
"Vorhang auf, Manege frei!", hieß es zum 18. Mal für den Weihnachtscircus in Schweinfurt oder Circus Europa, wie er außerhalb der Weihnachtszeit heißt. Er gastiert, wie bereits die Jahre zuvor, auf dem Volksfestplatz in Schweinfurt. An dieser Samstagabendvorstellung war das Zelt fast ausgebucht. Es hat sich mittlerweile herumgesprochen, welch großartige Künstler, Akrobaten und Artisten einen die zweieinhalb Stunden verzaubern. Bereits in neunter Generation befindet sich der Zirkus. Hier ziehen alle an einem Strang, angefangen bei den Kleinsten. Mit nur 13, zehn und vier Jahren, stehen Louis, Jordan und Kelly bereits voll im Zirkusleben.
Zirkus in weihnachtlicher Atmosphäre
Neugierige Besucher zieht es jedes Jahr zur selben Zeit, in das große rote Zelt mit kleinem Weihnachtsdorf. Die Zuschauer kommen ins Schwärmen. Mit kleinen Elfen, heißer Schokolade und Zuckeräpfeln kommt man dort in Weihnachtsstimmung. Ein großer geschmückter Weihnachtsbaum lädt ein, noch schnell ein Foto als Erinnerung zu schießen.
Angelo Frank, Juniorchef des Schweinfurter Weihnachtscircus, zieht Bilanz und möchte zu einer Tradition in Schweinfurt gehören. Die Zirkusfamilie aus dem Norden ist gerne hier zu Gast. "Corona nutzten wir, um durchzuatmen, um neue kreative Ideen und Stücke zu schaffen und einzuproben", erzählt Frank.
Tänzerische Unterstützung aus Schweinfurt
Dieses Jahr gab es bei Glanz und Nervenkitzel auch Beteiligung aus Schweinfurt. Die Gruppe "I'm Art Showdancer", gegründet in Schweinfurt, reist nunmehr mit dem Circus und freut sich auf einen kurzen Halt in ihrer Heimatstadt. Nathalie Frank führte durch den Abend. Die Frau des Circus Juniorchefs verkörpert äußerlich mit ihrer Präsenz sowie auch als Teil der performenden Künstler eine wahrhafte Zirkusdirektorin.
Programm mit viel Abwechslung
Es braucht nicht viele Künstler auf vier Pfoten, aber die auftretenden Tiere hatten es in sich. Schnell, klein und wendig waren sie allesamt. Adrian Lauenburger hatte seine vierbeinigen Freunde voll im Pfiff. Alle Kinderaugen leuchteten, als sich zu den Hunden dann noch großhörnige Ziegen gesellten, über die die Hunde ihre Saltos schlugen. Die Ziegen ertrugen es geduldig.

Artisten wie die Podzi Sisters oder das strippende Duo Lagroni überzeugten restlos das sowieso schon begeisterte Publikum. Mit einer Leichtigkeit wurde mit Kisten gestapelt, im Liegen und balancierend. Keulen flogen durch die Lüfte. Der Zirkus bietet von allem etwas. Natürlich durften auch die Clowns nicht fehlen. Aus Mexiko und Peru kamen Moscito und Richardson mit dem Programm Musica.
Atemlos flogen sie durch die Lüfte
Zum Toben und fast zum Ausrasten, brachte das Duo im Todesrad die Zuschauer nach einer etwa 20-minütigen Pause. Das Todesrad beherrschte das Navas Team. Selbst mit verbunden Augen schritten sie todesmutig auf dem fast acht Meter hohen Rad umher. Hatten sie doch erst vor kurzem einen Unfall, eben mit diesem Rad während einer Vorstellung. Aber in dieser Samstagsvorstellung erinnerte nichts mehr an den Vorfall knapp eine Woche zuvor. Souverän und augenscheinlich ohne bleibende körperliche Schäden hieß es: "The Show must go on".
Tanzende Ringe und Artisten
Angelina aus Portugal lieferte eine spektakuläre Hula-Hoop Show ab. Aufregend wurde es auch noch einmal bei jr. Lichner Rolla. Der Spanier tänzelte auf Hohlrollen, quer und längs, und auf kleinen Stufentreppchen auf einem Podest. Nicht nur das Publikum hielt währenddessen den Atem an.

So viel Begeisterung an diesem Abend, so viel Applaus. Den Menschen war es anzusehen, wie sehr sie verzaubert wurden. Mit einem Gesamtauftritt des Ensembles endete schließlich, sehr zum Leidwesen des Publikums, der Abend. Geduldig stellten sich die Artisten für Fotos noch lange Zeit zur Verfügung, bevor sich der Vorhang schloss.
Weitere Informationen: schweinfurter-weihnachtscircus.de