Mit neuen Angeboten peppte der Verein der Kissinger Köche die traditionelle Spargelschälaktion auf dem Marktplatz auf: Es gab eine Happy-Hour für die preisbewussten Spargelfreunde, Jazz für die musikalischen Spargelfreunde und neue Kreationen für die Spargelhungrigen. Trotz des regnerischen und kalten Wetters wurden mehr als 500 Kilogramm des gesunden Gemüses umgesetzt.
Die Verantwortlichen des Vereins hatten sich nicht nur Gedanken über die Angebote gemacht, sondern auch eine neue Stand-Strategie entworfen. Geschält wurde am Wochenende zum ersten Mal an zwei getrennten Ständen, um mehr Platz für Kunden und Helfer zu haben. Dazwischen war der Essensbereich platziert, der mit Flammkuchen mit Spargelauflage, mit Wraps mit Spargeleinlage, mit einem Spargelsalat mit Erdbeeren, mit einem Spargel-Erdbeer-Dessert sowie mit einem fruchtigen Erdbeer-Limes punktete - auch wenn man angesichts der Temperaturen schon fast einen "Spargel-Glühwein" erwartet hätte.
Dass die Helfer nicht froren, sondern eher ins Schwitzen kamen, lag unter anderem daran, dass der Verein viele Vorbestellungen für die Kissinger Hotellerie hatte. Fast ein Drittel der verkauften Menge ging auf diese Weise über die Theke. Deshalb war es gut, dass nicht nur die versierten Fachkräfte der Kissinger Köche den Spargelschäler in die Hände nahmen, sondern auch Oberbürgermeister Kay Blankenburg , Bürgermeister Thomas Leiner und weitere Stadträte halfen. So wurde es hinter der Arbeitsfläche schon mal etwas enger, aber dafür hatte man Zeit für das eine oder andere Gespräch. Etwa für einen fachlichen Hinweis in Bezug auf die Lagerung des Spargels - "Eingeschlagen in ein feuchtes Handtuch hält der Spargel bis zu zwei Tagen." Die Kunden waren dankbar dafür und zeigten dies, indem sie den Betrag aufrundeten oder eine kleine Summe spendeten. Der Gesamterlös der Aktion wird der Weihnachtshilfe der Saale-Zeitung zufließen.
Für Michael Seufert und Thomas Hammelmann hat sich jedenfalls der Aufwand gelohnt. "Auch wenn wir am Morgen dachten, bei dem Wetter kommt niemand in die Stadt", sagt Seufert. Die treuen Kunden waren wie bisher vor Ort. Aber die attraktiven Angebote überzeugten auch viele Stadtbesucher . Die Nachfrage nach dem fränkischen Spargel aus der Region Sommerach/Schwarzach am Main war sogar so stark, dass die Kissinger Köche bei der Fruchthandels-Company Mönch nachordern mussten. Diejenigen, die auf den "Happy-Hour-Ausverkauf" gehofft hatten, standen enttäuscht vor leeren Kisten und mussten sich mit dem Ratschlag von Alexander Mathes zufrieden geben: "Im nächsten Jahr gibt es wieder eine Spargelschäl-Aktion und dann einfach etwas eher kommen!"