Münnerstadt
Seltene Haustiere im Oberen Tor
Drei kleine Federknäuel kauern sich aneinander. Es sind junge Schleiereulen, die in einer ehemaligen Schießscharte des Oberen Tores großgezogen werden.
Die Eltern sind gerade ausgeflogen. Mucksmäuschenstill ist es im Nest. Der Vorsitzende von den Freunden des Oberen Tores, Wolfram Graeber, freut sich wie ein Schneekönig über den Nachwuchs im historischen Torturm der Stadt. "Es ist das erste Mal seit 13 Jahren, dass wir brütende Schleiereulen haben", erklärt er.
Früher hätten verwilderte Tauben dieses versteckte Nest genutzt. Das hat dem Vereinsvorsitzenden des Vereins nicht so gut gefallen. Seitdem aber auch ein Turmfalke sein Nest am Torturm hat, sind die Tauben weg. Den Platz hat nun die Schleiereulen-Familie eingenommen. Dass die seltenen Tiere sich hier eingerichtet haben, macht Graeber schon ein bisschen stolz.
Nur durch Zufall hat Wolfram Graeber vor rund sechs Wochen bemerkt, dass sich hinter der Türe zur Schießscharte neues Leben eingefunden hat. Graeber war damals neugierig, hat die Tür zur Scharte geöffnet und sah, dass dort vier blütenweiße Eier in einem Nest lagen. Wenig später schlüpften dann drei Küken. Ein Ei blieb unausgebrütet.
Mittlerweile haben die kleinen Schleiereulen einen wolligen Flaum zugelegt. Dass sich hinter der Türe zur Schießscharte Leben regt, das kann der Besucher zwischenzeitlich auch riechen. Ein etwas herber Duft zieht durch die Türritze in die Zwischenetage unterhalb des Türmerzimmers.
Jedes Paar brütender Schleiereulen sei im Landkreis Gold wert. Das betont Dieter Fünfstück, der Kreisgruppenvorsitzende des Landesbundes für Vogelschutz. Schleiereulen seien im Landkreis selten geworden, erklärt Dieter Fünfstück. In einem kalten Winter vor einigen Jahren sei die Population stark gesunken, weil die Tiere zu wenig Futter fanden. Heute, so schätzt Fünfstück, gebe es kaum mehr als 15 brütende Paare im gesamten Landkreisgebiet. Umso erfreulicher sei es, dass sich eine Familie jetzt im Oberen Tor niedergelassen hat.
Matthias Franz, begeisterter Hobbyornithologe aus Seubrigshausen und Wiesenbrüter-Beobachter im Landkreis, freut sich ebenfalls, vom Schleiereulen-Nachwuchs zu hören. Denn das sei mittlerweile etwas Besonderes, erklärt auch er. In den vergangenen Jahren hatte es beispielsweise im Wasserturm von Wermerichshausen und in Weichtungen brütende Schleiereulen gegeben.
Aber bereits im zweiten Sommer seien sie dort ausgeblieben. Umso erfreulicher findet es Franz, dass es in diesem Jahr die Tiere im Oberen Tor gibt. Ihm sind solche Meldungen wichtig, um einen Überblick zu bekommen, wo es noch Schleiereulen gibt. Ein spezielles Monitoring für diese Tiergattung existiert seiner Auskunft nach im Landkreis nicht.
Wolfram Graeber hatte Dieter Fünfstück über den Familienzuwachs informiert, weil er wissen wollte, ob die Schleiereulen-Küken bei dieser Trockenheit zusätzlich mit Wasser versorgt werden müssen. Das sei nicht nötig, erklärt Fünfstück. Die Kleinen nehmen über die Nahrung ausreichend Flüssigkeit zu sich.
"Brutmöglichkeiten wie im Oberen Tor helfen der Population sehr", weiß Dieter Fünfstück. Entsprechende Öffnungen, beispielsweise in Feldscheunen, bräuchte es noch mehr. Dort könnten die Schleiereulen ihren Nachwuchs recht ungestört aufziehen. Schleiereulen sind klassische Kulturfolger und brüten gerne in zugänglichen Kirchtürmen oder Türmen, aber auch in Nischen von Scheunen.
Damit immer genügend Nahrung für die Tiere vorhanden ist, auch dabei könne der Mensch mithelfen. Mäuse sollten nicht vergiftet werden. Denn sie sind ein wichtiger Nahrungsbestandteil für Schleiereulen, erklärt Dieter Fünfstück.
Die Schleiereulen sind nicht die einzigen Haustiere im und am Münnerstädter Stadttor. Mittlerweile hat sich im Oberen Tor fast so etwas wie ein kleiner Zoo eingefunden. Der Turmfalke brütet nach Angaben von Wolfram Graeber heuer schon zum zweiten Mal. Sein Nest hat er in einem Nistkasten. Ein weiterer Nistkasten beherbergt Mauersegler. Und ganz oben im Turm haben sich fünf Fledermäuse wohnlich eingerichtet. Wolfram Graeber geht davon aus, dass es sich um Mausohrfledermäuse handelt.
Gelegentlich umschwirren den Turm auch Dohlen. Sesshaft scheinen sie aber dort momentan nicht zu sein, worüber Wolfram Graeber in diesem Fall auch nicht traurig ist."Fehlt jetzt nur noch eine richtige Turmmaus", stellt Wolfram Graeber fest.
Früher hätten verwilderte Tauben dieses versteckte Nest genutzt. Das hat dem Vereinsvorsitzenden des Vereins nicht so gut gefallen. Seitdem aber auch ein Turmfalke sein Nest am Torturm hat, sind die Tauben weg. Den Platz hat nun die Schleiereulen-Familie eingenommen. Dass die seltenen Tiere sich hier eingerichtet haben, macht Graeber schon ein bisschen stolz.
Nur durch Zufall hat Wolfram Graeber vor rund sechs Wochen bemerkt, dass sich hinter der Türe zur Schießscharte neues Leben eingefunden hat. Graeber war damals neugierig, hat die Tür zur Scharte geöffnet und sah, dass dort vier blütenweiße Eier in einem Nest lagen. Wenig später schlüpften dann drei Küken. Ein Ei blieb unausgebrütet.
Mittlerweile haben die kleinen Schleiereulen einen wolligen Flaum zugelegt. Dass sich hinter der Türe zur Schießscharte Leben regt, das kann der Besucher zwischenzeitlich auch riechen. Ein etwas herber Duft zieht durch die Türritze in die Zwischenetage unterhalb des Türmerzimmers.
Jedes Paar brütender Schleiereulen sei im Landkreis Gold wert. Das betont Dieter Fünfstück, der Kreisgruppenvorsitzende des Landesbundes für Vogelschutz. Schleiereulen seien im Landkreis selten geworden, erklärt Dieter Fünfstück. In einem kalten Winter vor einigen Jahren sei die Population stark gesunken, weil die Tiere zu wenig Futter fanden. Heute, so schätzt Fünfstück, gebe es kaum mehr als 15 brütende Paare im gesamten Landkreisgebiet. Umso erfreulicher sei es, dass sich eine Familie jetzt im Oberen Tor niedergelassen hat.
Matthias Franz, begeisterter Hobbyornithologe aus Seubrigshausen und Wiesenbrüter-Beobachter im Landkreis, freut sich ebenfalls, vom Schleiereulen-Nachwuchs zu hören. Denn das sei mittlerweile etwas Besonderes, erklärt auch er. In den vergangenen Jahren hatte es beispielsweise im Wasserturm von Wermerichshausen und in Weichtungen brütende Schleiereulen gegeben.
Aber bereits im zweiten Sommer seien sie dort ausgeblieben. Umso erfreulicher findet es Franz, dass es in diesem Jahr die Tiere im Oberen Tor gibt. Ihm sind solche Meldungen wichtig, um einen Überblick zu bekommen, wo es noch Schleiereulen gibt. Ein spezielles Monitoring für diese Tiergattung existiert seiner Auskunft nach im Landkreis nicht.
Brutmöglichkeiten sind wichtig
Wolfram Graeber hatte Dieter Fünfstück über den Familienzuwachs informiert, weil er wissen wollte, ob die Schleiereulen-Küken bei dieser Trockenheit zusätzlich mit Wasser versorgt werden müssen. Das sei nicht nötig, erklärt Fünfstück. Die Kleinen nehmen über die Nahrung ausreichend Flüssigkeit zu sich. "Brutmöglichkeiten wie im Oberen Tor helfen der Population sehr", weiß Dieter Fünfstück. Entsprechende Öffnungen, beispielsweise in Feldscheunen, bräuchte es noch mehr. Dort könnten die Schleiereulen ihren Nachwuchs recht ungestört aufziehen. Schleiereulen sind klassische Kulturfolger und brüten gerne in zugänglichen Kirchtürmen oder Türmen, aber auch in Nischen von Scheunen.
Damit immer genügend Nahrung für die Tiere vorhanden ist, auch dabei könne der Mensch mithelfen. Mäuse sollten nicht vergiftet werden. Denn sie sind ein wichtiger Nahrungsbestandteil für Schleiereulen, erklärt Dieter Fünfstück.
Die Schleiereulen sind nicht die einzigen Haustiere im und am Münnerstädter Stadttor. Mittlerweile hat sich im Oberen Tor fast so etwas wie ein kleiner Zoo eingefunden. Der Turmfalke brütet nach Angaben von Wolfram Graeber heuer schon zum zweiten Mal. Sein Nest hat er in einem Nistkasten. Ein weiterer Nistkasten beherbergt Mauersegler. Und ganz oben im Turm haben sich fünf Fledermäuse wohnlich eingerichtet. Wolfram Graeber geht davon aus, dass es sich um Mausohrfledermäuse handelt.
Gelegentlich umschwirren den Turm auch Dohlen. Sesshaft scheinen sie aber dort momentan nicht zu sein, worüber Wolfram Graeber in diesem Fall auch nicht traurig ist."Fehlt jetzt nur noch eine richtige Turmmaus", stellt Wolfram Graeber fest.
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