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BAD KISSINGEN
Sparkasse: Die Internetfiliale entwickelt sich beständig weiter
Ein zufriedenstellendes Geschäftsjahr 2017 bilanzierten für die Sparkasse Bad Kissingen Vorstandsvorsitzender Roland Friedrich (rechts) und Vorstandsmitglied Michael Rendl.
Foto: Siegfried Farkas | Ein zufriedenstellendes Geschäftsjahr 2017 bilanzierten für die Sparkasse Bad Kissingen Vorstandsvorsitzender Roland Friedrich (rechts) und Vorstandsmitglied Michael Rendl.
Siegfried Farkas
Siegfried Farkas
 |  aktualisiert: 02.05.2018 02:27 Uhr

Die Rahmenbedingungen könnten deutlich besser sein. Das sagen Roland Friedrich und Michael Rendl mehrfach, wenn sie für die Sparkasse Bad Kissingen Bilanz des Geschäftsjahrs 2017 ziehen. Politisch bescherte das Jahr allen viele Veränderungen. Der Markt blieb angesichts andauernder Nullzinspolitik schwierig. Die aufsichtsrechtlichen Anforderungen wuchsen. Mit dem Ergebnis ihres Wirtschaftens 2017 sind die Sparkassenvorstände dennoch zufrieden. Die Bilanzsumme stieg leicht. Der Jahresüberschuss ebenfalls. Ein Überblick.

Grunddaten des Wirtschaftens im Geschäftsjahr 2017

Die Bilanzsumme der Sparkasse für 2017 bezifferte Vorstandsvorsitzender Roland Friedrich bei der Jahrespressekonferenz mit 1,6 Milliarden Euro. Das waren 2,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Jahresüberschuss stieg um 4,5 Prozent auf 1,402 Millionen Euro. Der vorläufige Bilanzgewinn wird dem Eigenkapital zugeführt. Das erhöht sich dadurch auf 93,7 Millionen Euro. Die Zahl der betreuten Kunden gibt die Sparkasse für 2017 mit knapp 46 000 an.

Wie kamen die Ergebnisse zustande?

Der Zinsüberschuss der Sparkasse war 2017 zwar rückläufig (minus 1,7 Prozent). Verbesserungen bei den Provisionen (plus 8,2 Prozent) und Einsparungen bei Sach- (minus 1,7 Prozent) und Personalkosten (minus 0,4 Prozent) sorgten dennoch für ein zufriedene Gesichter.

Gab es einen Zuwachs bei den Geldanlagen der Kunden?

Die Geldanlagen von Kunden seien zwar ausgebaut worden, berichtete Friedrich. Das Plus von 0,2 Prozent auf jetzt 1,555 Milliarden Euro sei aber unterdurchschnittlich gewesen. Die gewerblichen Kundeneinlagen im täglich fälligen Bereich hätten sich sogar reduziert. In den eher von Privatkunden geprägten Bereichen wuchsen die Einlagen dagegen. Dabei bevorzugten die Kunden kurzfristige Anlagen.

Auch die Sparkasse kennt jetzt Verwahrentgelte

Die beschriebene Entwicklung bei den gewerblichen Kundeneinlagen hat damit zu tun, dass die Sparkasse in diesem Bereich ein sogenanntes Verwahrentgelt eingeführt hat. Anderswo heißt das Negativzins. Bei Anlagen bis 500 000 Euro sei das noch kein Thema, sagt Friedrich. Aber darüber würden 0,4 Prozent Verwahrungsentgelt fällig.

Wertpapiergeschäft bleibt verhalten

Das Wertpapiergeschäft habe sich moderat entwickelt, berichtet die Sparkasse. Der Bestand an Investmentfonds wuchs um 1,3 Prozent, jener bei Aktieneinzeltiteln um 0,3 Prozent. Angesichts des anhaltend niedrigen Zinsniveaus hält Friedrich stärkere Zuwächse hier eigentlich auch aus Sicht der Kunden für wünschenswert.

Rekordergebnis beim Bauspargeschäft

Ein neu vermitteltes Volumen von 57,2 Millionen Euro meldete Friedrich für das Bauspargeschäft 2017. Das markiere einen Rekord. Das Vorjahresergebnis sei um 19,9 Prozent übertroffen worden.

Rückgänge am Immobilienmarkt

59 Immobilien mit einem Umsatzvolumen von 7,6 Millionen Euro hat die Sparkasse Bad Kissingen 2017 vermittelt. Das seien 11,6 Prozent weniger als im Jahr davor. Grund dafür sei vor allem der Mangel an Objekten. Die Nachrage übersteige das Angebot nach wie vor deutlich.

Sparkasse sieht sich als Partner der heimischen Wirtschaft

Beim Bestand an Finanzierungen hat die Sparkasse Bad Kissingen 2017 um 10,5 Prozent auf 741,9 Millionen Euro und damit erheblich zugelegt. Wie Roland Friedrich weiter berichtete, habe sich damit der Bestand an Finanzierungen in den vergangenen fünf Jahren um mehr als 200 Millionen Euro erhöht. Bei den Neubewilligungen von Krediten sei 2017 ein Rekordvolumen von 195,7 Millionen Euro erreicht worden. Das entspreche einer Steigerung um 43,8 Prozent.

Vor allem Kredite für gewerbliche Investitionen

Diese Entwicklung wertet die Sparkasse als Beleg für die aktuell ausgeprägte Investitionsneigung im regionalen Mittelstand. 147,3 Millionen aller Kreditneubewilligungen gingen an gewerbliche Kunden. Im Vergleich zu 2016 markiere das ein Plus um 77,3 Prozent. Bei den Privatkunden ging das Volumen der neu ausgereichten Kredite dagegen mit 47 Millionen Euro um 9,4 Prozent zurück.

Festhalten am bestehenden Filialnetz

Vorstandsmitglied Michael Rendl erklärte, die Sparkasse halte an ihrem Filialnetz fest. Sie werde weiter, „entgegen dem allgemeinen Trend keine Geschäftsstellen schließen“. Wie gewohnt investierte die Sparkasse in einigen ihrer Gebäude.

Sponsoring, Spenden und die Gewerbesteuer

2017 förderten die Sparkasse und die Sparkassenstiftung nach Rendls Angaben in der Region insgesamt über 200 Projekte. Insgesamt 230 000 Euro seien für soziale, kulturelle und sportliche Zwecke sowie für Naturschutz, Heimatpflege oder Wissenschaftsförderung ausgegeben worden. Für die Kommunen im Landkreis ist die Sparkasse zudem ein interessanter Gewerbesteuerzahler. 1,8 Millionen Euro seien 2017 insgesamt gezahlt worden, 500 000 Euro mehr als 2016.

Zahl der Mitarbeiter sinkt langsam

Die Zahl der Beschäftigten gab Rendl bei der Jahresbilanz mit 332 Menschen an. Das seien zehn weniger als im Jahr davor. Die Teilzeitquote sei mit 46 Prozent sehr hoch. Angesichts der demografischen Entwicklung im Landkreis müsse der Personalbestand auch in den nächsten Jahren weiter sinken. Das gehe jedoch vollständig über altersbedingte Fluktuation.

Digitalisierung schreitet unaufhaltsam voran

Der Internetfiliale der Sparkasse komme inzwischen zentrale Bedeutung zu, berichtete Rendl. Sie werde ständig weiterentwickelt. Über 50 Prozent der Kunden nutzten denn auch bereits das Onlinebanking. Inzwischen könnten Kunden eine Vielzahl von Aufträgen online selbst tätigen. Auch Fotoüberweisung sei mittlerweile möglich. 2018 werde die Universal-Sparkassen-App als Weiterentwicklung starten. Mobile Payment für Androidgeräte werden ab 30. Juli eingeführt. Im Laufe des Jahres soll es zudem die Möglichkeit eines elektronischen Safes geben. Wichtige Dokumente aller Art könnten so auf einer sicheren Plattform abgelegt werden.

 
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