Münnerstadt
Schutzfrau schützt seit 90 Jahren
Große Mode war es in den 1920er Jahren, auf geschichtliche Ereignisse zurückzublicken.
In dieser Zeit entstanden zahlreiche heimatliche Schauspiele, von denen es aber heute kaum noch welche gibt.Große Mode war es in den 1920er Jahren, auf geschichtliche Ereignisse zurückzublicken. In dieser Zeit entstanden zahlreiche heimatliche Schauspiele, von denen es aber heute kaum noch welche gibt. Eine große Ausnahme bildet "Die Schutzfrau von Münnerstadt", das Heimatspiel feiert heuer 90-jähriges Bestehen. "Das große Wunder beim Heimatspiel ist, dass es nach dem Krieg wieder aufgegriffen wurde, nach 15 Jahren Pause", sagt Bruno Eckert. Für ihn werden die Jubiläums-Aufführungen die letzten als Vorsitzender der Heimatspielgemeinde sein. Im Herbst wird er nach mehr als 40 Jahren nicht mehr antreten.
Inzwischen steht fest, dass die Aufführungen des Heimatspiels am 27. August sowie 3. und 10. September ganz normal ablaufen werden, wobei ein zusätzlicher Programmpunkt geplant ist. Das Jubiläum wird dann nach der eigentlichen Saison begangen. Dazu zählt ein Ausflug im Oktober. "Damit die Heimatspieler auch etwas davon haben", sagt Bruno Eckert. Im Herbst soll dann auch der Festakt nachgeholt werden.
Der Vorsitzende erinnert an die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen im Jahr 1977, als Festakt und großes Essen an einem Heimatspieltag stattfanden. "Damals hat sich die Stadt noch sehr eingebracht, heute müssen wir alles selber machen." Und die Zahl der Mitglieder und Helfer ist begrenzt.
Zum ersten Spieltag am 27. August werden die Heimatspieler das "Gelage im Schloss" ausrichten, am Sonntag, 3. September, findet der Schutzengelmarkt statt. Einen Tag zuvor, am Samstag, 2. September, werden die Heimatspieler das Lagerleben auf dem Anger wieder in den Blickpunkt rücken, das in den 1980er Jahren entstanden ist.
Dargestellt wird von Heimatspielern ein Lager aus dem 30-jährigen Krieg, mit allem was dazu gehört: Zelte, Schwenkgrill und dreibeiniger Kessel und natürlich viele Leute.
Sehr erfolgreich ist das Lagerleben in früheren Jahren dargestellt worden, vor allem auch in anderen Städten. Beim Münnerstädter Heimatspiel gab es zunehmend ein Problem: Weil die Darsteller des Lagerlebens gleichzeitig Heimatspieler sind, fehlt es an Personen. Das war ein Grund, warum man seit Anfang der 2000er Jahre auf das Angebot verzichtet hat. Bruno Eckert ist froh, dass es nun einen Neuanfang gibt. Zuständig sei allerdings nicht er, sondern Claudia Kind, die als Appolone, die Frau des Oberbürgermeisters Hans Vait auf der Bühne steht.
"Die Idee ist bei einem Federweißenabend im Oktober entstanden", sagt Claudia Kind. Die jungen Leute, vor allem aus den Reihen der Stadtknechte wie Kilian Traber und Heiko Sauer seien die Triebfeder gewesen. "Es ist ja alles noch da", meint sie zum Inventar. Die Pfingstferien wollten die Akteure nutzen, um sich die Gegenstände, die ja einige Jahre im Depot lagen, noch einmal genau unter die Lupe zu nehmen.
Weil an den Heimatspielsonntagen die Leute gebraucht werden, weichen die Heimatspieler auf Samstag, 2. September, aus, also einen Tag vor der zweiten Aufführung mit Schutzengelmarkt. Das Lagerleben wird wieder auf dem Anger stattfinden (unter den Kastanien). Neu wird sein, dass die Besucher verköstigt werden, unter anderem bei einem Weinstand. In früheren Jahren hatten sich die Darsteller des Lagerlebens zwar selbst versorgt, eine Verköstigung der Gäste gab es aber nicht. Das wird sich nun ändern.
Claudia Kind geht davon aus, dass auch am Sonntag, 3. September, bis zum Beginn des Programms das Lagerleben stattfindet, dann allerdings ohne Bewirtschaftung für die Besucher, weil es ja die bekannten Versorgungsstellen gibt, wie beispielsweise im Schloss durch den Kleintierzuchtverein.
Das Lagerleben soll keine einmalige Angelegenheit zum Jubiläum werden. "Wir wollen mal schauen, ob das Lagerleben angenommen wird, und wenn es gut läuft, kann es jedes Jahr stattfinden", meint Claudia Kind. "Das ist ein Test."
Ein Test war es auch im Jahr 1949 gewesen, als damals nach 15 Jahren Pause das Heimatspiel wieder aufgeführt wurde, sieben, acht Aufführungen und mehr gab es pro Jahr. Nur ein einziges Mal hat es seither kein Heimatspiel gegeben und zwar im Jahr 1954. "Da gab es Knatsch", weiß Bruno Eckert.
Einen Spielleiter hat die Heimatspielgemeinde nach wie vor nicht. Baldur Kolb, Franz Wüst und Bruno Eckert proben mit den männlichen Darstellern, um die Frauen kümmern sich Rosine Eckert, Annette Federlein und Irma Geßner. So hat es sich in den letzten Jahren bewährt.
Vorbei ist im Herbst definitiv die Amtszeit von Bruno Eckert. Eigentlich hätte die Versammlung mit Neuwahlen bereits im Frühjahr stattfinden sollen, aber man einigte sich darauf, die Wahl in den Herbst zu verlegen."Gegen meine Stimme", sagt Bruno Eckert. Aber die Argumentation sei stichhaltig gewesen. Und so wird er auch zum 90. Geburtstag der "Schutzfrau von Münnerstadt" an der Spitze des Vereins stehen. Zum allerletzten Mal. Aber er ist zuversichtlich, dass sich ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin finden wird.
Alles ganz normal
Inzwischen steht fest, dass die Aufführungen des Heimatspiels am 27. August sowie 3. und 10. September ganz normal ablaufen werden, wobei ein zusätzlicher Programmpunkt geplant ist. Das Jubiläum wird dann nach der eigentlichen Saison begangen. Dazu zählt ein Ausflug im Oktober. "Damit die Heimatspieler auch etwas davon haben", sagt Bruno Eckert. Im Herbst soll dann auch der Festakt nachgeholt werden. Der Vorsitzende erinnert an die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen im Jahr 1977, als Festakt und großes Essen an einem Heimatspieltag stattfanden. "Damals hat sich die Stadt noch sehr eingebracht, heute müssen wir alles selber machen." Und die Zahl der Mitglieder und Helfer ist begrenzt.
Lagerleben auf dem Anger
Zum ersten Spieltag am 27. August werden die Heimatspieler das "Gelage im Schloss" ausrichten, am Sonntag, 3. September, findet der Schutzengelmarkt statt. Einen Tag zuvor, am Samstag, 2. September, werden die Heimatspieler das Lagerleben auf dem Anger wieder in den Blickpunkt rücken, das in den 1980er Jahren entstanden ist. Dargestellt wird von Heimatspielern ein Lager aus dem 30-jährigen Krieg, mit allem was dazu gehört: Zelte, Schwenkgrill und dreibeiniger Kessel und natürlich viele Leute.
Sehr erfolgreich ist das Lagerleben in früheren Jahren dargestellt worden, vor allem auch in anderen Städten. Beim Münnerstädter Heimatspiel gab es zunehmend ein Problem: Weil die Darsteller des Lagerlebens gleichzeitig Heimatspieler sind, fehlt es an Personen. Das war ein Grund, warum man seit Anfang der 2000er Jahre auf das Angebot verzichtet hat. Bruno Eckert ist froh, dass es nun einen Neuanfang gibt. Zuständig sei allerdings nicht er, sondern Claudia Kind, die als Appolone, die Frau des Oberbürgermeisters Hans Vait auf der Bühne steht.
Idee kam von Stadtknechten
"Die Idee ist bei einem Federweißenabend im Oktober entstanden", sagt Claudia Kind. Die jungen Leute, vor allem aus den Reihen der Stadtknechte wie Kilian Traber und Heiko Sauer seien die Triebfeder gewesen. "Es ist ja alles noch da", meint sie zum Inventar. Die Pfingstferien wollten die Akteure nutzen, um sich die Gegenstände, die ja einige Jahre im Depot lagen, noch einmal genau unter die Lupe zu nehmen.Weil an den Heimatspielsonntagen die Leute gebraucht werden, weichen die Heimatspieler auf Samstag, 2. September, aus, also einen Tag vor der zweiten Aufführung mit Schutzengelmarkt. Das Lagerleben wird wieder auf dem Anger stattfinden (unter den Kastanien). Neu wird sein, dass die Besucher verköstigt werden, unter anderem bei einem Weinstand. In früheren Jahren hatten sich die Darsteller des Lagerlebens zwar selbst versorgt, eine Verköstigung der Gäste gab es aber nicht. Das wird sich nun ändern.
Claudia Kind geht davon aus, dass auch am Sonntag, 3. September, bis zum Beginn des Programms das Lagerleben stattfindet, dann allerdings ohne Bewirtschaftung für die Besucher, weil es ja die bekannten Versorgungsstellen gibt, wie beispielsweise im Schloss durch den Kleintierzuchtverein.
Keine einmalige Angelegenheit
Das Lagerleben soll keine einmalige Angelegenheit zum Jubiläum werden. "Wir wollen mal schauen, ob das Lagerleben angenommen wird, und wenn es gut läuft, kann es jedes Jahr stattfinden", meint Claudia Kind. "Das ist ein Test."
Nach 15 Jahren Pause
Ein Test war es auch im Jahr 1949 gewesen, als damals nach 15 Jahren Pause das Heimatspiel wieder aufgeführt wurde, sieben, acht Aufführungen und mehr gab es pro Jahr. Nur ein einziges Mal hat es seither kein Heimatspiel gegeben und zwar im Jahr 1954. "Da gab es Knatsch", weiß Bruno Eckert. Einen Spielleiter hat die Heimatspielgemeinde nach wie vor nicht. Baldur Kolb, Franz Wüst und Bruno Eckert proben mit den männlichen Darstellern, um die Frauen kümmern sich Rosine Eckert, Annette Federlein und Irma Geßner. So hat es sich in den letzten Jahren bewährt.
Vorbei ist im Herbst definitiv die Amtszeit von Bruno Eckert. Eigentlich hätte die Versammlung mit Neuwahlen bereits im Frühjahr stattfinden sollen, aber man einigte sich darauf, die Wahl in den Herbst zu verlegen."Gegen meine Stimme", sagt Bruno Eckert. Aber die Argumentation sei stichhaltig gewesen. Und so wird er auch zum 90. Geburtstag der "Schutzfrau von Münnerstadt" an der Spitze des Vereins stehen. Zum allerletzten Mal. Aber er ist zuversichtlich, dass sich ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin finden wird.
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