emotionen sind immer dabei.
 
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