
Bereits zum dritten Mal wird das „Selbstverteidigungs-Camp“ auf dem Windheimer Sportplatz veranstaltet. Für rund 20 Kinder bedeutet das Bewegung, Spiel, Spaß und gute Laune – trotz Hitze. Aber hier sorgte das Betreuer-Team immer wieder für Abkühlung.
Die Kinder sind mit Feuereifer dabei. Egal ob Folienrutsche, Lagerfeuer, Marshmallow-Grillen, Nachtwanderung und vieles mehr. Und immer wieder zwischendurch gibt es Übungen in Sachen Selbstverteidigung. „Diese Übungen stärken das Selbstbewusstsein und Körpergefühl der Kinder und Jugendlichen . Sie lernen, kritische Situationen zu entschärfen, sollen sich aber im Notfall verteidigen können. Das erfordert großen Mut. Da muss der ein oder andere schon über sich hinauswachsen“, erklärt Initiator Markus Koberstein. Ihm stehen mit Mike Müller und Julius Bock von der Firma Operative Fähigkeiten Spezialisten zur Seite, die beruflich Taktikausbildungen für Behördenmitglieder anbieten. Als Betreuer stehen Ben Wirth, Marie Sophie Hembert und Juliane Koberstein zur Verfügung, die sich auch um das leibliche Wohl kümmern.
In einem luftigen Zelt finden die Übungen statt: Sie lernen Befreiungsgriff, Schlag- und Tritttechniken und Kombinationen. Wurden alle Techniken so weit erlernt, dann geht es in die „Pratzengasse“. Das sind Schlagpolster, die von den Betreuern, in einer Gasse aufgestellt, gehalten werden. Hier gibt es nur ein Durchkommen, wenn die richtige Technik angewandt wird. „Schon letztes Jahr war ich kurz hier. Es hat mir so gefallen, dass ich heuer unbedingt die ganzen drei Tage mit dabei sein wollte“, erklärt der achtjährige Leon. „Selbstverteidigung ist wichtig. Wenn man das kann, dann braucht man keine Angst vor anderen zu haben.“ Die Betreuer legen absoluten Wert darauf, dass sich die Kinder und Jugendlichen nur verteidigen – nie selbst angreifen. Zum Abschluss gibt es mit den Eltern einen gemeinsamen Abend, an dem das Erlernte vorgeführt und gegrillt wird. Alle Teilnehmer, die aus der Gemeinde Wartmannsroth, Hammelburg und Gauaschach stammen, erhalten eine Urkunde.
Ein solches Zeltlager erfordert jede Menge Organisation. Juliane Koberstein freut sich dieses Jahr besonders über die Unterstützung von Eltern und Freiwilligen aus Windheim , die in Schichten eingeteilt wurden. So standen mit Hildegard Uffelmann, Verena Roth, Vanessa Schmitt, Sabine Plescher und Christina Schneider wertvolle Helfer zur Verfügung. Alles, auch die Betreuung, für die der ein oder andere extra Urlaub genommen hat, findet auf freiwilliger Basis statt. Die Teilnahme-gebühren für das Zeltlager decken rein die Kosten für das Essen und benötigte Material ab. „Es unterstützen uns auch Eltern, obwohl deren Kinder nicht dabei sind. Das ist sehr positiv und motiviert uns“, sagt Juliane Koberstein, die auch Kindern und Jugendlichen , die bereits zum dritten Mal dieses Zeltlager besuchen, Verantwortung überträgt, die dann bei den Übungen unterstützen oder sich anderweitig einbringen.