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Hammelburg
Schnäppchenjagd im alten Kloster
Zahlreiche Besucher schauten sich im früheren Franziskanerkloster um und erwarben alte Einrichtungsgegenstände.
'Alte Bilderrahmen finden oft mehr Interesse als die Gemälde', stellte Stadträtin Gabriele Ebert (Mitte) fest.  Fotos: Gerd Schaar       -  'Alte Bilderrahmen finden oft mehr Interesse als die Gemälde', stellte Stadträtin Gabriele Ebert (Mitte) fest.  Fotos: Gerd Schaar
| "Alte Bilderrahmen finden oft mehr Interesse als die Gemälde", stellte Stadträtin Gabriele Ebert (Mitte) fest. Fotos: Gerd Schaar
Gerd Schaar
 |  aktualisiert: 19.08.2022 14:00 Uhr
Parkplätze rund um Kloster Altstadt Hammelburg waren am Sonntag-Nachmittag Mangelware. Der Zustrom der Interessierten und der Schnäppchenjäger riss nicht ab. Es waren etliche Hundert, die sich nach und nach durch die beiden Geschosse des ehemaligen Franziskaner-Klosters bewegten.
Vor rund 300 Jahren hatten sich die Mönche dort angesiedelt. Noch vor wenigen Jahren waren einige von ihnen präsent. Die Nordbayerische Musikakademie ist inzwischen der Besitzer dieser Klosteranlage. Umbauten in der Größenordnung von zehn Millionen Euro stehen an. Doch bevor die Bauarbeiten losgehen, hatte die Öffentlichkeit jetzt noch Gelegenheit, einen Blick auf die Historie des Klosterlebens zu werfen.


Pläne vorgestellt

"Im Urzustand soll jetzt noch einmal das Kloster gezeigt werden", sagt Bernadette Roßberg, Verwaltungsleiterin der Musikakademie. Denn diese Klosterräume werden bald alle verändert. Übungsräume und vor allem genügend Übernachtungszimmer für ein großes Orchester sollen entstehen. Außerdem soll die Küche umgebaut und den aktuellen Hygienevorgaben angepasst werden. Nichts mehr bleibt im Innern des Klostergebäudes so, wie es momentan noch ist. In einer Powerpoint-Präsentation wurde die Planung vorgestellt. Der bauliche Zeitrahmen wurde mit zwei Jahren angegeben. Der Spatenstich wird heuer im Juni sein.
Wie haben die Franziskaner privat gelebt? Die Besucher waren neugierig und drängten bei ihrer Besichtigungstour auch in die Kemenaten, jene einfach ausgestatteten Klosterzellen. Fündig wurden sie aber eher im ehemaligen Esszimmer, dem Refektorium der Mönche. Geschirr, Lampen, Kreuze, Heiligenfiguren, barocke Engelchen, Teppiche, alte Röhrenradios und jede Menge alte Bilder lockten die Besucher zum Kauf. Von 50 Cent bis zu einigen hundert und in Einzelfällen bis zu zwei tausend Euro war der Preisrahmen. Rund 30 freundliche Helfer mit dem Schild von der Musikakademie auf der Brust waren mit der Aufsicht und dem Verkauf betraut.


"Nichts verschleudert"

"Im Vorfeld haben wir einen Kunstschätzer beauftragt", sagt Roßberg. Der habe entschieden, welche Gegenstände, Figuren und Bilder bleiben sollen und welche zum Verkauf angeboten werden. Auch die Preise wurden im Prinzip festgelegt. "Es wird also nichts verschleudert", so Roßberg.
Die verbleibenden Kunstwerke wurden gekennzeichnet. Sie sollen später in einem der Öffentlichkeit zugänglichen Museum im Klosterbereich landen. Die Besucher nahmen gern auf den Bänken im Innenhof des Klosters platz und genossen bei Kaffee, Bier und Sonnenschein regelrechte Kreuzbergatmosphäre.
 
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