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Bad Kissingen
Bad Kissingen: Spaziergang durchs Welterbe
Verleger Raymund Müller veröffentlicht das erste Buch zum Weltkulturerbe Bad Kissingen. Zu lesen gibt es mehr, als schöne Bilder und blanke Fakten.
Der geschichtsinteressierte Verleger Raymund Müller gibt im Juni das erste Welterbe-Buch über Bad Kissingen heraus.       -  Der geschichtsinteressierte Verleger Raymund Müller gibt im Juni das erste Welterbe-Buch über Bad Kissingen heraus.
Foto: Benedikt Borst | Der geschichtsinteressierte Verleger Raymund Müller gibt im Juni das erste Welterbe-Buch über Bad Kissingen heraus.
Benedikt Borst
 |  aktualisiert: 03.06.2023 02:28 Uhr

Die Kissinger Vergangenheit hat es Raymund Müller angetan. Die Entwicklung von einem kleinen Bauernstädtchen zum Weltbad, die Architektur, die mit dieser Entwicklung einhergeht, die berühmten Gäste, die bekannten und weniger bekannten Söhne und Töchter der Stadt und die Anekdoten, die es um all diese Personen zu erzählen gibt. „Ich bin in einem Alter, in man anfängt, sich für solche Sachen zu interessieren. Die Geschichte Kissingens finde ich faszinierend“, sagt der 64-Jährige und lacht.

Müller hat das frühere Solereservoir in der Salinenstraße gekauft und als Wohnhaus hergerichtet, hat ein Buch zum Erbauer des Solereservoirs recherchiert, dem Salineninspektor Joseph von Knorr (noch nicht erschienen) und veröffentlicht jetzt über seinen Verlag „Merry Old Publishing“, den ersten erhältlichen Bad Kissingen Welterbe-Bildband „ Bad Kissingen – Weltkulturerbe entdecken“. „Es ist eigentlich alles. Ein Bildband , aber auch Texte, die beschreiben und historische Informationen geben, genauso wie lockere Texte. Es ist ein Stadtrundgang im Jahr 2023“, sagt der Verleger .

Für die Texte verantwortlich ist der Autor Rainer Lös, die Bilder haben zu einem Großteil die Bad Kissinger Fotografen Patrick Horn und Ben Kiesel sowie Müller selbst aufgenommen.

Stolz schwingt mit

Der Bildband gibt einen Abriss über die Geschichte Bad Kissingens, geht auf wichtige Gebäude und Sehenswürdigkeiten und Einrichtungen ein, vom Regentenbau über die Burgruine Bodenlauben und das Dampferle bis zum Kissinger Sommer. Wichtige historische Persönlichkeiten kommen vor, genauso wie wichtige Söhne und Töchter der Stadt und aktuelle verdiente Bad Kissinger Bürger. „Wir sind stolz auf das, was aus Bad Kissingen gekommen ist und was die Stadt groß gemacht hat“, sagt Müller.

Neben obligatorischen Beiträgen zu berühmten Kurgästen wie Reichskanzler Otto von Bismarck , Kaiserin Sisi und Maler Adolph von Menzel, gibt es Interessantes zum Kissinger Schriftsteller Oskar Panizza , dem Garitzer Bariton Johann Baptist Hofmann, Komponist Cyrill Kistler sowie Rhönmaler Heinz Kistler. Peter Krug , seit Jahrzehnten Darsteller von Prinzregent Luitpold beim Rakoczy-Fest und „Kissingens laufendes Geschichtsbuch “ Hilla Schütze , werden ebenfalls mit eigenen Beiträgen gewürdigt.

Nachfrage schon im Vorfeld vorhanden

Das Buch ist in den vergangenen sechs Monaten entstanden. Die Idee kam Müller zusammen mit Claudia Bollenbacher, Inhaberin der Buchhandlung „seitenweise“ in der Ludwigstraße. Bollenbachers Kunden hätten oft nach einem aktuellen Welterbe-Bildband gefragt, bislang war dazu noch nichts verfügbar, erzählt sie.

Das Buch richte sich an Besucher der Stadt, genauso wie an Einheimische. „Wenn man das Buch auswendig kann, weiß man mehr über Bad Kissingen als alle anderen“, verspricht Müller mit einem Lachen.

Auch lockere Geschichten

Wichtig ist es ihm, dass inhaltlich nicht nur reine Fakten, Daten, Informationen und Hintergründe wiedergegeben werden, sondern auch lockere Geschichten.

Etwa die zu einem Kuraufenthalt des ersten Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland, Theodor Heuss . Das Staatsoberhaupt war ein Verehrer des Minnesängers Otto von Botenlauben und besuchte 1954 sowohl die Burgruine, als auch das Kloster Frauenroth mit dem Grab von Otto und Beatrix von Botenlauben. Der ansässige Pfarrer gab die Schleiersage zum Besten, die von der Gründung des Klosters erzählt. Anstatt des echten Schleiers, der sich in bedauernswerten Zustand befand, präsentierte der Pfarrer dem Bundespräsidenten jedoch einen Schleier, den er von einem Hochzeitskleid bekommen hatte. Aufmerksam hörte Heuss zu, bewunderte den Stoff und meinte: „Ach ja, und Perlon kannten die im Mittelalter auch schon!“

Infos zum Welterbe-Bildband

Das Buch gibt es ab Samstag, 10. Juni, zu kaufen, eine offizielle Buchvorstellung findet an dem Tag von 14 bis 16 Uhr in der Buchhandlung seitenweise statt.

Buch Rainer Lös, „Bad Kissingen – Weltkulturerbe entdecken“, Merry Old Publishing, 111 Seiten, farbig bebildert, Preis: 20 Euro. 

 

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