Einen Klassiker der Literaturgeschichte wird das Theaterensemble des Maßbacher Heimatvereins in diesem Jahr auf der Bühne im Poppenlaurer Zehnthof aufführen. Der Glöckner von Notre Dame wird an den ersten beiden Juli-Wochenenden in Poppenlauer gespielt.
Leicht war es für Spielleiter Klaus Hart nicht, wieder ein geeignetes Stück für die Festspielsaison in Poppenlauer zu finden. Er hat sich durch bergeweise Literatur gelesen und sich am Ende für den "Glöckner von Notre Dame" entschieden. Der Stoff hat für ihn die richtige Mischung aus Spannung, Abenteuer, Herzschmerz und Anspruch. Den Klassiker von Victor Hugo hat er in den vergangenen Monaten für die Theateraufführungen des Heimatvereins Poppenlauer bearbeitet. "Es wird schon fleißig geprobt", betont Hart. Bis zur Uraufführung im Juli wartet auf das Theaterensemble noch jede Menge Arbeit - vor und hinter den Kulissen.

Besondere Herausforderung

Dieter Villhauer spielt den Quasimodo, den Glöckner der Kirche Notre Dame. Das ist für den Maßbacher eine besondere Motivation. Gerade die ältere Generation kennt die Verfilmung mit Anthony Quinn. Daran müsse er sich wohl messen lassen, glaubt Villhauer. "Ich muss mich deshalb in die Rolle reinarbeiten", sagt er. Er habe zwar einen eher kleinen Textpart, sei aber ständig präsent. Die Herausforderung für ihn sei, den gehörlosen und körperlich entstellten Glöckner konsequent zu mimen. Gerade diese Schwierigkeit ist es, die Villhauer an dieser Rolle besonders reizt.

Gespür für das Stück

Die Esmeralda wird von Elke Thomas gespielt. Noch hat sie wie alle anderen Akteure auch das Textbuch in der Hand. Es geht darum, ein Gespür für die Feinheiten der jeweiligen Rolle zu bekommen. Danach beginnt das Auswendiglernen des Textes. Die Stellproben beginnen, wenn das Bühnenbild erste Konturen angenommen hat.
Die Vorsitzende des Heimatvereins, Gabriele Sebald, findet die Stück-Auswahl gelungen, weil der "Glöckner von Notre Dame" ein bekannter Klassiker sei. Die Vorsitzende selbst steht zwar nicht auf der Bühne, verfolgt aber die Probenarbeit mit und unterstützt alle Arbeitsgruppen, wo sie kann.

Kulissenbau beginnt

Die Einstudierung des anspruchsvollen Drehbuchs ist die eine Seite der Arbeit. Kulisse und Requisite sind die andere Seite. An der Kostümauswahl werde, so Klaus Hart, bereits gearbeitet. Die Kulisse steht zumindest schon einmal als Modell. Abstrakte, reduzierte Bühnenbilder sind nicht das, was Spielleiter Klaus Hart mag. Das Modell zeigt, wie im Juli die Bühne aussehen soll.
Die Baumeister des Poppenlaurer Theaterensembles lassen in den nächsten Wochen die Fassade der Pariser Kirche Notre Dame im Hof des Rentamtes entstehen. "Das gehört dazu", findet Klaus Hart. Reiner Müller, Schauspieler in einer der weiteren Hauptrollen und Kulissenbauer, erklärt, dass die Arbeiten am neuen Bühnenbild am 2. April mit dem Abbruch der alten Kulisse beginnen. Danach wird der Platz um die Kirche Notre Dame Stück für Stück entstehen - selbst an einen Galgen ist gedacht.

Mittelalter im Zehnthof

Viele Stunden ihrer Freizeit werden die Bühnenbildner des Vereins damit verbringen, die Stimmung des mittelalterlichen Paris in den Zehnthof von Poppenlauer zu bringen. Gabriele Sebald will wieder bei den Malerarbeiten dabei sein. Diese sind sehr zeitaufwändig. "Manchmal spielen wir schon bei der Uraufführung, da sind die Farben noch nass", weiß Reiner Müller aus jahrelanger Erfahrung.
Der "Glöckner von Notre Dame" wird am 1./2. und 8./9. Juli in Poppenlauer zu sehen sein. In den nächsten Wochen soll bereits der Vorverkauf anlaufen. Der genaue Termin wird noch bekannt gegeben. Infos gibt es auch unter www.festspiele-poppenlauer.de