Der Friseursalon Spengler in der Martin-Luther-Straße ist ein alteingesessenes Geschäft. Seit 66 Jahren prägt der Salon das Stadtbild. Doch nicht mehr lange: Am 31. Juli soll Schluss sein, sagt Gisela Spengler gegenüber der Main-Post. Sie und ihr Mann Ulrich verabschieden sich nach fünf Jahrzehnten Arbeitsleben in den Ruhestand. Mit 65 und 68 Jahren darf man das, meinte die Friseurmeisterin.

Allerdings sei bei aller Erleichterung auch viel Wehmut dabei. „Wir waren mit Leib und Seele Friseure“, sagt Gisela Spengler. Ein kleiner Trost seien ihre Kunden, die sagen, „das habt ihr verdient“.

„Es war eine schöne Zeit“, sinniert Gisela Spengler. Sieben Jahre habe sie die „Missen“ und Rosenköniginnen gesponsert. Frisieren durfte sie zudem prominente Kunden wie den chinesischen Pianisten Lang Lang und die Sopranistin Simone Kermes, auf die sich die Friseurmeisterin auch in diesem Jahr wieder freut.

1980 haben Gisela und Ulrich Spengler den Familienbetrieb übernommen. Die Wurzeln reichen aber viel weiter zurück, nämlich in das Jahr 1946. Damals hatten die Eltern von Ulrich Spengler, Willi und Anneliese Spengler, das Geschäft gegründet.

Da sich die beiden Kinder des Friseurmeisterpaares beruflich anders orientiert haben, gebe es keinen Nachfolger, der den Salon übernehmen könnte, meinte die Chefin. Schon vor einigen Jahren haben sie versucht, einen Nachfolger zu finden, was aber nicht geklappt habe. Möglicherweise sei das Geschäft mit seinen rund 400 Quadratmetern zu groß. Zu ihren Dienstleistungen gehörten neben Frisieren immer auch Kosmetik und Fußpflege.

Derzeit arbeiten noch eine Kosmetikerin und acht Friseurinnen, sechs davon in Teilzeit, im Salon in der Martin-Luther-Straße 5. Zwei hätten schon eine neue Arbeitsstelle gefunden, freut sich Gisela Spengler.

Einen Nachfolger haben die Spenglers zwar gefunden, allerdings nicht aus ihrer Branche. Zahnarzt Dr. Geiger wird hier seine Praxis einrichten. Derzeit arbeitet er noch in der Praxis am Kurgarten 1.