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BAD KISSINGEN
Soziale Verantwortung und Innovationsbereitschaft
Von unserem Mitarbeiter Sigismund von Dobschütz
 |  aktualisiert: 15.11.2010 18:10 Uhr

Mit Festreden und Lobesworten feierten Mitarbeiter und Ehrengäste das 60-jährige Bestehen der Gemeinnützigen Wohnungsbau-Gesellschaft Bad Kissingen (GEWO). Unter dem Motto „lokal - sozial - modern“ würdigten die Redner die soziale Verantwortung und zukunftsorientierte Innovationsbereitschaft des Unternehmens, dessen Gesellschaftsanteile zu 75 Prozent der Stadt Bad Kissingen und zu einem Viertel der Städtischen Sparkasse gehören.

Geschäftsführer Hans Bauer erinnerte an die Situation Bad Kissingens nach dem Zweiten Weltkrieg. Nicht etwa Kriegsschäden wie anderswo, sondern die Wohnungsnot der Flüchtlinge und Vertriebenen habe am 26. Januar 1950 zur Gründung der GEWO geführt. Im Laufe der Jahrzehnte seien 71 Häuser mit 605 Wohnungen, acht Gewerbeeinheiten und 109 Garagen mit einer Gesamtnutzfläche von 40 000 Quadratmetern gebaut worden, die heute von der GEWO verwaltet und instand gehalten würden.

Wirtschaftliche Erfolgsgeschichte

Oberbürgermeister Kay Blankenburg erinnerte als Aufsichtsratsvorsitzender in seiner Festansprache daran, aus der Geschichte sei erkennbar, dass die Wohnung ein Grundbedürfnis des Menschen sei. Deshalb hätten Politik und Stadtverwaltung die Pflicht, dieses Grundbedürfnis zu erfüllen, woraus sich die soziale Existenzberechtigung einer kommunal geführten Wohnungsbaugesellschaft ableite.

60 Jahre GEWO seien eine wirtschaftliche Erfolgsgeschichte, sagte Blankenburg und lobte Geschäftsführer und Mitarbeiter, mit der GEWO „anderen Menschen eine Heimat geschaffen“ und das Unternehmen „in wirtschaftlich und finanziell ruhigem Fahrwasser“ geführt zu haben. Nach der Wiedervereinigung habe die GEWO sich nicht am „Goldrausch“ beteiligt, sondern wie zuvor bezahlbaren Wohnraum angeboten.

Auch sein Stellvertreter im Aufsichtsrat, Sparkassenvorstand Roland Friedrich, würdigte die Verdienste der Geschäftsleitung, mit der GEWO ein stabiles und wirtschaftlich gesundes Unternehmen zu führen. „Die beste Erfolgsmeldung ist das Minenspiel deines Bankers.“ Der ursprüngliche Gründungsgedanke habe auch heute noch Aktualität, mahnte er und empfahl, „weiterhin mit Willenskraft und Durchhaltevermögen das Bewährte zu pflegen und das Neue zu wagen.“

Festredner Alexander Förster von der Arbeitsgemeinschaft unterfränkischer Wohnungsunternehmen bestätigte, dass – obwohl die GEWO schon seit einigen Jahren nicht mehr gemeinnützig sei – auch in der heutigen Zeit und in der Zukunft „kommunale Wohnungsbauunternehmen mit sozialer Verantwortung von der Allgemeinheit gebraucht“ würden. Allerdings ginge es künftig, dem demografischen Wandel entsprechend, eher um Barrierefreiheit sowie altersgerechtes und betreutes Wohnen.

Spende für Projekt in Uganda

Anlässlich des Jubiläums werde die GEWO, die grundsätzlich alle Gewinne immer wieder in ihre Immobilien investiere, ausnahmsweise eine Spende vergeben, kündigte Stadtplaner Wolfgang Russ an. Gedacht ist an eine Spende für ein Jugend-Selbsthilfeprojekt in Uganda, wo die Deutsche Entwicklungshilfe für soziales Wohnungs- und Siedlungswesen e. V. (DESWOS) zwei Werkstätten mit Unterrichtsräumen errichtet. Stadtplaner Russ: „Wir fühlen uns dem sozialen Gedanken verpflichtet.“

Aufgelockert wurde der Reigen aller Festansprachen durch die Erstaufführung eines Kurzfilms über die GEWO, produziert von Schülerinnen der zehnten Klasse des Kissinger Jack-Steinberger-Gymnasiums, und mehrere Musikstücke am Marimbaphon, dargeboten von Michael Nöth, einem Schüler der städtischen Musikschule und Preisträger beim Landeswettbewerb von „Jugend musiziert“.

Geschäftsführer Matthias Schneider dankte dem „GEWO-Urgestein“ Thomas Erhard für seine 40-jährige Mitarbeit im Unternehmen und gab dem Unternehmen mit der Präsentation des neuen Firmenlogos („bodenständig, prägnant und funktional“) den Weg in eine weiterhin erfolgreiche Zukunft frei.

Präsentieren das neue Logo: die beiden Gesellschafter Roland Friedrich und Oberbürgermeister Kay Blankenburg.
Foto: von Dobschütz | Präsentieren das neue Logo: die beiden Gesellschafter Roland Friedrich und Oberbürgermeister Kay Blankenburg.
 
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