Im Rahmen der diesjährigen Projektpräsentation beschäftigten sich die Neuntklässler der Staatlichen Realschule Bad Brückenau mit unterschiedlichsten Themen, die Deutschland in den Schwerpunktfächern Chemie, Geografie und Geschichte betreffen. Dafür versammelten sich am vergangenen Dienstagabend rund 100 Gäste, Vertreter aus Wirtschaft und Politik sowie Eltern, Schüler und das Kollegium, um sich verschiedene Vorträge anzuschauen, heißt es in einer Pressemitteilung der Schule.
Den Pharma- und Chemiekonzern Merck, dessen Firmengründer seine Ursprünge im kleinen Dorf Rupboden hatte, stellten die Gruppe aus der Klasse 9a vor. Jonathan Richter und Julius Stöckner gingen dabei vor allem auf die geschichtliche Entwicklung der Firma ein, während Alisa Barwich, Sophie Bauer und Philipp Umkehr ihren Schwerpunkt auf verschiedene Forschungssparten des Betriebs setzten und von Medikamenten zur Krebsbekämpfung, über Luftfilteranlagen bis hin zu biegsamen Flüssigkristalldisplays Beispiele der Entwicklungen von Merck darboten.
Geografische Besonderheiten
In welch' schöner Gegend wir leben, nämlich der Rhön, wurde dem Publikum durch die Präsentation von Selina Behling, Hannah Pauthner, Johann Hüfner und Nico Weigand aus der Klasse 9b bewusst gemacht. Dabei wurde natürlich auch die Entstehung des Mittelgebirges im Laufe von Millionen von Jahren erklärt oder die geografischen Besonderheiten dargestellt, sondern auch der schon spürbare Klimawandel sowie das Biosphärenreservat und dessen Funktion waren Thema der Referenten.
Schließlich radelten drei Mädels der Klasse 9c, Sophia Darmer, Kim Hesse und Giulia Calabrese, durchs Publikum, um den 200. Geburtstag des Fahrrads zu feiern. Ihre Präsentation beruht in vielen Bereichen auch auf der Recherche im Deutschen Fahrradmuseum (Staatsbad) und zeigt die verschiedenen Entwicklungsstufen sowie Einsatzmöglichkeiten des Zweirads. Der Radsport in seinen Teilbereichen wurde ebenso vorgestellt wie diverse Statistiken zum Fahrrad, die geschickt in einem selbst gedrehten, sehr unterhaltsamen Video dargeboten wurden. So endete der Abend unterhaltsam, als die Gäste auf eine virtuelle Radtour auf dem neuen Rhönexpress-Bahnradweg mitgenommen wurden.
Selbst gewählte Themen
Die Projektpräsentation ist mittlerweile fester Bestandteil im Schuljahr der neunten Klassen. Die Schüler erstellen im Team zu einem selbst gewählten Thema fächerübergreifend eine Präsentation mit Inhalten, die sie interessieren. Deutschland als Industriestandort, Einwanderungsland Deutschland, bewusster Umgang mit Nahrungsmitteln, das Fahrrad als Fortbewegungsmittel oder die Rolle der Frau in den Goldenen Zwanzigern spielten dabei genauso eine Rolle wie der Mauerfall 1989 oder die chemischen Prozesse, die beim Bierbrauen ablaufen.
Allein die Themenwahl zeigt, was die Schüler bewegt, und dass sie sich gerne mit aktuellen Fragen der Öffentlichkeit beschäftigen. Dabei erlernen sie Qualifikationen, die sie im regulären Unterrichtsalltag weniger häufig einsetzen können und finden es "anstrengend, aber auch erfahrungsreich, dass man sich den Stoff mal komplett selbst erarbeiten muss", so Kim Hesse, Klasse 9c. Neben Selbstständigkeit rücken zudem Schlüsselqualifikationen wie Teamfähigkeit und kreatives Arbeiten in den Vordergrund. Hierbei nicht unerwähnt darf das freie Sprechen vor Publikum bleiben. Ute Bocklet von der Sparkasse Bad Kissingen schulte dabei die Schüler der Realschule in Rhetorik.
Auswahl der Best-of-Arbeiten
Mit einem Kurs begann für die Neuntklässler die Arbeitsphase zum Projekt. Im Anschluss sammelten die Schüler Fakten zum gewählten Thema und werten diese aus. Innerhalb der Gruppen wurden Arbeitsaufträge verteilt und schließlich die Ergebnisse in einer PowerPoint Präsentation zusammengefasst und in einem Portfolio dokumentiert. Während der gesamten Arbeitszeit wurden die Schüler von ihren Lehrkräften begleitet und unterstützt. Sie waren dann die ersten, die die fertigen Präsentationen vorgestellt bekamen. Schließlich fand eine Auswahl der Best-of-Arbeiten statt, die nun am Dienstag den geladenen Gästen vorgetragen wurden.