Stöbern, Staunen und kreativ sein – mit diesem Motto lockte Schloss Aschach am Wochenende mit seinem Schlossfest zahlreiche Besucher an, die per Pedes, zu Fuß oder mit der Postkutsche den Weg in das historische Schmuckstück am Saale-Strand fanden. Zu erleben gab es die unterschiedlichsten Aktivitäten, die vom Stöbern auf dem Flohmarkt über das Besichtigen des Graf-Luxburg-Museums und dem Werkeln in der Druckwerkstatt bis hin zum leckeren Abschluss im Schloss-Café reichten.
Geschirr und Kurioses
Der beschauliche Schlossgarten war Wochenende Anziehungspunkt für die Freunde von Flohmarktartikeln aller Art. Im Schatten der Bäume hatten die Anbieter ihr Sammelsurium auf Tischen ausgebreitet, das man über Haushaltsauflösungen oder aus dem eigenen Fundus gehortet hatte.
So gab es neben gut erhaltenem Geschirr mit Goldrand auch Krüge in allen Varianten, Kleidungsstücke, Kristallvasen, Schallplatten, Kerzenständer, Besteck, Spielsachen und weitere Kuriositäten, die über Jahrzehnte auf einem Dachboden schlummerten. Zufrieden mit dem Interesse der Besucher waren die meisten Anbieter, anders war es beim Umsatz. Da viele Besucher zu Fuß oder mit dem Fahrrad gekommen seien, waren die größeren Artikel wie Wanduhren, Musikinstrumente oder elektrische Artikel wie Schallplattenspieler weniger interessant.
T-Shirt und Nippes
Dagegen war das Interesse bei den Kleinteilen besser, so die Standbetreiber. Zwei „Vintage-Gläser“, ein T-Shirt oder Nippes im „Retro-Design“ wechselte für einige Euro den Besitzer und wurden dann noch liebevoll-schützend in Papier eingewickelt. „Klar geht es um den Umsatz“, so ein Anbieter aus Aschach, aber mindestens so wichtig sind die Gespräche mit den Gästen. Auf einem Flohmarkt gehe es persönlicher zu, so der Aschacher, der auch über Verkaufsplattformen im Internet seine Schätze anbietet.
Mit Internetplattformen habe er aber schlechte Erfahrungen gesammelt. Einen Besuch auf dem Flohmarkt nutzte auch die Gruppe „ Rondo Historica “ bei ihrem Schaulauf in historischen Kostümen über das Gelände von Schloss Aschach. Auch Kaiser Wilhelm II. (Oliver Winkler) und Kaiserin Auguste Viktoira (Gabi Jopp) flanierten durch den Park, posierten für Fotos mit den Gästen und schauten nach Flohmarkt-Artikeln aus der Zeit des letzten deutschen Kaisers, die 1918 endete.
Führung durch die Räume
Wer sich am Wochenende für die Familien- und Schlossgeschichte interessierte, erhielt einen informativen Einblick durch „Carola Gräfin von Luxburg“ bei einer Führung durch die Jahrhunderte alten Räumlichkeiten, deren Tapeten und Wandgestaltung bei der Führung „Schmucke Räume“ erläutert wurden. Insgesamt war die Nachfrage so groß, dass zusätzliche Führungen angeboten wurden.
Basteln und Musik
Doch nicht nur Zuhören und Schauen stand auf dem Programm des Schlossfestes, sondern auch kreatives Gestalten in der „Druckwerkstatt“ oder beim Basteln eines Stiftbehälters in Form eines Schlosstürmchens. Was man in wenigen Minuten mit Hilfe von Phantasie und Können, Stift und Papier entwerfen kann, bewies Schnellzeichner Julian Reichel.
Mit wenigen Strichen entstanden die Zeichnungen des Künstlers, die die besonderen Eigenschaften der Besucherinnen und Besucher im Cartoon artigen Stil wiedergaben. Für die musikalische Unterhaltung war an beiden Tagen Musikerin Nele Anders zuständig, die im Innenhof von Schloss Aschach für gute Stimmung sorgte.
Museumsleiterin ist zufrieden
Rundum zufrieden mit der sehr guten Resonanz zeigte sich Museumsleiterin Josefine Glöckler, wobei das sonnige Wetter wesentlich dazu beitrug. Ihr Dank galt ihrem Team, den zahlreichen Helfern und auch den Flohmarktanbietern und Akteuren, die zu einem gelungenen Schlossfest auf Schloss Aschach beigetragen haben.