Dieser Transfer hat Signalwirkung in der Saalestadt. Zur neuen Saison wechseln die Schmidt-Zwillinge vom Landesligisten FC Fuchsstadt zurück zum FC Hammelburg . Aus verschiedenen Gründen. „Natürlich wollen Steffen und ich wieder mit unserem Bruder Dennis in einer Mannschaft kicken. Wir wollen mit der Spielgemeinschaft aber auch Erfolg auf dem Platz haben“, sagt Christoph Schmidt. Souveräner Tabellenführer der A-Klasse Rhön 1 ist die SG Hammelburg /Fuchsstadt, der Aufstieg in die Kreisklasse scheint reine Formsache für die Elf von Stas Jampolski und Dennis Schmidt, die auch für die Saison 2024/2025 in der sportlichen Verantwortung stehen werden.
„Wir sind endlich an einem Punkt, wo das ganze Konstrukt der Spielgemeinschaft erste Früchte trägt. Jetzt müssen wir das durchziehen. Außerdem bemühen wir uns, den ein oder anderen Spieler aus dem Landkreis zurückzuholen“, sagt Christian Ohmert. Zudem bestätigt der Vorstand Öffentlichkeitsarbeit im FC, dass die fußballerische Zukunft weiter mit dem FC Fuchsstadt als starken Partner gestaltet – und sogar ausgebaut werden soll.
„Zur neuen Saison wird es wohl noch nicht klappen, aber wir wollen dank unserer guten Jugendarbeit mittelfristig wieder eine dritte Mannschaft im Spielbetrieb haben, um Wettkampfsport auf jedem Niveau anbieten zu können“, sagt Ohmert.
Der Kontakt zu den Schmidt-Zwillingen war nie abgebrochen. Auch dann nicht, als die aktuell 29-Jährigen für den TSV Aubstadt oder den SV Euerbach/Kützberg gekickt hatten. „Die beiden waren immer präsent, ob als Zuschauer bei den Spielen oder als Helfer bei Vereinsfesten. Wir haben immer schon kommuniziert, dass es super wäre, wenn beide vor ihrem Karriere-Ende noch mal für den FC Hammelburg spielen würden“, sagt Ohmert.
In der vergangenen Woche hatten die Brüder Verein und Spieler des FC Fuchsstadt über diesen Schritt informiert. „Steffen als selbstständiger Elektriker und ich in meinem Bürojob sind beide beruflich sehr eingespannt. Fußballerisch etwas kürzer zu treten, macht daher Sinn. Und dass wir noch mal für unseren Heimatverein spielen wollten, ist ja kein Geheimnis. Wir sind beide an einem Punkt, wo wir nicht auf Biegen und Brechen noch höherklassigen Fußball spielen müssen“, sagt Christoph Schmidt, der wie sein Bruder auch künftig „nur“ Spieler sein wird.
Für den FC Fuchsstadt bedeutet dies den Verlust zweier Leistungsträger. Zuvor hatte ja schon Trainer Martin Halbig seinen Rücktritt nach Saisonende angekündigt, der die Schmidt-Zwillinge schon beim FC 05 Schweinfurt II trainiert und später zum Kohlenberg geholt hatte. „Dass Martin aufhört, hat keine entscheidende Rolle für unsere Entscheidung gespielt. Aber ich gebe zu, dass es die Entscheidung etwas leichter gemacht hat“, sagt Christoph Schmidt, der mit seinem Zwillingsbruder schon zu Jugendzeiten in den Nachwuchs des FC 05 gewechselt war.
Kreisklasse statt Landesliga? Steffen Schmidt, ebenso ehrgeizig wie sein Bruder , sieht darin eine neue Herausforderung und betont, dass die Vorfreude mindestens genau so groß ist wie die Melancholie des Abschieds vom Kohlenberg. „Nach all den Jahren zurück zum Heimatverein zu gehen, um mit beiden Brüdern gemeinsam zu kicken, darauf freue ich mich.“
Nach der Landesliga-Meisterschaft in der Saison 2016/17 und 21 Toren verließ Chris Schmidt die 05er Richtung TSV Aubstadt in die Bayernliga. Steffen blieb als Kapitän und Mittelfeldmotor bei den 05ern, womit es zum ersten Bruderduell kam. Während Christoph mit dem TSV Aubstadt um den Aufstieg spielte, kämpfte Steffen um die Abstiegsrelegation.
Zur Saison 18/19 folgte Steffen seinem Bruder ins Grabfeld, wo das Duo Bayernliga-Meister wurde. Während Steffen Richtung FC Fuchsstadt zu seinem älteren Bruder Dennis wechselte, blieb Chris ein weiteres Jahr in Aubstadt und spielte dort Regionalliga, um gen Euerbach weiter zu ziehen, wohin Steffen später folgte, ehe die Brüder mit dem dortigen Vereins-Rückzug aus der Landesliga im Januar 2022 dem Ruf ihres Mentors Martin Halbig folgten.
„Bei uns stand die Tür für Christoph und Steffen immer offen. Vor einigen Jahren war das noch weit weg, umso schöner, dass es jetzt klappt“, freut sich Christian Ohmert.