Die Aktion hätte für den Fahrer schnell teuer werden können. Es ist zwischen halb acht und acht Uhr, die heiße Phase für mehr als 300 Schüler auf dem Weg in die Sinnberg-Grundschule in Bad Kissingen . Der Fahrer eines dunklen BMW fährt im allgemeinen Verkehrstrubel rechts ran und hält mitten in der Bushaltestelle, um schnell sein Kind möglichst nah am Schulhaus aussteigen zu lassen. Im gleichen Augenblick fährt jedoch ein voll besetzter Schulbus an. Dieser muss inmitten vorbeifahrender Autos und vorbeilaufender Kinder und Eltern zurücksetzen, weil die Haltestelle blockiert ist. Der BMW zwingt ihn außerdem, die Grundschüler mitten in der Einfahrt zur Schule aussteigen lassen. "Das ist gefährlich", ärgert sich Florian Heuring von der Bad Kissinger Polizei .
An einer Bushaltestelle zu parken ist verboten. Dort kurz zu halten ist nur dann erlaubt, wenn der Bus und andere Verkehrsteilnehmer nicht behindert werden. Wer sich nicht daran hält, muss laut Bußgeldkatalog mit einer Verwarnung von 55 Euro oder sogar mit einer Geldbuße von bis zu 100 Euro rechnen. In dem konkreten Fall sucht Heuring stattdessen das Gespräch mit dem Fahrer und macht diesen auf das Fehlverhalten aufmerksam. "Meistens zeigen sich die Eltern einsichtig", sagt der Polizist.
20 Beanstandungen jeden Tag
Zum Schulanfang kontrolliert die Polizei verstärkt den Verkehr an den Schulen. Am Donnerstagmorgen an der Sinnberg-Grundschule handelt es sich um eine von zwei Schwerpunktkontrollen in Unterfranken. Der Fokus in Bad Kissingen liegt dabei auf dem Phänomen "Elterntaxis". Gemeint sind Eltern , die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen, beim Ein- und Aussteigen den Verkehr behindern und damit für unübersichtliche und gefährliche Situationen für die Schüler und andere Verkehrsteilnehmer sorgen. Elterntaxis machen an der Sinnberg-Grundschule seit Jahren Probleme. Für den Bringverkehr am Morgen wurde deshalb sogar eine Haltezone auf dem Parkplatz eines nahe gelegenen Möbelhauses eingerichtet.
15 bis 20 Fahrer haben die Polizisten in dieser Woche jeden Tag in der halben Stunde vor Schulbeginn angesprochen. Die Ausreden der Eltern , warum sie die Kinder bis vor die Schultüre fahren, sind seit Jahren gleich, berichtet Heuring. Die Eltern stehen unter Zeitdruck, weil sie anschließend selbst auf die Arbeit müssen, sie fahren ihre Kinder bei schlechtem Wetter, manche trauen den Jüngsten den Schulweg auch schlicht nicht zu.
Hier setzt der Verkehrssachbearbeiter mit Appellen an die Eltern an. Der Schulweg ist sicher, insbesondere in Bad Kissingen . "In den vergangenen beiden Jahren hat es keinen einzigen Schulwegunfall gegeben", betont er. Das sei auch ein Verdienst der Schulweghelfer, die um die Schulen herum Straßenübergänge absichern. "Die Kinder schaffen es, allein in die Schule zu laufen. Trauen Sie es Ihnen zu", wiederholt er den Eltern gegenüber immer wieder.
Mehr Zeit für den Schulweg gibt mehr Sicherheit
Heuring rät, sich morgens mehr Zeit für die Kinder und den Schulweg zu nehmen, das sorge für mehr Sicherheit.Die Hektik und schnell ins Auto reinzuhüpfen birgt noch ein anderes Risiko. In Einzelfällen komme es vor, dass Kinder nicht angeschnallt sind, weil sie die Büchertasche direkt auf dem Rücken haben, um schnell aussteigen zu können. Auch hier hatten die Polizisten am Donnerstag einen Fahrer konkret im Verdacht. Allgemein rät Heuring, dass Eltern den Schulweg mit ihren Kindern üben und ihnen zeigen sollten, wo sie sicher über die Straße gehen können. Zudem sollten sie helle Kleidung tragen. "Sichtbarkeit ist das A und O für einen sicheren Schulweg", erklärt er.
Dass zu schnell gefahren wird, ist am Sinnberg kein Problem, an der Henneberg-Grundschule in Garitz jedoch ein Thema. Deshalb hat die Polizei gestern zum Schulschluss an der Schule geblitzt. Die Bilanz: Vier Verwarnungen und eine Anzeige. Bei erlaubtem Tempo 30 war ein Fahrer mit 47 Stundenkilometern am schnellsten unterwegs, die Anzeige gibt es laut Polizei jedoch für einen Busfahrer, der zu schnell mit einem besetzten Schulbus erwischt worden ist.
Nach einem Tag ist Ruhe. Wetten dass?
Im Artikel von Benedikt Borst wird deutlich gemacht, wie die Elterntaxis den Verkehr behindern. Dies ist aber nicht nur an den beiden genannten Schulen so, sondern auch am Gymnasium, Real- und Anton Kliegl-Schule ein Problem. Dazu gehören auch diese Überfliegermütter am Kindergarten, die täglich auf beiden Straßenseiten bis vor die Türe fahren und natürlich das Kind überwiegend auf der gefährlichen Fahrerseite aussteigen lassen.
Das gleiche Vorgehen solcher Helikopter- Eltern sieht man auch bei den kleinen Schülern an den Schulen. Die Großen Kinder haben größtenteils gelernt, rechts auszusteigen. Wer schon große oder auch keine Kinder hat und zur Arbeit fährt, wird jeden Tag von diesen. "Ich darf hier halten" Spezies am Fahren grob behindert.
Im Bericht von Benedikt Borst steht:“ Die Elterntaxis machen an der Sinnberg-Grundschule seit Jahren Probleme“. Nicht nur hier versagt leider die Polizei. Die sind eigentlich, an allen genannten Stellen in Bad Kissingen sehr selten anzutreffen. Vier Verwarnungen und eine Anzeige an diesem Tag sind einfach ein Witz. Die Kissinger Polizei, aber auch alle anderen Polizeistationen in Unterfranken sollte endlich mal Flagge zeigen und nicht nur mit zwei, sondern mindestens mit einem halben Dutzend Polizisten, mindestens 1-2mal in der Woche vor dem Schulbeginn oder nach Schulschluss, ohne Wenn und Aber, die Fahrzeuge knipsen und mit kräftigen Strafe nach der STVO belangen.
Personalmangelmangel kann nicht der Grund sein, denn den gibt es ja angeblich nicht bei der Polizei.
Wo ich keine alternative habe sonst auf die Arbeit zu kommen. Also bestrafen wir alle Autofahrer mit höheren Spritpreisen! Ganz toll!
Macht's doch nicht so kompliziert!
So entzerrt sich der "Autostau" vor den Schulen.
Hier sollte sich generell etwas ändern!!!!