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Münnerstadt
Wegen AfD-Stand am Marktplatz: Spontane Gegendemonstration in Münnerstadt
Bei einer angemeldeten Aktion der AfD auf dem Münnerstädter Marktplatz kamen etliche Bewohnerinnen und Bewohner zu einer Protestkundgebung zusammen.
An einem Informationsstand der AfD gab es am Donnerstagnachmittag eine spontane Demonstration.       -  An einem Informationsstand der AfD gab es am Donnerstagnachmittag eine spontane Demonstration.
Foto: Thomas Malz | An einem Informationsstand der AfD gab es am Donnerstagnachmittag eine spontane Demonstration.
Thomas Malz
 |  aktualisiert: 11.03.2024 02:48 Uhr

Nur wenige Minuten nachdem ein Foto von einem Informationsstand der AfD im bayerischen Landtag in einer Whats-App-Gruppe veröffentlicht worden war, hat es am Donnerstag eine spontane Demonstration auf dem Münnerstädter Marktplatz gegeben. Die Infostandbetreiber riefen die Polizei . Aber auch die Demonstration war kurzfristig genehmigt worden.

Als erster erreichte der Münnerstädter Markus Zink den Marktplatz mit seinem Auto. Er hielt kurz an, wodurch sich die Betreiber des Standes eingeschränkt fühlten und die Polizei anriefen. Markus Zink stellte sein Fahrzeug ordnungsgemäß ab und begann ein kurzes Standkonzert mit dem Saxofon, wobei er nicht alle Töne traf. Inzwischen war auch Christine Schikora hinzugekommen, die schnell ein Plakat mit der Aufschrift „Hass ist keine Alternative“ gefertigt hatte.

Polizei rät: auf rechtliche Füße stellen

Während Markus Zink von der Polizei einen Platzverweis erhielt und sich vom Marktplatz entfernte, wurde Christine Schikora darauf hingewiesen, dass eine Demonstration angemeldet sein müsse. Als Einzelperson, die auf dem Marktplatz steht, sah sie das zwar anders, aber die Polizei riet ihr, das Ganze auf rechtliche Füße zu stellen.

Der inzwischen hinzugekommene Johannes Wolf erkundigte sich im Rathaus und Bürgermeister Michael Kastl erteilte Christine Schikora daraufhin die Genehmigung für die Demonstration, zu der immer mehr Münnerstädterinnen und Münnerstädter kamen.

Eigentlich 48 Stunden zuvor

Der Stand der AfD war angemeldet, bestätigte der Bürgermeister gegenüber dieser Zeitung. Dass es einen solchen Stand geben wird, konnten die Demonstranten allerdings vorher nicht wissen, sagte er. Deshalb habe er auch eine Ausnahme gemacht, denn eigentlich müssten solche Demonstrationen 48 Stunden zuvor angemeldet werden.

„Da gehört auch Vertrauen dazu“, begründete er seine Entscheidung. Und Vertrauen habe er zu Christine Schikora und auch zu den anderen, deren Namen ihm genannt wurden. „Da wusste ich, dass nichts passiert.“ Das gehöre zur Demokratie“, sagte er und bezog das sowohl auf den Infostand als auch auf die Demonstration dagegen. „Da findet ein Wettstreit der Ideen statt.“

Es blieb weitgehend ruhig

Die Demonstranten indes ließen keinen Zweifel daran, dass sie mit den Ideologien der AfD ganz und gar nicht einverstanden sind und auch derartige Infostände in Münnerstadt nicht haben wollen. Einige Demonstranten suchten das Gespräch mit Infostandbetreibern. Abgesehen von ein paar lauteren Worten blieb es aber ruhig.

Ein wenig verwundert waren einige, weil in Bayern doch erst im letzten Jahr Landtagswahlen stattgefunden hatten. Mit Ablauf der angemeldeten Frist rückten die beiden Männer mit ihrem Stand wieder ab.

Nur kurz hielt Markus Zink mit seinem Auto am Infostand der AfD. Er erhielt später von der Polizei einen Platzverweis.       -  Nur kurz hielt Markus Zink mit seinem Auto am Infostand der AfD. Er erhielt später von der Polizei einen Platzverweis.
Foto: Thomas Malz | Nur kurz hielt Markus Zink mit seinem Auto am Infostand der AfD. Er erhielt später von der Polizei einen Platzverweis.
 
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  • Thomas Reuß
    Hey Leute, bin stolz auf euch! Klasse!
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  • Klemens Wolf
    Sehr gute Spontanaktion! Respekt vor der unbürokratischen Genehmigung durch Bürgermeister Kastl.
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