Seit der Basaltabbau im Stengerts bei Bischofsheim eingestellt wurde, bleibt die Natur sich selbst überlassen, und so ist dort im Laufe der Zeit ein Buchenurwald entstanden. Den erkundeten laut einer Pressemitteilung der Gemeinde Sandberg die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines Spaziergangs, der im Rahmen des Projektes „Natur unvergesslich“ mit Förster Michael Heinrich organisiert worden war.
Er berichtete, dass sich dieser Wald frei von menschlichen Einflüssen entwickeln darf. Wenn ein Baum umfällt, bleibt er an Ort und Stelle liegen. So bietet er neuen Lebensraum für holzabbauende Pilze und Tiere, die im Totholz leben, um schließlich wieder zu neuer Erde zu werden.
Idealer Lebensraum für Spechte
Die alten Bäume sind auch ein idealer Lebensraum für Spechte, die dort ihre Höhlen bauen können. Daneben finden sich Fledermäuse, die den Stengerts als Sommerjagdrevier nutzen und auf alte Bäume mit ihren Ritzen und Versteckmöglichkeiten angewiesen sind. Sie verbringen dort den Tag, bevor sie in der Nacht auf Insektenjagd gehen. Auch über die Nutzungsgeschichte des Basaltgesteins wurde berichtet. Das Gestein war zunächst nicht begehrt, bis man seine Härte und Stabilität für den Schienen- und Straßenbau schätzen lernte. Viele Pflanzen gab es am Wegesrand zu bestaunen, etwa den Waldmeister, der für den Buchenwald am Stengerts typisch ist. Daneben das gelbblühende, heimische Springkraut und einige mehr.
Gespannt hörten die Spaziergänger einem Teilnehmer zu, der so einiges wusste über die Geschichte der Wohnsiedlung am Stengerts, die von der Firma Hösch für ihre Arbeiter gebaut wurde. Beim anschließenden Kaffeetrinken in der Bäckerei Voll wurden noch Erinnerungen und Geschichten ausgetauscht.
Das Projekt „Natur unvergesslich“ ermöglicht Menschen mit (beginnender) Demenz und ihren pflegenden Angehörigen einmal im Monat eine Pause vom Alltag. Selbstverständlich können auch Naturliebhaber, die nicht an Demenz erkrankt sind, an den Spaziergängen teilnehmen, wie es in der Pressemitteilung der Gemeinde Sandberg heißt. red