Seit die Baumaßnahmen um den Tesla Supercharger abgeschlossen sind, geht es in Speicherz ruhiger zu. Fast nur noch E-Autos rollen auf dem Gelände, nahezu geräuschlos. Auch vom Ladevorgang bekommt niemand etwas mit, freut sich Harald Ziegler, Besitzer des Grundstücks und des benachbarten Gasthofs Zum Biber.
Seit Anfang August haben Tesla-Fahrer die Möglichkeit, ihr Fahrzeug in dem kleinen Rhöndorf aufzuladen. An 16 Ladestationen - jede verfügt über bis zu 150 kW - können Fahrzeuge in etwa 45 Minuten auf 80 Prozent aufgeladen werden. Zwei weitere Schnellladesäulen für Otto-Normal-E-Autofahrer werden demnächst vom Energieversorger Rhönenergie gebaut.
Der Standort Motten-Speicherz passt in das Konzept der US-Firma. Entlang großer Fernstraßen baut Tesla sein Ladenetz aus. Nahe der A7 unterstützt der Supercharger in Speicherz nun Langstrecken- und Fernreisende. Stetige Analysen des Ladeverhaltens an Tesla-eigenen Netzwerken begründeten die recht hohe Anzahl von 16 Ladesäulen. Höchster Ladekomfort und eine kurze Verweildauer sollen kombiniert werden. Für seine Kunden sucht Tesla zudem eine Möglichkeit, die Wartezeit angenehm zu gestalten. Einkehrmöglichkeit ist im Gasthof Zum Biber gegeben.
"Im ländlichen Raum muss man sehen, dass man den Anschluss nicht verliert", sagt Harald Ziegler. 2017 kamen ihm erste Gedanken zum Bau einer E-Tanke, von Mai bis Juli wurden sie baulich umgesetzt. Die Familie war laut Aussagen seines Vaters Gerd Ziegler stets um die Versorgung von Reisenden bemüht. Franz Ziegler , sein Großvater, hatte Mitte der Zwanziger Jahre eine Benzintankstelle direkt vor dem Gasthaus errichten lassen. "Wir müssen mit der Zeit gehen", sagt auch Gerd Ziegler. "In den Anfängen von Speicherz war hier an der alten Handelsstraße die Vorspann-Station für Zugpferde von Fuhrwerken, jetzt ist es ein Supercharger".