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Untererthal
Spielen bis das Jahr sich neigt
Auch am Sonntag wurde die Tradition des Untererthaler Silvesterblasens fortgesetzt.
Durch den ganzen Ort zogen die heimischen Bläser am letzten Tag des Jahres 2017. Gerd Schaar       -  Durch den ganzen Ort zogen die heimischen Bläser am letzten Tag des Jahres 2017. Gerd Schaar
| Durch den ganzen Ort zogen die heimischen Bläser am letzten Tag des Jahres 2017. Gerd Schaar
Gerd Schaar
 |  aktualisiert: 19.08.2022 02:55 Uhr
Ohne das Silvesterblasen geht in Untererthal das Jahr nicht ordentlich zu Ende. So waren denn auch am Sonntag wieder die heimischen Bläser ab 11 Uhr mittags am Silvestertag unterwegs, um in den Höfen des Dorfes das alte Jahr zu verblasen. Die Leitung über die rund 30-köpfige Musikkapelle hatte Tobias Popp. Warme Getränke und leckere Häppchen warteten unterwegs in 28 Höfen.

In Untererthal gehört das Silvesterblasen zur geliebten Tradition. "Seit ich musiziere, bin ich mit Freuden dabei", sagt Tubist Hubert Koch, der heuer Faschingsprinz der UKG wurde. Mit Koch und Manuel Bindrum, dem Faschingsprinzen von Aura und Vorsitzenden des Untererthaler Musikvereins, spielten heuer sogar zwei närrische Hoheiten mit. Der unmittelbare Kontakt zu den Dorfnachbarn, die Gespräche und die Freude über die Musik, die sich in den Augen widerspiegelt, sind einige Gründe für die hohe Motivation der Musiker.

Diese spielen bei jedem Wetter, bis die dunkle Silvesternacht beginnt. Auch bei Windböen, die gerne mal die Notenblätter durch die Luft wirbeln. Zum Glück verzogen sich die mittags drohenden Regenwolken bald wieder. Bei Karl Heilmann ist jedes Jahr traditionell der erste musikalische Halt von den 28 Stationen. Erst etwa gegen 19 Uhr gibt es in Gasthaus Goldenes Kreuz das obligatorische Abschlussessen.

Wie lange es das Untererthaler Silvesterblasen schon gibt, das kann heute nicht mehr exakt bestätigt werden. Seine Wurzeln habe der alte Brauch von den Prozessionen, wissen die älteren Musikanten noch. Auch dass es früher sogar zwei Musikkapellen "Wüscher"und "Neder" gegeben habe, wird erzählt. Über Nachwuchssorgen brauchen sich die Musiker nicht zu beklagen, sind doch etliche jugendliche Mitspieler unter ihnen wie zum Beispiel die Posaunistin Pauline Desch. "Die Tradition der Kameradschaft und der Heimatgedanke zählen", bestätigt ihr Vater Oswald Desch. Seit mehr als 40 Jahren spielt er die Posaune.

Froh ist Helmuth Schäfer (Tenorhorn), der ehemalige Leiter des Silvesterblasens, dass Sohn Christian mit seiner Tuba zum Jahreswechsel von Freiburg nach Untererthal angereist kam, um in der Musikkapelle mitzuspielen. Auch aus Frankfurt kam ein ursprünglicher Untererthaler als aktiver Musikant zum Silvesterblasen. Tobias Popp (Klarinette) betrachtet sich als "vorübergehenden Leiter", denn nach einem neuen Dirigenten werde noch gesucht. Märsche und Polkas wurden vorwiegend gespielt. Musik, die genau so wie der Glühwein sofort ins Blut geht.
 
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