
Während die weiße Pracht die Region bleischwer bedeckte und Schneebruch provozierte, waren vielerorts die Feuerwehren und Bauhofmitarbeiter im Einsatz.
Bad Kissingen: Einige Einsätze gefahren
Der Bad Kissinger Stadtbrandinspektor Harald Albert berichtet von mehreren Einsätzen der Feuerwehren im Raum Bad Kissingen am Wochenende. Bei Arnshausen war in der Nähe des Terzenbrunn am Samstag eine Vollsperrung wegen eines hängengebliebenen Lkw. Auf der B 286 Nähe des Autobahnzubringers in Richtung Klaushof waren mehrere Bäume auf die Straße gefallen, die von den alarmierten Wehren beseitigt werden mussten. Weitere Bäume waren in die Fahrbahn geknickt und wurden aus Sicherheitsgründen gefällt. Zwischen Poppenroth und Katzenbach musste ebenfalls ein umgefallener Baum von der Fahrbahn entfernt werden. Insgesamt sei es im Raum Bad Kis singen aber recht ruhig gewesen, so Albert. Es zahle sich aus, dass die Bäume entlang der Straßen regelmäßig auf ihre Verkehrssicherheit geprüft werden, meint Harald Albert .
Burkardroth: Waldfensterer Wehr hatte Bereitschaft
Ariel Karwacki, der Kommandant der Feuerwehr in Burkardroth, hatte selbst keinen Einsatz, dafür aber seine Kameraden in den anderen Ortsteilen der Kommune am Fuß der Schwarzen Berge.
In Waldfenster hatten die Floriansjünger sich wegen des Stromausfalls zu einer Wachbesetzung eingefunden. Ein kleinerer Trupp an Feuerwehrleuten steht dabei als Bereitschaft an der Feuerwache parat, wenn Bürger Hilfe brauchen. Denn: Wenn der Strom weg ist, funktioniert das Telefon zum Alarmieren nicht. Ein Aggregat hielt die wichtigen Geräte mit Strom am Leben. "Wir waren etwa mit zehn Wehrleuten vor Ort", teilt Fabian Albert, der zweite Kommandant mit. Bereits am Sonntagmorgen absolvierten die Floriansjünger einen Einsatz. Richtung Platz waren zwei Fichten auf der Straße gelegen. "Später haben wir noch eine Kontrollfahrt gemacht. Mancher Baum hing da schon recht schief wegen der Schneelast. Aber dann kam ja kein neuer Schnee mehr dazu", sagt Albert.
Münnerstadt: Zwei Tage voller Probleme
Nicht verschont blieb auch der Raum Münnerstadt. Auf der Straße zwischen Reichenbach und Roth gab es sogar an zwei Tagen hintereinander Probleme. Bereits am Samstag früh waren dort Bäume auf die Fahrbahn gefallen und mussten von Feuerwehrleuten beseitigt werden. Am Sonntag gab es erneut Alarm. Mehr als zehn Bäume musste nach Schätzungen des Reichenbacher Kommandanten Manuel Gessner aus dem Weg geräumt werden. Enige Bäume seien entwurzelt gewesen. Aus diesem Grund wurde die Straße dann auch am Sonntag aus Sicherheitsgründen gesperrt und erst wieder ab Montag freigegeben. Auch auf der Kreisstraße zwischen Burghausen und Reichenbach gab es kleinere Probleme.
Wegen abgeknickter Bäume nahe des Tierheims Wannigsmühle und bei Kleinwenkheim mussten in diesem Bereich ebenfalls die zuständigen Wehren ausrücken, so der Münnerstädter Bauhofleiter Stefan Sluzar. Für ihn sind diese Einsätze im Winter jedoch nichts ungewöhnliches. "Es ist das ganz normale Winterchaos ".
Kirchplatz: Baum entwurzelt
Noch am Montag waren Mitarbeiter des städtischen Bauhofs damit beschäftigt, kleinere Schäden wegzuräumen. So war am Münnerstädter Kirchplatz ein Baum entwurzelt und umgefallen.
Für den Münnerstädter Förster Jörg Mäckler, ist der Wintereinbruch im Wald trotz vereinzelten Schneebruchs glimpflich verlaufen. "Wir haben kaum Schäden". Betroffen vom Schneebruch seien vor allem geschwächte Bäume , die die Last des nassen Schnees nicht mehr tragen konnten. Er spricht von einem "normalen winterlichen Wetterereignis ".
Aufräumarbeiten gab es auch im Raum Bad Brückenau. Von Weißenbach nach Modlos wurde am Sonntagvormittag die Ortsverbindungsstraße wegen Schneebruchgefahr vorsorglich gesperrt. In dem bewaldeten Gebiet stünden die Bäume sehr dicht am Straßenrand, erklärt der Zeitlofser Bürgermeister Matthias Hauke. Ein paar der Bäume seien schräg gewesen und hätten sich zur Straßenmitte geneigt. Diese mussten entfernt werden. Das Team des Bauhofs kümmerte sich im Laufe des Montags darum. Gegen Abend könne die Vollsperrung voraussichtlich wieder aufgehoben werden, blickte der Rathauschef am Mittag voraus.
Ansonsten sei "nur der ganz normale Wahnsinn" an der Tagesordnung gewesen, sagt Hauke mit Blick auf den Schneefall mit einem Augenzwinkern. Sobald ein bisschen mehr Schnee komme, würden alle am Rad drehen. "Es war relativ viel Schnee in kurzer Zeit", erklärt der Rathauschef dann etwas ernster. Die Bauhof-Mitarbeiter seien am Samstag von vier Uhr bis spätabends im Einsatz gewesen und hätten das sehr gut gemacht.
Nasser Schnee war ein Problem
Bereits umgestürzte und schräg hängende Bäume sorgten bei der Bad Brückenauer Feuerwehr am Wochenende ebenfalls für ein erhöhtes Einsatzaufkommen. Wie Kommandant Michael Krug berichtet, lagen hierbei die Einsatzstellen Richtung Buchrasen am Hammelburger Berg sowie Richtung Volkers und Schildeck. Vier Bäume mussten gefällt werden, da diese "ziemlich schräg" hingen, fünf bis sechs Stück waren bereits umgefallen, wie Krug berichtet. Durch den nassen Schnee sei es gerade samstag- und sonntagfrüh schon extrem gewesen und mehr als sonst im Winter üblich was die Einsätze betrifft.
Im Bereich der Polizeiinspektion Bad Brückenau ereigneten sich in den vergangenen Tagen ein paar glatteisbedingte Unfälle, wie Dienststellenleiter Thomas Vöth berichtet. Insgesamt betrachtet sei man aber glimpflich davongekommen.
Keinen direkten Einsatzschwerpunkt gab es im Raum Hammelburg. Dafür seien viele kleinere Einsätze breit verteilt gewesen, erkärt Kreisbrandinspektor Thomas Eyrich (Oberthulba) auf Nachfrage. Die Bäume seien überfrachtet gewesen mit Schnee, so dass in mehreren Gemeinden die Feuerwehr gerufen wurde, um einzelne umgefallene Bäume oder herabgefallene Äste von den Fahrbahnen zu räumen.
Letztlich ist sich das Gros der Verantwortlichen einig: Es ist Winter, und da gehören Schneefall und seine Auswirkungen zum Tagesgeschäft dazu.