Vor 52 Jahren wurde die DJK Seubrigshausen gegründet, damit junge Fußballer im Dorf ihrem Sport nachgehen können. In der kommenden Saison wird de DJK nicht mehr am aktuellen Spielbetrieb beteiligt sein. Es gibt keinen aktiven Fußballsport mehr im Dorf. Das Ende kam allerdings nicht überraschend, sondern hatte sich bereits abgezeichnet. So ist der erste Abschiedsschmerz bereits verdaut, und der Blick bei den Verantwortlichen nach vorne gerichtet.
"Wichtig ist jetzt, dass wir Nischen schaffen", betont Vorsitzender Michael Kastl. Hier sieht er den Verein auf einem guten Weg. Heute bietet die DJK für ihre Mitglieder Gymnastik-, Fitness-, Laufen oder Kindersport an. Wichtige Standbeine sind die Gesangs- und die Faschingsgruppe. Diese bezeichnen Michael Kastl und sein Stellvertreter Manuel Schneider als wichtigen Rückhalt. Und neuerdings wird sogar wieder Fußball gespielt. Die Alten Herren, Männer um die Ende 30, Anfang 40 kicken in einer Freizeitmannschaft, erläutert 2. Vorsitzender Manuel Schneider, der selbst bei den Freizeitkickern mitspielt.
Man hat sich arrangiert
Ludwig Schmöger, einer der Gründungsväter des Vereins und Fußballer der ersten Stunde hat sich mit dem Wandel arrangiert. Überrascht hat ihn allerdings, wie schnell dieser sich vollzogen hat. In der Saison 2010/2011 gab es bei der DJK noch 21 Aktive. In der Folgesaison musste bereits eine Spielgemeinschaft mit dem FC Großwenkheim eingegangen werden. "Wir hatten gedacht, dass wir es vielleicht schaffen würden, aber es war nicht machbar", stellt Schmöger fest. Ludwig Schmöger erinnert an die Glanzzeiten des Seubrigshäuser Fußballs mit insgesamt vier Meisterschaften, zuletzt 2007/2008 in der Kreisklasse Rhön 3 .
Kein Nachwuchs
Die geburtenschwachen Jahrgänge waren für den Verein ein Problem. Bereits seit 2010 gibt es keine eigene Jugend mehr im Dorf. Das hat sich ausgewirkt. Die Kinder mussten zum Training auswärts fahren. Da blieben nur noch die wirklichen Enthusiasten am Ball. Der Nachwuchs aus den eigenen Reihen fehlte. Zum Schluss kickten in der Spielgemeinschaft mit Großwenkheim kaum noch Seubrigshäuser. Weil aber auch die Großwenkheimer nicht mehr ausreichend eigene Leute fanden, spielen die FCler in der kommenden Saison in einer Spielgemeinschaft mit dem TSV Münnerstadt . In Seubrigshausen wird der Spielbetrieb eingestellt.
Heute rät Michael Kastl den Seubrigshäuser Eltern, fußballbegeisterter Kinder diese beim TSV Münnerstadt anzumelden. "Wir werben dafür, dass Münnerstadt unser Stützpunkt ist."
Eigens für seinen Fußballbetrieb hat der Verein natürlich in den vergangenen Jahren auch Werte geschaffen. Das Fußballfeld gleich unterhalb des Sportheims will die DJK auf jeden Fall weiter pflegen. Dort können jetzt die Freizeitkicker spielen. Finanziell sei das zu meistern, erklärt Kastl.
Ersatzplatz ist Blumenwiese
Bereits aufgelassen ist dagegen das Ersatzspielfeld am Ringweg. Dort wächst zwischenzeitlich eine Blumenwiese. Der Verein hat die gepachtete Fläche an den Eigentümer, die Stadt Münnerstadt , zurückgegeben.
Es hat aber auch erste Anfragen eines auswärtigen Vereins gegeben, das verbleibende Rasenspielfeld mitnutzen zu können. Der Vorstand zeigt sich offen für solche Pläne. Michael Kastl kann sich aber auch vorstellen, dass die DJK aushilft, wenn in Münnerstadt Ausweichmöglichkeiten während der Sanierung der Mehrzweckhalle gesucht werden. Der vorhandene Saal ist nicht groß, könnte aber kleine Sportarten unter Umständen aufnehmen.
Der Verein sei auch immer offen, wenn gerade junge Leute einen Sport im Dorf etablieren möchten. Der DJK geht es darum, das Vereinsleben dauerhaft zu sichern. Denn im Ort erfüllt der Sportverein auch eine gesellschaftliche Funktion. Und dies bleibt, je mehr Bürger sich mit dem Verein identifizieren. Das sei früher, mit einer Fußballmannschaft sicherlich leichter gewesen, sagen die Verantwortlichen. Sie glauben aber, dass mit dem Breitensport-Angebot diese Bindung zur DJK bleibt.