Für den Freistaat Bayern hielten sich zuletzt die Erfolgsnachrichten aus dem Bereich seiner neun Spielbanken in engen Grenzen. Es gab zwar immer Häuser wie die in Bad Wiessee, Feuchtwangen und Garmisch-Partenkirchen, die Gewinne erzielten. Seit ein paar Jahren gab es aber auch die anderen, die am Jahresende Fehlbeträge vermelden mussten. Zu dieser Gruppe gehörte Bad Kissingen.
Auf dem aufsteigenden Ast
So wie es aussieht, bessern sich für das Luitpold-Casino die Dinge aber. Man kann zwar noch nicht behaupten, die traditionsreiche Spielbank in der Kurstadt sei bereits wieder auf den grünen Zweig gekommen. Auf dem aufsteigenden Ast aber ist sie offenbar aber doch.
Wie Marina Klein, die neue Direktorin der Spielbank, am Donnerstag auf Anfrage erklärte, hat sich im vergangenen Jahr der Bruttospielertrag des Casinos um fast 21 Prozent auf 5,615 Millionen Euro erhöht. Beim Bruttospielertrag handelt es sich um die Differenz zwischen Einsätzen und Gewinnen der Spieler.
Spielbankabgabe minimal gesenkt
Die Spielbankabgabe in der Größenordnung von 25 Prozent des Bruttospielertrags sei um 0,55613 Prozent gesenkt worden, also marginal. Rein rechnerisch ergibt sich daraus im Falle des Luitpold-Casinos ein Betrag von knapp 1,4 Millionen Euro. Diese Spielbankabgabe fließt in die Haushalte des Freistaats und der jeweiligen Standortkommune.
Angestiegen ist 2018 in der Spielbank auf der Nordseite des Luitpoldbades auch die Besucherzahl. 57 490 Gäste habe das Casino 2018 gezählt, berichtet Marina Klein. Das seien 2000 oder 3,94 Prozent mehr als im Jahr davor. Eine Fortsetzung dieses Trends sei auch in den ersten Wochen des Jahres 2019 zu beobachten.
Noch keine Information zum Jahresfehlbetrag
Zum Jahresfehlbetrag, erklärte die Spielbankdirektorin, könne sie zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts sagen. Die nötigen Berechnungen stelle die Staatliche Lotterieverwaltung in München als übergeordnete Stelle im Moment erst an.
2017 hatte die Spielbank Bad Kissingen einen Fehlbetrag von 1,733 Millionen Euro verzeichnet. Man muss also wohl davon ausgehen, dass der Jahresfehlbetrag 2018 zwar gesunken, aber noch nicht ganz abgeschmolzen ist. Das legt schon der Blick auf den um eine Million Euro gestiegenen Bruttospielertrag nahe.
Spielbanken legen in Gesamtheit zu
Bayerns Finanzminister Albert Füracker hatte Anfang der Woche erklärt, die Summe der Bruttospielerträge aller neun bayerischen Spielbanken sei 2018 um gut zwölf Prozent auf 72,7 Millionen Euro angestiegen. Die Besucherzahlen hätten sich ebenfalls allgemein erhöht.
Staatliche Spielbanken unterhält Bayern außer in Bad Kissingen auch noch in Lindau, Garmisch-Partenkirchen, Feuchtwangen, Bad Wiessee, Bad Reichenhall, Bad Steben, Bad Füssing und Bad Kötzting.