Genauer Termin des Jubiläums war der gestrige Donnerstag. Gefeiert wird es aber erst am Sonntag im Speyerer Dom mit einem Pontifikalamt. Ein Begegnungsfest im Domgarten schließt sich an. Aus Schlembachs Heimatbistum Würzburg nehmen unter anderen der frühere Bischof Paul-Werner Scheele, Generalvikar Karl Hillenbrand und der frühere Domdekan Heribert Brander teil.
Bischof Schlembach, der die Diözese Speyer fast 24 Jahre leitete, wurde am 7. Februar 1932 in Großwenkheim geboren. In seiner Heimatdiözese Würzburg war er als Priester mit einer Reihe von Aufgaben betraut: Jeweils drei Jahre war er Direktor des Studienseminars in Aschaffenburg und Regens des Priesterseminars in Würzburg. Fast zwölf Jahre erteilte er hauptamtlich Religionsunterricht am Gymnasium in Hammelburg, ehe er am 1. Juni 1981 zum Domkapitular und schon einen Monat später zum Generalvikar des Bistums Würzburg ernannt wurde.
Am 25. August 1983 folgte die Ernennung zum Bischof von Speyer. Zwei Monate später weihte ihn sein Vorgänger, der Münchener Erzbischof Dr. Friedrich Wetter, im Dom zu Speyer zum Bischof.
Mehr als einmal wurde Speyer in Schlembachs Bischofsjahren europa- und sogar weltweit ins Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt – immer dann, wenn Bundeskanzler Kohl einen hohen Staatsgast in dem Dom seiner Heimatdiözese brachte, oder auch am Pfingstfest 1990. Damals feierten 17 Kardinäle und Bischöfe aus Ost- und Westeuropa gemeinsam mit Kardinal Joseph Ratzinger, dem heutigen Papst, anlässlich der 2000-Jahr-Feier der Stadt Speyer einen Europagottesdienst.
Zwei Ereignisse stellten zweifellos den Höhepunkt in Schlembachs Amtszeit dar: Am 4. Mai 1987 kam auf seine Einladung hin Papst Johannes Paul II. während seines Deutschlandbesuchs nach Speyer und feierte auf dem Domplatz mit 60 000 Teilnehmern eine Messe. Und am 22. Oktober 2006 wurde im Speyerer Dom mit dem Ordensgründer Paul Josef Nardini, der im 19. Jahrhundert als Pfarrer von Pirmasens gegen soziale Not gekämpft hatte, erstmals ein Pfälzer selig gesprochen.
Bischof Schlembachs Amtszeit als Diözesanbischof ging am 10. Februar 2007 zu Ende, drei Tage nach Vollendung seines 75. Geburtstags. Doch auch ohne Leitungsamt bleibt ein emeritierter Bischof weiterhin im bischöflichen und priesterlichen Dienst. Deshalb lässt sich der neue Lebensabschnitt Schlembachs, seitdem er das Bischofshaus mit einer kleinen Wohnung im Bistumshaus Sankt Ludwig getauscht hat, auch kaum als Ruhestand bezeichnen.
Er nimmt nach wie vor viele seelsorgliche Dienste wahr, folgt der Einladung zu Festgottesdiensten und Wallfahrten oder vertritt die Bistumsleitung bei offiziellen Anlässen. Von Anfang an war es dem Bischof ein wichtiges pastorales Anliegen, dem Glaubensverlust und dem Rückgang der Kirchenbindung entgegenzuwirken. Die Bemühungen um eine Neuevangelisierung und eine Aktivierung der Gemeinden fanden in zahlreichen Initiativen Ausdruck, unter anderem in der Erarbeitung eines Pastoralplans. Auch im karitativen Bereich setzte Schlembach Schwerpunkte. So war er der Impulsgeber für die Hospizhilfe zur Begleitung Sterbender.