"Ich muss Sie jetzt bitten, eine Schutzmaske zu tragen, denn wir haben Schimmelbefall in unserem Fundus" - dann zeigt Anne Maar , Geschäftsführerin und künstlerische Leiterin der Theater Schloss Maßbach gGmbH auf kleine graue Flecken an verschiedenen Kostümen und erwähnt rund 25.000 Kleidungsstücke .
Diese müssen, wenn der Schimmel nicht mehr zu entfernen ist, entsorgt werden. Ansonsten werden sie einzeln abgesaugt, gesäubert und gereinigt. Außerdem muss die vor einigen Jahren neugebaute Halle, in der sich auch die Schneiderei befindet, von den Schimmelsporen befreit werden. Hinzu kommen notwendige Geräte, die das Raumklima durch Entfeuchten so regulieren, dass ein Schimmelbefall künftig ausgeschlossen werden kann. Gefragt nach den Kosten für all diese Maßnahmen, rechnet Anne Maar mit rund 40.000 Euro.
Halle ausräumen, Regale reinigen
Die Kostüme, die hier eng an eng aufgereiht sind, werden oft seit Jahrzehnten genutzt. Es sind alles weitgehend Einzelanfertigungen oder Originalkostüme aus den 1950er Jahren, die gespendet wurden. Die Halle muss nun ausgeräumt und die Regale gereinigt werden. "Wir können das alleine nicht stemmen und brauchen dafür eine Firma", so Maar. Für das Theater Maßbach sind die verschiedenen Kleidungsstücke lebensnotwendig, um weiter spielen zu können. Bisher muss jedes einzelne Kostüm, das benötigt wird, erst gewaschen und gereinigt werden, bevor es der Schauspieler anziehen kann, sagt die Kostümbildnerin Jutta Reinhard. In der Vergangenheit gab es bereits bei einigen gesundheitliche und allergische Probleme, als der Schimmel noch nicht sichtbar war. Ein hinzugezogener Baubiologe stellte fest, dass die Luftfeuchtigkeit zu hoch war, die Lüftung zu gering ausgelegt war und falsch bedient wurde. Gebaut wurde die "Kostümwerkstatthalle" vor drei Jahren. Sie war dringend notwendig, da die Kostüme bis dahin auf dem Dachboden eingelagert waren.
Wie soll das Kostüm aussehen?
Hell und freundlich ist die große Schneiderei, in der die unterschiedlichsten Kostüme entstehen. An den Nähmaschinen sitzen im Theater Schloss Maßbach Kostümbildnerinnen und Schneiderinnen. Nicht ohne Stolz fügt Anne Maar hinzu, dass die im Theater ausgebildeten Damenmaßschneiderinnen bei der unterfränkischen Handwerkskammer ausgezeichnet wurden. Jutta Reinhard und Daniela Zepper sind hier seit vielen Jahren die "Chefinnen" und überlegen sich zusammen mit der Regie, wie das jeweilige Kostüm aussehen soll und nähen es dann. Dabei geht es nicht nur um die Farbmuster, sondern manchmal auch darum, dass das Kostüm schnell gewechselt werden kann.
Besonders aufwendig ist Kleidung für Kindertheaterstücke . Anne Maar erinnert an ein Stück, das ihr Vater zusammen mit dem Regisseur Christian Schidlowsky geschrieben hatte "Peer und Gynt", bei dem es um Trolle mit Riesenköpfen ging. "Hier habe ich teils die Stoffe selbst hergestellt", sagt die Schneiderin. Sie ist es auch, die dann ihre Gedanken, wie das Kostüm aussehen soll, umsetzt.
Jede Einzelheit wird besprochen
Anne Maar deutet bei einem Rundgang auf die einzelnen Werkstätten, denn im Theater Schloss Maßbach wird alles selbst angefertigt. Das zeigt sich zum Beispiel in der Schreinerei, wo entsprechende Pläne vorliegen, die als Grundlage für das Bühnenbild dienen. "Diese werden hier gebaut und anschließend noch gestaltet", sagt Anne Maar . Schon immer sei dieses Bühnenbild dann bereits bei den Proben fertig. Da geht es um verschiebbare oder beidseitig nutzbare Wände und die Frage, wie viele Räume für das Stück benötigt werden, oder wie sie ausgestattet sind. Die künstlerische Leiterin erinnert an aufwendige Bühnenbilder, darunter eine drehbare Kuppel mit abreißbaren Abdeckungen. Regie und Bühnenbildner treffen sich rund ein Vierteljahr vor Probenbeginn und besprechen jede Einzelheit. Ein kleines Modell, ähnlich kleinen Puppenstuben, entsteht und dann die konkreten Pläne. Es folgt die Konzeptionsbesprechung mit Anne Maar , der Dramaturgie, Schreinern, Technik und Beleuchtern sowie der Kostümabteilung.
Das Theater verfügt über einen großen Wände- und auch Möbelfundus, der genutzt werden kann. Zu den Werkstätten gehört auch die eigene Schlosserei, wobei die Mitarbeiter dann beim Aufbau dabei sind und natürlich bei Gastspielen. Für beide Werkstätten wurde vor einigen Jahren eine eigene Halle gebaut. Das war nur mit Zuschüssen über ein Leader-Programm, dem Kulturfonds Bayern, dem Bezirk Unterfranken und der Unterstützung des Landkreises Bad Kissingen möglich. Finanzielle Hilfe ist nun auch wieder gefragt, wenn es um die Sanierung der Kostümwerkstatthalle geht. "Die Kosten von rund 40.000 Euro können wir aus eigenen Mitteln keinesfalls finanzieren und haben nun als erstes einen Spendenaufruf gestartet."
Spenden
Spenden können auf das Konto des Theaters Schloss Maßbach bei der Sparkasse Bad Kissingen eingezahlt werden: IBAN: DE20 7935 1010 0000 2790 83, BIC: BYLADEM1KIS, Stichwort: Spende Kostümfundus. Das Theater kann Spendenquittungen ausstellen.
