"SpieleWochen finden Stadt": Zum 15. Mal lädt das Jugend- und Kulturzentrum (JuKuZ) der Stadt Bad Kissingen am Geschwister-Scholl-Platz die Kinder zwischen 6 und 99 Jahren dazu ein, einmal die Welt um sie herum zu vergessen und etwas zu tun, was man schon immer am liebsten getan hat: zu spielen. Wer zwischen dem 4. und dem 9. März ab 13 Uhr in das JuKuZ kommt, sollte nicht nur Neugier und gute Laune mitbringen, sondern er muss vor allem eines sein: entscheidungsstark! Denn das Angebot an Spielen ist derart umfangreich, dass man schon viel Zeit braucht, um sich einen Überblick zu verschaffen und dann zumindest eine Vorauswahl zu treffen. Denn es gibt mehr als 1000 Brett- und Kartenspiele , von echten Evergreens bis zu den Neuerscheinungen der Verlage, die man sich ausleihen und ausprobieren kann. Es gibt Großspiele, Geschicklichkeitsspiele , es gibt einen Kreativbereich für Leute, die sich ihre Spiel- und Schmucksachen lieber selber herstellen und es gibt einen Kleinkindbereich. Für die Geschickten gibt es nicht nur Mikado, sondern auch Kugelbahnsysteme mit den raffiniertesten Zutaten. Aber das sind nur die Angebote, die an allen Tagen immer zugänglich sind. Denn täglich gibt es auch durchschnittlich vier zusätzliche Themenveranstaltungen von analog bis digital: von "Kinderschminken", "Narrenwerkstatt", "Bingo" oder "Zaubervorstellung mit Mr. Flo" über "Die Werwölfe vom Düsterwald" oder "Exitroom mit dem Spielmobil Bayreuth" bis zu "Spiele programmieren", "Bau deine eigene VR-Brille", "Jagd nach Mister X." oder "Quango-Turnier" und andere Turniere. Am Ende, zum krönenden Abschluss, erwartet die Besucher am Samstag, 9. März, um 19 Uhr die "Retro-Games-Night" für Computerfreaks , die mit dem Atari oder ähnlichen Rechner-Oldies und Playstations groß geworden sind.
Spielenacht mit Live-Musik
Und ab 20 Uhr steigt die Spielenacht mit der Live-Band "So Izzy" , zu der alle kommen, die Brett- und Gesellschaftsspiele lieben und nie genug davon bekommen. Da ist erst Schluss, wenn auch die Letzten ausgespielt haben.
"Wir zielen dieses Jahr etwas stärker auf das Digitale", sagte Sozial- und Jugendreferent Philipp Pfülb. Und zwar nicht, weil das die Jugendlichen auch tun und man den Anschluss nicht verlieren will. Sondern weil man ihnen zeigen will, in welch hohem Maße man kreativ mit den neuen Medien umgehen kann. Die Gefahr einer "Vereinsamung" von Computerspielern sieht er zwar auch in einem gewissen Maße, aber er weist nachdrücklich darauf hin, dass es immer mehr Lern- und Strategiespiele gibt, die man gar nicht alleine, sondern nur gemeinsam mit anderen spielen kann. Und er hat beobachtet, dass es immer mehr vor allem junge Leute gibt, die als Computerspieler kommen und den Reiz der guten alten analogen Spiele entdecken. Was übrigens nicht im Angebot ist, sind die so genannten Ego Shooter oder Schießspiele.
Es ist ein Riesenberg an Arbeit, der sich hinter diesen beiden Wochen verbirgt, der das kleine Referat für Jugend, Familie und Soziales bis an seine Grenzen belastet. "Rund 50 ehrenamtliche Helfer engagieren sich in dieser Zeit", sagte Jugendarbeiterin Carolin Schaupp. Und sie kommen nicht nur aus der Stadt, sondern auch aus Hammelburg. Dazu kommt, dass sich die Bad Kissinger Spielewochen offenbar einen guten Namen gemacht haben: "Wir haben eine sehr gute Zusammenarbeit mit den Spielefirmen, die uns immer das neueste Material zur Verfügung stellen." Und nicht zuletzt ging ein dickes Dankeschön von Oberbürgermeister Kay Blankenburg an die Sponsoren, die dazu beitragen, dass sich die Kosten für das Ereignis im unteren vierstelligen Bereich bewegen.
Die Spielewochen sind wieder zweigeteilt, weil sich das, so Philipp Pfülb, wirklich bewährt hat. Die erste Woche vom 25. Februar bis 1. März ist ausschließlich für angemeldete Gruppen reserviert und bereits ausgebucht. Vom 4. bis 9. März, täglich von 13 bis 19 Uhr - mit Ausnahme der Spielenacht mit Open End zum Abschluss am 9. März - kann jeder das JuKuZ besuchen, und zwar ohne Anmeldung und ohne Eintritt. Vom Mittwoch, 6., bis Freitag, 8. März, gibt es gegen einen geringen Beitrag für Schulkinder zwischen 6 und 12 Jahren von 7.30 bis 13 Uhr eine Betreuung. Weitere Info dazu gibt es auch im Internet unter http://www.badkissingen.de/de/stadt/bildung-und-soziales/familie-und-kind/.