
Seit etwa Mitte 2023 laufen die Arbeiten des Bauabschnitt 2 in der Stadtpfarrkirche . Im Bauabschnitt 1 wurde 2019 das nördliche (linke) Seitenschiff statisch gesichert und neu eingedeckt. Im Abschnitt 2 geht es um den Hauptteil und das südliche (rechte) Seitenschiff. So wurde bisher ein neuer Fußboden verlegt, die Bänke ausgebaut und getrennt, sowie ein riesiges Gerüst in der Kirche aufgestellt, damit Elektroinstallationen gemacht, Wände gereinigt und Wandmalereien restauriert werden können.
Pater Markus Reis gab nun einen Stand, wie weit die Arbeiten sind.
Bänke wurden getrennt
Die Bänke sind fertig und derzeit noch in der Turnhalle des Jugendraums ausgelagert. Die kleinen Podeste am Boden zeigen: es gibt wieder einen Mittelgang. Dazu wurden die Bänke in der Mitte getrennt und gekürzt. "Die Wangen (Außenteile) stehen unter Denkmalschutz und mussten überarbeitet werden. Weil wir die Bänke in den Seitenschiffen nicht mehr nutzen, hatten wir glücklicherweise etwas mehr davon", sagt der Pater. Die Bänke erhalten zudem eine Heizung in den Sitzpostern.

Innenwände, Fresken, Skulpturen
Seit mehreren Monaten werden die Wände der Kirche gereinigt. Dies wird bald abgeschlossen sein. Zur Reinigung der Grisaillemalereien und Fresken (Verzierungen) an der Wand sagt er: "Hinter den Malereien hat der Putz Hohlstellen, die hinterspritzt werden müssen. Das war umfangreicher als geplant. Das braucht noch bis Ende Januar." Derzeit laufe auch die Reinigung der Steinskulpturen an der Wand. "Man entdeckt im Rahmen der Renovierung immer wieder Neues, etwa bei den Figuren", sagt der Pater.
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Gerüst in der ganzen Kirche
Wenn diese Reinigungen und die Elektroinstallationen abgeschlossen sind, wird das rund 20 Meter hohe Gerüst, das auch die gesamte Kirchendecke entlanggeht, wieder abgebaut. Durch das Gerüst entdeckte der Pater seine Kirche immer wieder neu, etwa fielen ihm die Schilder an der Decke über dem Haupteingang auf, die Namen und Wappen von Spendern bei einer Restauration der Julius-Echter-Zeit trugen.
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Wenn das Gerüst Ende Januar abgebaut wird, können die Bänke aufgestellt und die Kirche wieder eingerichtet werden.
Arbeiten an der Statik im Hauptschiff
Vorne, wo Kirchenschiff und Chorraum zusammenkommen, wurden in Deckenhöhe rechts und links Löcher gebohrt und eine Metallstange mit Metallplatten an den Außenwänden eingesetzt, sodass die Wände des Mittelschiffs zusammenhalten. "Das war komplizierter als geplant, weil vor 400 Jahren in den Mauern das Gestein eher lose verfüllt wurde und nur außen vermörtelt wurde." Auch durften die Fresken beim Bohren keinen Schaden nehmen.
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Südliches Seitenschiff
Im südlichen Seitenschiff muss zum einen der Steinbogen gesichert werden, zum anderen mehrere Balken im Dachstuhl ausgetauscht. Dafür muss auch das Dach abgedeckt werden. Diese Arbeiten werden derzeit ausgeschrieben und passieren unabhängig von der Wiedereröffnung der Kirche. Ende Januar wird es ein Finanzierungsgespräch mit der Diözese geben, denn diese Arbeiten waren nicht geplant und verursachen Mehrkosten.
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Noli-me-tangere-Bild
Das 4,78 auf 3,16 Meter große Altarbild "Noli me tangere" aus etwa 1650, das rechts des Altars hängt, zeigt den auferstandenen Christus mit Maria Magdalena. Es wurde durch eine großzügige private Spende restauriert. Dabei entdeckte man, wer das Bild gemalt hat: Der Maler Caspar Haas aus Bad Neustadt, über den es praktisch keine Quellen gibt und von dem überhaupt kein weiteres Werk in der Kunstgeschichte bekannt ist.
Zur Recherche über den Maler erschien in der Zeitung der Studiengenossen – Vinculum – ein Beitrag (S.172).
Weitere Arbeiten

- Seit Weihnachten sind die Glocken und ihre Aufhängungen repariert. Für die Hauptglocke musste ein 400-Kiliogramm schweres Glockenjoch, an dem die Glocke hängt, in den Turm befördert werden.
- Die Orgel musste zur Restauration komplett eingepackt werden und wird am Ende gereinigt.
- Die Planungen für die Möblierung der Sakristei, und den Schriftenstand sind weitgehend fertig.
- Die Restaurierung der Fenster im Kirchenschiff ist abgeschlossen. Sie wurden abgedichtet und die unten befindlichen "Schwitzwasserrinnen" mussten erneuert werden, damit sich innen kein Wasser sammelt.
- Ein neues Lichtkonzept soll den Mittelteil der Kirche durch Leuchten an den Seiten erhellen.
- Möglicherweise wird die Schunterkapelle (am Haupteingang rechts) restauriert. Doch hierfür braucht es noch ein Nutzungskonzept.

Kosten steigen an
Die Kosten lagen anfangs laut Pater Markus Reis bei 3,2 Millionen Euro. Durch die Erhöhungen im Bausektor seien sie aber auf 4,4 Millionen angestiegen. Dabei trägt die Diözese Würzburg den Löwenanteil. Abgesehen von den anstehenden Arbeiten im südlichen Seitenschiff sind die Kosten zwar etwas gestiegen, aber noch in vertretbarem Rahmen, so der Geistliche.
Wiedereröffnung im Herbst 2025
Wie bei vielen Bauprojekten verschiebt sich die Wiedereröffnung immer weiter. Anfangs galt als Perspektive für die Wiedereröffnung Pfingsten 2024. Stück für Stück rückte dieser Termin nach hinten. Mittlerweile schätzt Pater Markus Reis die Eröffnung für Herbst 2025. Dann werden die Arbeiten am südlichen Seitenschiff zwar noch laufen, aber dies wird den Betrieb in der Kirche nicht beeinflussen.