Im Jahre 1964 wurde eine jugendliche Stadtkapelle gegründet, aufbauend auf einer Jahrzehnte alten Blasmusiktradition in Bad Kissingen . Ein Jahr später formulierte der Stadtrat in einer eigenen Satzung über das Jugendmusikkorps, was er von der neuen Einrichtung erwartet, nämlich eine wertvolle musikalische und allgemeine Erziehung der Jugendlichen. Seither gibt das Jugendmusikkorps bei nahezu allen festlichen Anlässen in der Welterbe-Stadt den Ton an.
Das Jugendmusikkorps ist die musikalische Visitenkarte der Kurstadt. Inzwischen ist das Jugendensemble nahezu weltweit unterwegs: Auftritte in den Partnerstädten Bad Kissingens Vernon, Massa und Eisenstadt, Gastspiele in Schweden und Spanien, Konzertreisen in die USA, Argentinien, Südafrika und nach China – das Jugendmusikkorps ist bereits viel herumgekommen und hat an manch bedeutendem Platz gespielt.
Pläne für Brasilienreise
Zum 60-jährigen Bestehen laufen momentan die Planungen für eine Reise nach Rio de Janeiro/Brasilien. So stellt auch Oberbürgermeister Dirk Vogel fest: „Mit den charakteristischen großherzoglichen-würzburgischen Militäruniformen von 1812 symbolisiert das Jugendmusikkorps mit den Farben rot und blau, bis heute treffend, die Selbstständigkeit als Franken, aber eben auch die Einbettung in Bayern – anders wäre es vermutlich auch nicht möglich gewesen, dass so viele bayerische Ministerpräsidenten von Goppel, Strauß, Streibl bis Seehofer sich unser Jugendmusikkorps angehört hätten. Aber am Ende ist und bleibt das Jugendmusikkorps ’der Stadt liebstes Kind’, wie es mein Vorgänger Hans Weiss einst formulierte. Wo es auftritt, ist ganz viel Bad Kissingen drinnen.“
Eine Reise durch sechs Jahrzehnte
Das Jubiläumskonzert im Max-Littmann-Saal ließ auch musikalisch vor allen Dingen die weltweiten Reisen des Jugendmusikkorps der vergangenen 60 Jahre Revue passieren. Mit dem „Coburger Marsch“ von Michael Haydn , einem traditionellen Militärmarsch, eröffnete das JMK den Hauptteil des Konzertes. Eine der ersten großen Reisen unternahm das JMK in die USA. Das sinfonische Konzertstück „Oregon“ (Komponist: Jacob de Haan) zauberte so musikalisch den „ Wilden Westen “ in den vollbesetzten Saal. Zurückblickend auf die Teilnahme an zwei internationalen Military-Tattoos in Schweden erklang das stimmungsvolle „Highland Cathedral“ (Komponisten: Michael Kolb/Uli Roever).
Mit dem Leben von Eva Peron , das in dem Musical „Evita“ (Komponist: Sir Andrew Lloyd Webber ) vertont wurde, blickte man auf das Jahr 2004 zurück, als das JMK eine Reise nach Buenos Aires erleben durfte. Das italienische Konzertstück „La Storia“ vom Komponisten Jacob de Haan unterstrich die intensiv gelebte Städtepartnerschaft, hier am Beispiel der Partnerstadt Massa. Die letzte Reise des JMK hierhin fand im Jahr 2022 statt.
Erinnerungen an New York
Den Wandel der Zeit und die Freude an der Musik zeigte das Jugendmusikkorps anhand des zeitgenössischen, sinfonischen Werkes „Zeitenwende“, komponiert von Kurt Gäble. Mit einem Medley aus Elton Johns Musical „The Lion King“ erinnerte man sich gerne an die 2014 unternommene Reise ans „Kap der Guten Hoffnung“ nach Südafrika zurück. Die Stadt, die niemals schläft, bereisten die Musikerinnen und Musiker 2019. Damals nahmen sie an der „Steubenparade“ in New York teil. Die unvergessenen Erlebnisse dieser Reise ließen sie mit der „New York Ouvertüre“ von Kees Vlak Revue passieren. Der Melodienreigen endete mit dem Deutschmeister-Regimentsmarsch von Wilhelm August Jurek. Stehende Ovationen würdigten die Leistungen des JMK.
Es stehen mehrere Veranstaltungen an
Über das ganze Jahr verteilt gibt es immer wieder musikalische Highlights. Der nächste Höhepunkt ist der „Große Zapfenstreich“ im Rahmen des Rakoczy-Festes am Freitag, 26. Juli. Das JMK ist auch beim Trachten- und Schützenumzug des Münchner Oktoberfestes . Zum Abschluss gibt es im Oktober ein Gemeinschaftskonzert mit dem aktuellen Jugendmusikkorps und einem Orchester aus ehemaligen Mitgliedern des JMK.