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Rothhausen
Selbst in der Speditionsbranche läuft derzeit nicht mehr alles rund
"Auch wir können quasi nur noch von Tag zu Tag planen", berichtet die Menninger GmbH in Rothhausen in einem Gespräch.
Fabian Menninger bei der Arbeit in der Werkstatt.  Foto: Daniel Wiener       -  Fabian Menninger bei der Arbeit in der Werkstatt.  Foto: Daniel Wiener
| Fabian Menninger bei der Arbeit in der Werkstatt. Foto: Daniel Wiener
Daniel Wiener
 |  aktualisiert: 17.08.2022 18:40 Uhr

"Systemrelevante Berufe" sind derzeit gefragt, denn diese dürfen fast uneingeschränkt weiter arbeiten, wo doch das Leben und die Arbeit in vielen Bereichen total heruntergefahren wurde. Systemrelevant arbeitet derzeit auch die Menninger GmbH in Rothhausen und zwar gleich in zwei Bereichen. Zum einen in der Spedition /Logistik, zum anderen als eigenständige Kfz/Nfz-Werkstatt. Und obwohl landläufig die Meinung vorherrscht, dass gerade die Logistik-Branche in diesen Not-Zeiten zur reibungslosen Versorgung nur so brummt, muss man sich beim Gespräch mit Otto Menninger eines Besseren belehren lassen. "Auch wir können quasi nur noch von Tag zu Tag planen", sagt er und meint damit, dass viele Auftraggeber ihrerseits vor täglich neuen Herausforderungen stehen und auch kurzfristig Lieferaufträge absagen müssen. Ein Teilbereich der Auftragsvolumens des 1929 gegründeten Unternehmens komme aus der Baubranche . "Solange noch gebaut wird, müssen auch Baumaterialien gefahren werden."

Aufträge aus der Großindustrie sind nahezu komplett weggebrochen und es sei ein Kraftakt , hier kreative Lösungen für den weiteren Fahrzeugeinsatz zu finden. Auch in anderen Teilbereichen der Spedition wie Flüssig-Chemie Transporten wird die Auftragslage spürbar weniger. Kurzarbeit ist derzeit noch kein Thema für die rund 100 Mitarbeiter , man könne es aber langfristig nicht ausschließen. Häufig müssten die Fahrer an Abladestationen lange warten. Zeitlich sind sie damit sogar länger unterwegs als sonst. Die Kosten der Wartezeiten wiederum können laut Otto Menninger nur zu einem Bruchteil an den Auftraggeber weitergegeben werden. Aber in Zeiten wie diesen müssen eben alle etwas zurück stecken, zeigt er auch Verständnis . "Man muss nun eben auch öfter versuchen, jeden Fall einzeln zu verhandeln und dann eine Lösung finden", sagt er, betont aber auch, dass diese Situation nicht "bis zum Sankt Nimmerleinstag anhalten darf".

Auf baldige Normalität hofft auch Sohn Fabian, der die auf dem gleichen Firmengelände liegende Werkstatt führt. Neben dem firmeneigenen Fuhrpark werden hier auch Kraftfahrzeuge aller Marken betreut. Auf jeder Werkbank steht jetzt ein Desinfektionsspray, denn die Kundenfahrzeuge werden nun mit einer besonders großen Sensibilität behandelt. Zwar wurden die Innenräume für Reparaturen schon immer mit Schmutzfangüberzügen abgedeckt, doch nun werden auch Lenkräder und Schaltknäufe nochmals extra desinfiziert. Die Kundschaft wird schon gleich nach der Eingangstür mittels Absperrband auf Distanz gehalten. Auch die Belegschaft müsse untereinander die vorgeschriebenen Abstände zueinander einhalten. Die Auftragslage sei "derzeit noch gut", sagt Fabian Menninger. Tatsächlich würden sich aber vor allem Privatkunden schon etwas zurückhalten.

Aufgeschobene Arbeiten

Für die Fahrzeug-Hauptuntersuchungen hat sich der Tüv für Werkstattbesuche zurückgezogen, die Dekra kommt derzeit aber noch. Der Gesetzgeber habe deshalb die Überziehungsfrist von zwei auf vier Monate verlängert.

Fabian Menninger erwartet einen "heißen Sommer". Nicht etwa wegen der Temperaturen, sondern weil dann viele aufgeschobene Arbeiten erledigt werden müssen.

 
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