„Sehr, sehr viele Hamburger sind heute auf dem Kissinger Frühlingsmarkt“, stellte der Mineraloge und Schmuckdesigner Walter Hilsendegen fest. Hilsendegen muss es wissen, ist der Edelsteinschleifer doch seit Jahren mit seinem Stand auf vielen Märkten der Region vertreten.
Viele Seh-Leute
Mit „Hamburger“ meinte er allerdings nicht Gäste aus dem hohen Norden. Vielmehr benennt er damit die vielen Seh-Leute, die am Sonntagnachmittag durch Kissingens Fußgängerzone flanierten, oder es sich bei Kaffee und Kuchen, oder auch bei einem Eisbecher vor den geöffneten Cafés bequem machten.
Während die Konditoren über Mangel an Gästen an diesem Wochenende wirklich nicht zu klagen hatten, berichteten einige Standbesitzer oder Ladeninhaber, dass die Kauflaune etwas nachgelassen habe. Dennoch: „Es macht Spaß, sich mit den Leuten zu unterhalten und manchmal verkauft man doch was“ sagte Walter Hilsendegen. Auch Werner Diem, einer der Ladenbesitzer, die am Sonntag geöffnet hatten, stellte fest, dass zumindest der Kundenansturm noch ausbaufähig sei. Sabine Straus dagegen war sehr zufrieden. Die Würzburgerin vertreibt Spiele aus Holz und konnte sich über mangelnden Zuspruch nicht beklagen.
Männliche Marktmuffel
Als echte Marktmuffel erwiesen sich lediglich etliche Männer: Man sei ja nur da, weil Frau oder Freundin da unbedingt hin wollten und den männlichen Anhang praktisch hinterhergezogen habe, hörte man öfter.