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Landkreis Bad Kissingen
Schulzentrum Hammelburg: Landkreis-Baustelle schreitet voran
Seit 2024 laufen die Arbeiten am neuen Schulzentrum. Im ersten Bauabschnitt entstehen ein Gymnasium, eine Mensa mit Zweifachsporthalle sowie Sportfreiflächen und ein Großteil der Infrastruktur.
Schulzentrum Hammelburg       -  Alexander Fadeev überwacht den Bau des Schulzentrums für den Landkreis.
Foto: Milena Meder | Alexander Fadeev überwacht den Bau des Schulzentrums für den Landkreis.
Milena Meder
 |  aktualisiert: 12.04.2025 02:34 Uhr

Zehn Hektar Fläche am Hochstein in Hammelburg. Darauf vom Landkreis geplant: ein zukunftsorientiertes Schulzentrum, bestehend aus Gymnasium, Realschule und Förderschule sowie eine Mensa mit Zweifachsporthalle und Sportfreiflächen.

Nachdem der Hammelburger Stadtrat im Herbst 2023 sein Einverständnis für das Vorhaben auf der Fläche erteilt hat, wurde vor knapp einem Jahr der Bauzaun errichtet und die Erdarbeiten begannen. Läuft alles nach Plan, sollen im Schuljahr 2027/28  bereits die ersten Schülerinnen und Schüler auf dem Gelände unterrichtet werden.

Bau des Schulzentrums in zwei Abschnitte unterteilt

Alexander Fadeev, der das Projekt für den Landkreis überwacht, erzählt: "Aktuell befinden wir uns im ersten Bauabschnitt." Errichtet werden zunächst das Gymnasium, die Mensa mit Doppelturnhalle, die Außenanlagen für den Sport und ein Großteil der Infrastruktur wie zum Beispiel Pausenhof und Parkplätze.

Schulzentrum Hammelburg       -  Im ersten Bauabschnitt entstehen am Hochstein in Hammelburg ein Gymnasium und eine Mensa mit Zweifachturnhalle (Rohbau im Hintergrund).
Foto: Milena Meder | Im ersten Bauabschnitt entstehen am Hochstein in Hammelburg ein Gymnasium und eine Mensa mit Zweifachturnhalle (Rohbau im Hintergrund).

Ab 2027 soll dann möglicherweise die Realschule in einem zweiten Bauabschnitt folgen. "Hierfür startet gerade die Planungsphase", berichtet Fadeev vom Landratsamt. Doch nicht nur die Planungen schreiten gut voran, auch die Bauarbeiten auf dem Gelände in Hammelburg liegen noch im Zeitplan.

Am Hochstein in Hammelburg laufen die Rohbauarbeiten

Aktuell arbeiten etwa 40 Mitarbeitende der Firma Burger Bau an den Rohbauten für das Gymnasium und die Mensa- mit Sporthalle. Mitte April sollen an der Turnhalle dann bereits die Holzbauarbeiten starten. "Beim Gymnasium wird sich das etwas überschneiden."

Etwa sechs bis acht Wochen - ungefähr von Juni bis August - laufen Roh- und Holzbauarbeiten an dem Gebäude parallel. "Ziel ist es aber, dass die beiden Gebäudehüllen bis Ende des Jahres dicht sind", sagt der Projektleiter. Denn: Ab Januar 2026 soll mit den Ausbauarbeiten im Gebäudeinneren begonnen werden. Die Ausschreibungen für Sanitär, Elektronik und Lüftung laufen bereits. 

Sportanlagen werden parallel gebaut

Gut erkennen lassen sich neben den beiden Rohbauten mittlerweile auch die zusätzlich geplanten Außenanlagen für sportliche Aktivitäten. "Gebaut wird hier ein Fußballspielfeld mit Kunstrasen, ein Mehrzweck- und ein Beachvolleyballfeld sowie eine Kugelstoßanlage", erklärt Fadeev. Übernommen hat die Arbeiten die Firma Fleischhacker aus Würzburg.

Schulzentrum Hammelburg       -  Parallel zu den Rohbauarbeiten werden die Sportfreianlagen gebaut. Der Sand für das Beachvolleyballfeld ist bereits verteilt.
Foto: Milena Meder | Parallel zu den Rohbauarbeiten werden die Sportfreianlagen gebaut. Der Sand für das Beachvolleyballfeld ist bereits verteilt.

Geplante Fertigstellung ist gemeinsam mit einer Zufahrtsstraße ins Innere des Schulzentrums Mitte bis Ende September dieses Jahres. "Für die Deckschicht der Straße müssen wir allerdings noch einen geeigneten Zeitpunkt finden. Es macht wenig Sinn, wenn wir die Straße komplett fertigstellen und sie dann später mit unseren Schwerlasttransportern wieder zusammenfahren", betont der Projektleiter. 

Schulzentrum von Schwierigkeiten bisher verschont

Nennenswerte Probleme gab es auf der millionenschweren Baustelle bisher noch keine. Nachdem der Mutterboden abgeschoben war und die beiden Baugruben fertig ausgehoben waren, starteten die Arbeiten an der Tiefengründung. "Wir haben hier eine Rammpfahlgründung durchgeführt", berichtet Fadeev. Bedeutet: Etwa 720 Betonklötze mit einer Größe von 40 mal 40 Zentimeter und einer Länge zwischen acht und elf Metern sind im Sommer vergangenen Jahres in den Boden gerammt worden.

"Eigentlich nutzt man dieses Verfahren eher im nördlichen Bereich, trotzdem hat es hier relativ gut funktioniert." Das Problem dabei: Sobald die Arbeitenden auf felsigen Boden treffen, lassen sich die Pfähle nicht weiter in die Erde drücken. Alexander Fadeev erklärt die Entscheidung für das Verfahren folgendermaßen: "Wir hätten auch Bohrpfähle nehmen können, das dauert aber länger und macht außerdem mehr Lärm." Zudem seien die Rammpfähle eine kostengünstigere Alternative. 

Schulzentrum Hammelburg       -  Ein Blick in den Rohbau der künftigen Mensa und Zweifachturnhalle.
Foto: Milena Meder | Ein Blick in den Rohbau der künftigen Mensa und Zweifachturnhalle.

Aushub bleibt vollständig am Hochstein

Eine weitere Besonderheit auf der Baustelle: Von den über 20.000 Kubikmeter Erde, die bisher am Hochstein für den Bau des neuen Schulzentrums bewegt wurden, sei noch kein Gramm weggefahren worden. "Es bleibt alles auf Gelände", betont der Leiter. Ein Teil sei zum Beispiel genutzt worden, um das vorher abfallende Gelände auf eine Höhe anzugleichen, ein anderer werde später zum Auffüllen der Baugruben genutzt.

"Außerdem kam recycelter Beton zum Einsatz", verdeutlicht Fadeev. Insgesamt werden für die Gebäude 8000 Kubikmeter Beton benötigt, 3000 davon seien aus recyceltem Material gewesen. "Dass wir nicht mehr nutzen könne, hat etwas mit der Statik zu tun." In gewissen Bereichen sei es besser, normalen Beton einzubauen, obendrein habe der recycelte eine geringere Tragfähigkeit. 

80 Millionen Euro Kosten im ersten Bauabschnitt

Der angedachte Zeithorizont sei zum aktuellen Zeitpunkt noch realistisch. Fadeev verdeutlicht allerdings: "Bauende ist erst in drei Jahren, man weiß nie, was noch auf einen zukommt. Trotzdem muss man sich natürlich Ziele setzen und versuchen, diese einzuhalten."

Schulzentrum Hammelburg       -  Die Umrisse der Turnhalle lassen sich bereits erkennen.
Foto: Milena Meder | Die Umrisse der Turnhalle lassen sich bereits erkennen.

Die Kosten wurden, nach Feststehen der Entwurfsplanung, vorerst auf 76,1 Millionen Euro prognostiziert. Durch Einsparmaßnahmen kam der Landkreis dann im Mai 2023 auf geschätzte Kosten in Höhe von 72,3 Millionen Euro. Aktuell beläuft sich die Kostenprognose für 2027, also zum geplanten Ende der Baumaßnahme, auf rund 80 Millionen Euro. Darin enthalten sei der jährlich anzusetzende Preisindex in der Bauwirtschaft. "Man muss allerdings bedenken, dass wir hier schon viel Infrastruktur dabei haben, die später dem ganzen Schulzentrum dient", betont der Leiter.

Konkret bedeutet das in Zahlen: Etwa 80 Prozent des Schulzentrums seien mit Abschluss des ersten Bauabschnitts hergestellt. "Es ist ein sehr spannendes Projekt. Ich wüsste nicht, wo es in der Gegend etwas Vergleichbares in dieser Größenordnung gibt", fasst Fadeev abschließend zusammen.

 

 
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