Poppenlauer
SPD-Ortsverein feierte 110-jähriges Bestehen
Sein 110-jähriges Bestehen feierte der SPD-Ortsverein in Poppenlauer.
Auf sein 110-jähriges Bestehen kann der SPD-Ortsverein in Poppenlauer zurückblicken. Zur großen Jubiläumsfeier am Dienstag konnte Vorsitzender Dennis Heuchler neben anderen Ehrengästen auch die Bundestagsabgeordnete und SPD-Kreisvorsitzende Sabine Dittmar aus Maßbach sowie aus Schweinfurt die stellvertretende SPD-Landesvorsitzende Marietta Eder begrüßen. Protokollarischer Höhepunkt der Feier war die Ehrung langjähriger Parteimitglieder.
Er sei stolz, diese Feier zum 110-jährigen Bestehen ausrichten zu dürfen, begrüßte der junge Vorsitzende Dennis Heuchler (22) die Gäste im Festzelt. Er erinnerte an die historische Bedeutung der SPD nicht nur in Poppenlauer, sondern für das demokratische Staatswesen ganz Deutschlands. Besonders schwierig seien die Jahre nach Gründung der Partei "zu Kaisers Zeiten" gewesen, als man die Sozialdemokraten noch als "vaterlandslose Gesellen" bezeichnete. Seitdem sei die Sozialdemokratische Partei zu einer "staatstragenden Kraft" mit dauerhaftem Einsatz für soziale Gerechtigkeit und Demokratie gewachsen.
Schon seit Gründung der Bayern-SPD vor 175 Jahren habe sich die Partei für Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität eingesetzt, nahm auch Bundestagsabgeordnete Sabine Dittmar das Ortsvereinsjubiläum als Anlass zum Rückblick in die Parteigeschichte und versäumte nicht, als SPD-Kreisverbandsvorsitzende auch die Verdienste längst ausgeschiedener oder schon verstorbener Parteimitglieder in Poppenlauer zu würdigen.
Doch die Erinnerung an Erreichtes dürfe nicht darüber hinwegtäuschen, dass es auch in Zukunft noch einiges für die Partei zu tun gibt. "Wollen wir gestalten oder nur dahinmerkeln?", wechselte Dittmar in den Wahlkampfmodus.
Dittmar erinnerte an die Weigerung des SPD-Bundeskanzlers Gerhard Schröder vor 14 Jahren, deutsche Soldaten in den Irak-Krieg zu schicken, und warnte vor dem Aufrüstungsprogramm von US-Präsident Donald Trump: "Wir müssen uns jetzt entscheiden: Bleibt Deutschland auch in Zukunft eine Friedensmacht und ein stabilisierendes Element?" Es sei für Deutschland an der Zeit, Haltung zu zeigen.
Innenpolitisch forderte Dittmar die Einführung einer solidarischen Bürgerversicherung. Die Frage "Wie sind Sie versichert", gehört nach ihrer Auffassung der Vergangenheit an. Solidarität und Gerechtigkeit gelten auch für den Bildungsbereich, meinte die Politikerin: "Bildung darf nicht vom Geldbeutel abhängen." Zusammenfassend stellte sie fest: "Deutschland ist ein wohlhabendes Land, aber nicht alle haben Anteil am Wohlstand." Dies sei unsolidarisch. "Es muss sich etwas ändern."
Solidarität nicht nur im eigenen Land, sondern mit allen Menschen in allen Ländern, forderte Marietta Eder, die stellvertretende Vorsitzende der Bayern-SPD. Die erstarkende nationalistische Idee, vor allem dem eigenen Land müsse es gut gehen, erinnere an die Zeiten des Imperialismus und Kolonialismus, meinte Eder. Damals seien andere Länder zum Wohl der eigenen Nation ausgebeutet worden. "Dies war die Situation vor 110 Jahren, als der Ortsverein Poppenlauer gegründet wurde."
Einige Probleme früherer Zeiten seien sogar heute nur unbefriedigend gelöst, wechselte Eder das Thema. So verdienen Frauen in Deutschland noch immer im Durchschnitt 21 Prozent weniger als Männer, in Bayern sogar 22 Prozent. Eder forderte mehr Lohntransparenz und "gleiches Geld für gleiche Arbeit". Schlechte Löhne enden schließlich auch in schlechten Renten, gab sie zu bedenken, weshalb sie wie Dittmar eine solidarische Bürgerversicherung forderte, womit im Alter ein Absinken unter die Grundsicherung verhindert werden soll. Eder sprach sich auch für den Erhalt der Europäischen Union aus.
20 Jahre: Helmut Zufraß, Gregor Pfennig, Achim Bieber
25 Jahre: Reinhold Förster, Kurt Weber
30 Jahre: Winfried Streit, Rudolf Rottmann, Erika Rottmann, Harald Laufer, Norbert Kirchner, Herbert Geßner, Gisela Bieber
35 Jahre: Georg Kirchner
45 Jahre: Werner Martens, Hermann Müller ksvd
Historische Bedeutung
Er sei stolz, diese Feier zum 110-jährigen Bestehen ausrichten zu dürfen, begrüßte der junge Vorsitzende Dennis Heuchler (22) die Gäste im Festzelt. Er erinnerte an die historische Bedeutung der SPD nicht nur in Poppenlauer, sondern für das demokratische Staatswesen ganz Deutschlands. Besonders schwierig seien die Jahre nach Gründung der Partei "zu Kaisers Zeiten" gewesen, als man die Sozialdemokraten noch als "vaterlandslose Gesellen" bezeichnete. Seitdem sei die Sozialdemokratische Partei zu einer "staatstragenden Kraft" mit dauerhaftem Einsatz für soziale Gerechtigkeit und Demokratie gewachsen.
Schon seit Gründung der Bayern-SPD vor 175 Jahren habe sich die Partei für Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität eingesetzt, nahm auch Bundestagsabgeordnete Sabine Dittmar das Ortsvereinsjubiläum als Anlass zum Rückblick in die Parteigeschichte und versäumte nicht, als SPD-Kreisverbandsvorsitzende auch die Verdienste längst ausgeschiedener oder schon verstorbener Parteimitglieder in Poppenlauer zu würdigen.
Doch die Erinnerung an Erreichtes dürfe nicht darüber hinwegtäuschen, dass es auch in Zukunft noch einiges für die Partei zu tun gibt. "Wollen wir gestalten oder nur dahinmerkeln?", wechselte Dittmar in den Wahlkampfmodus.
Dittmar erinnerte an die Weigerung des SPD-Bundeskanzlers Gerhard Schröder vor 14 Jahren, deutsche Soldaten in den Irak-Krieg zu schicken, und warnte vor dem Aufrüstungsprogramm von US-Präsident Donald Trump: "Wir müssen uns jetzt entscheiden: Bleibt Deutschland auch in Zukunft eine Friedensmacht und ein stabilisierendes Element?" Es sei für Deutschland an der Zeit, Haltung zu zeigen.
Innenpolitisch forderte Dittmar die Einführung einer solidarischen Bürgerversicherung. Die Frage "Wie sind Sie versichert", gehört nach ihrer Auffassung der Vergangenheit an. Solidarität und Gerechtigkeit gelten auch für den Bildungsbereich, meinte die Politikerin: "Bildung darf nicht vom Geldbeutel abhängen." Zusammenfassend stellte sie fest: "Deutschland ist ein wohlhabendes Land, aber nicht alle haben Anteil am Wohlstand." Dies sei unsolidarisch. "Es muss sich etwas ändern."
Solidarität nicht nur im eigenen Land, sondern mit allen Menschen in allen Ländern, forderte Marietta Eder, die stellvertretende Vorsitzende der Bayern-SPD. Die erstarkende nationalistische Idee, vor allem dem eigenen Land müsse es gut gehen, erinnere an die Zeiten des Imperialismus und Kolonialismus, meinte Eder. Damals seien andere Länder zum Wohl der eigenen Nation ausgebeutet worden. "Dies war die Situation vor 110 Jahren, als der Ortsverein Poppenlauer gegründet wurde."
Einige Probleme früherer Zeiten seien sogar heute nur unbefriedigend gelöst, wechselte Eder das Thema. So verdienen Frauen in Deutschland noch immer im Durchschnitt 21 Prozent weniger als Männer, in Bayern sogar 22 Prozent. Eder forderte mehr Lohntransparenz und "gleiches Geld für gleiche Arbeit". Schlechte Löhne enden schließlich auch in schlechten Renten, gab sie zu bedenken, weshalb sie wie Dittmar eine solidarische Bürgerversicherung forderte, womit im Alter ein Absinken unter die Grundsicherung verhindert werden soll. Eder sprach sich auch für den Erhalt der Europäischen Union aus.
Ehrungen
20 Jahre: Helmut Zufraß, Gregor Pfennig, Achim Bieber25 Jahre: Reinhold Förster, Kurt Weber
30 Jahre: Winfried Streit, Rudolf Rottmann, Erika Rottmann, Harald Laufer, Norbert Kirchner, Herbert Geßner, Gisela Bieber
35 Jahre: Georg Kirchner
45 Jahre: Werner Martens, Hermann Müller ksvd
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