
Am 20. Juni erreicht die Sonne um 21.51 Uhr den Gipfel ihrer Jahresbahn und markiert damit den Beginn des astronomischen Sommers. Auch wenn die Tage danach langsam wieder kürzer werden, steht der Juni ganz im Zeichen der Sonne. Denn diese sinkt von unserem 50. Breitengrad aus gesehen nicht tief genug hinter den Horizont und beschert uns die sogenannte Mitternachtsdämmerung. Das bedeutet, dass wir bis in die zweite Juliwoche hinein die ganze Nacht hindurch Sonnenlicht in der Atmosphäre haben, heißt es in einer Pressemitteilung des Sternenparks Rhön.
Ab 56 Grad nördlicher Breite beginnt nun die Zeit der „Weißen Nächte“. Der Reiz dieser Dauerdämmerung liegt darin, dass Beobachter die Chance auf sogenannte leuchtende Nachtwolken haben.
Dabei handelt es sich um perlmuttfarbene dünne Eiswolken in über 80 Kilometern Höhe, die vom Sonnenlicht in der Nacht angestrahlt werden und magisch leuchten. Ein Blick in nördliche Richtung in jeder klaren Nacht kann sich also lohnen.
Sonne, Mond und Sterne im Juni
Die Frühlingssternbilder zieren noch den Südhimmel, wandern aber bereits nach Westen. Dort hat der markante Löwe Platz genommen, während das Sternbild Jungfrau mit dem bläulichen Hauptstern Spica (Kornähre) den südwestlichen Horizont dominiert. Fast im Zenit steht das Sternbild Bootes – auch Bärenhüter genannt – mit dem hellen, orangerot funkelnden Arktur als Hauptstern. Arktur ist der Stern, der in der Dämmerung als erster auffällt.
Links davon befindet sich das Sternbild Nördliche Krone – ein kleines, aber auffälliges Sternbild , das aus fünf im Halbkreis angeordneten, Sternen besteht. Der hellste Stern Gemma sticht deutlich hervor.
Im Osten haben schon die Sternbilder Leier, Schwan und Adler die himmlische Bühne betreten. Deren Hauptsterne Wega, Deneb und Atair bilden das charakteristische Sommerdreieck, das uns von nun an bis in den Herbst hinein begleiten wird.
Zwischen der Nördlichen Krone und der Leier ist im Sternbild Herkules etwa auf halber Strecke zwischen Wega und Arktur in dunklen Nächten ein schwach nebliger Fleck mit bloßem Auge zu erkennen, besser mit dem Fernglas.
Vollmond am 22. Juni
Hierbei handelt es sich einen Kugelsternhaufen – eine kugelförmige Ansammlung von circa 100.000 Sternen in einer Entfernung von 25.000 Lichtjahren. Den tiefstehenden vollen Junimond können wir am 22. Juni bewundern.
Die Planeten machen sich momentan noch rar – bald jedoch werden Saturn und der tiefrote Mars wieder die Himmelsbühne verschönern. red