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Poppenroth
Schützen feiern 60 Jahre
Poppenroth kann feiern – diese Tatsache bestätigte auch die Schützengilde Poppenroth, die ihr 60-jähriges Bestehen an drei Tagen mit Festzelt,...
Von links: OB Dirk Vogel, Ehrenmitglied Lothar Metz, Vorsitzender Michael Wimmel und der neue Ehrenschützenmeister Siegfried Kröckel       -  Von links: OB Dirk Vogel, Ehrenmitglied Lothar Metz, Vorsitzender Michael Wimmel und der neue Ehrenschützenmeister Siegfried Kröckel
Foto: Klaus Werner | Von links: OB Dirk Vogel, Ehrenmitglied Lothar Metz, Vorsitzender Michael Wimmel und der neue Ehrenschützenmeister Siegfried Kröckel
Klaus Werner
 |  aktualisiert: 20.12.2023 01:05 Uhr

Poppenroth kann feiern – diese Tatsache bestätigte auch die Schützengilde Poppenroth , die ihr 60-jähriges Bestehen an drei Tagen mit Festzelt , Partystimmung, Gottesdienst, Festumzug, Böllerschießen sowie Würdigung verdienstvoller Vereinsmitglieder feierte. Für Vorsitzenden und 1. Schützenmeister Michael Wimmel waren die Vorbereitungen, aber auch die Durchführung von „Höh on Feier“, ein Beweis für den Gemeinschaftssinn der Schützengilde und für die Wertschätzung, die man den Poppenrother Schützen entgegenbringt.

Der Freitag mit DJ Joker und dem Motto „Durch die Nacht“ war etwas für die Jungen und Junggebliebenen, der Samstag mit der „Feierabänd“ und dem Slogan „Bis zum Abwinken“ eher etwas für das „Mittelalter“ – damit wollte man alle Altersstufen ansprechen, so Michael Wimmel, der mit dem Besuch an den beiden Abenden zufrieden war. Festzelt und Freifläche waren gut besucht, wobei die Besucherzahlen – so um die 800 bis 1000 Gäste – schlecht zu schätzen seien, weil man anfangs mit „freiem Eintritt“ lockte. Nicht nur strahlender Sonnenschein begrüßte am Sonntagmorgen die Kirchgänger im Festzelt , sondern auch Pfarrvikar Karl Feser und die Poppenröther Musikanten, die den Festgottesdienst musikalisch umrahmten. In seiner Predigt ging Vikar Feser auf die Einschränkungen und Verwerfungen ein, die die Corona-Pandemie und der Ukraine ausgelöst haben. Auf der einen Seite stehen die, die darunter zu leiden haben, die mit Einbußen und Ängsten zu kämpfen haben. Auf der anderen Seite stehen diejenigen, die Nutznießer der Krisen sind und ein Leben im Überfluss führen. Gerechtigkeit sei das Thema der Zeit, aber auch, wie man mit begrenzten Ressourcen umgeht. „Was überlasse ich durch mein Verhalten den nachfolgenden Generationen“ sei der Schlüsselsatz für die Zukunft.

Wie alles begann

Nach kurzem Umbau trat Michael Wimmel ans Rednerpult, begrüßte die Gäste, darunter mit Gerd Metz, Ottmar Hornung und Albin Goll drei Gründungsmitglieder, die bis zum heutigen Tage eng mit der Schützengilde verbunden sind, sowie Arnold Schmitt , der 1963 eingetreten ist und auf 60 aktive Mitgliedschaftsjahre zurückblicken kann. Wimmel berichte von den Anfängen der Schützengilde, die auf Initiative von Michael Bauer 1962 gegründet wurde. Bei der Gründungsversammlung waren es 22 Männer, denen eine Schützenscheibe gewidmet ist, und bis 1988 war Michael Bauer ersten Schützenmeister.

Als Patenverein („Doute“) wirkte der Schützenverein Zahlbach, zu dem bis heute eine enge Verbindung besteht. Der Biergarten vom Gasthof „Zur Traube“ war das erste Übungsgelände, bevor unter dem Saal der „Traube“ vier Schießstände fertiggestellt wurden und die Wettkämpfe beginnen konnten. Damit war der Grundstock für Erfolge im Schießsport gelegt und mittlerweile hat die Schützengilde Poppenroth 150 Mitglieder, eine rege Jugendarbeit und ein breites Angebot vom Schieß- bis zum Bogensport. Mit dem Neubau des Schützenhauses, der zwischen 2000 und 2004 mit vielen Helfern und mehreren 10.000 ehrenamtlichen Arbeitsstunden auf der „Poppenrother Höh“ neben dem Sportheim des Fußballclubs errichtet wurde, begann eine neue Ära. Michael Wimmel erzählte von der Serviette, auf die der Plan skizziert wurde und die wie eine Reliquie im neuen Schützenheim aufbewahrt wird, und nannte stellvertretend Personen wie Thomas Metz oder Herbert Schlereth, die sich nicht nur beim Neubau engagiert haben. Nach erneutem Umbau des Schützenheims in den vergangenen Jahren sei man eines der modernsten Schießsport-Zentren in Bayern. Für den ersten Schützenmeister ist das funktionierende Umfeld mit den anderen Vereinen Poppenroths ein Grundpfeiler des Erfolgs und des regen Zuspruchs. Gezeigt habe sich das beim Aufruf, sich in die Helferliste zum 60. Stiftungsfest einzutragen: „Nach einem Tag war die Helferliste zu 80 Prozent gefüllt.“ Grußworte kamen von Oberbürgermeister Dirk Vogel, der „Freundschaft, Vertrauen und Gemeinschaft“ als Grundlagen des Miteinanders bei der Schützengilde sieht und beim Rückblick an die Zeit erinnert wurde, „die ich hier verbringen durfte“. Felix Purretat vom Schützenverein Zahlbach erinnerte als „Patenverein“ an die enge Verbindung, die nach einem Durchhänger wieder Fahrt aufgenommen habe. Das „Doute-Schießen“ sei mittlerweile fester Bestandteil der beiden Vereine, und gelegentlich verlassen die Zahlbacher Schützen das Poppenröther Schützenheim als letzte.

Lob gab es für das Ausrichten eines „Drei-Tages-Festes“ mit einem Festzug: „Dazu gehören in der heutigen Zeit Mut und eine funktionierende Gemeinschaft.“ Als Gastgeschenk gab es einen überdimensionalen „Ringel-Weck“, der an die Tradition erinnerte, dass der Pate seinem Schützling zum Neujahrstag einen kreisförmigen Wecken übergab. Nach dem Essen ging der Festzug durchs Dorf: 500 Schützen aus 21 Vereinen, die Ortsvereine, der Kindergarten „Hazelich“ und drei Kapellen wallten durch die geschmückten und mit Besuchern gesäumten Straßen. Zielpunkt war das Festzelt , und dort warteten 40 Böllerschützen, „die es richtig krachen ließen“, so Vorsitzender Michael Wimmel.

Ehrungen

Siegfried Kröckel wurde für 49 Jahre Vorstandsarbeit gewürdigt. Mit 17 Jahren trat er 1972 der Schützengilde bei und ist seit 1974 in verschiedenen Vorstandspositionen bis heute aktiv. In der Laudation würdigte Wimmel nicht nur die Ämter als Jugendvertreter, Beisitzer oder Schriftführer, sondern auch die aktive Teilnahme an Rundenwettkämpfen, die Mitwirkung beim Bau des Schützenhauses mit knapp 2000 freiwilligen Arbeitsstunden und die Aktivitäten bei allen großen Jubiläen des Vereins. Für dieses vielfältige Engagement wurde Siegfried Kröckel zum Ehrenschützenmeister der Schützengilde Poppenroth ernannt.

Mit Lothar Metz hat die Schützengilde ein neues Ehrenmitglied. Mit 15 Jahren trat er 1974 der Schützengilde bei und war ab 1985 als Sportleiter oder Jugendleiter oder Jugendtrainer auf Vorstandsebene bis 2015 aktiv. Das seien drei Jahrzehnte Vorstandsarbeit, so Michael Wimmel, und lobte: „Keiner hat die Schützengilde sportlich so geprägt wie du!“ Als Schütze, aber auch als „Vordenker und Visionär“, habe Lothar Metz die Grundlagen einer erfolgreichen Jugendarbeit gelegt. Darüber hinaus würdigte Wimmel die ehrenamtliche Arbeitsleistung mit 1600 Stunden beim Bau des Schützenheims. Klaus Werner

Michael Wimmel (von links) mit den Gründungsmitgliedern Albin Goll, Otmar Hornung und Gerd Metz       -  Michael Wimmel (von links) mit den Gründungsmitgliedern Albin Goll, Otmar Hornung und Gerd Metz
| Michael Wimmel (von links) mit den Gründungsmitgliedern Albin Goll, Otmar Hornung und Gerd Metz
 
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