Erstmals nach zwei Jahren Corona-Pause findet in Stuttgart wieder die Messe Caravaning, Mobile Freizeit und Touristik (CMT) statt. 2020 verzeichnete die Messe nach Angaben der Veranstalter 300.000 Besucherinnen und Besucher. Zum Auftakt der Messe 2023 knüpfte die CMT an die Zeiten vor der Pandemie an.
"Es ist der Wahnsinn", beschreibt Mario Volklandt auf Nachfrage dieser Redaktion das Interesse am Stand seiner Volklandt GmbH und Co. KG mit der Eigenmarke RhönCamp. Dort zeigt er von dem Schildecker Unternehmen ausgebaute Wohnmobile, darunter seine neue Fahrzeuglinie auf VW-Bus unter dem Namen Ultimate. Zudem präsentiert RhönCamp Ausbauten auf Mercedes-Sprintern an zwei Ständen anderer Anbieter.
Zum Messeauftakt mussten Gäste Geduld mitbringen. "Am Sonntag haben Besucher teilweise eineinhalb Stunden vor dem Parkhaus angestanden", beschreibt Volklandt das riesige Interesse an der Schau nahe des Flughafens.
Auf Händlersuche
Angesichts der gebotenen Produktvielfalt ist das Werben um Aufmerksamkeit auf der Urlaubsmesse für die Aussteller ein hartes Stück Arbeit. So ist Volklandt während der ersten Messetage nicht leicht für ein Gespräch ans Handy zu bekommen.
Neben dem Fachsimpeln mit potenziellen Kunden, die sich um die frisch polierten Wohnmobile drängen, geht es Volklandt bei seinem Messeauftritt auch um die Suche nach Händlern für seine Eigenmarke RhönCamp. So hat der Unternehmer nach eigenen Angaben in den ersten Messetagen seit Samstag bereits neue Geschäftspartner in Österreich und der Schweiz gefunden.
Trend zu kleineren Wohnmobilen
Und was wünschen die Kunden? Zu spüren sei ein verstärkter Trend zu kleineren Wohnmobilen. "Flexibel und wendig", laute zunehmend ein gefragtes Camperformat für Wochenendtrips und Festivalbesuche. Ermöglicht werde dies durch den Einsatz von modularen Möbelelementen für Kleinbusse und Kombis. Die Fahrzeuge seien durch die Art ihres Ausbaues alltagstauglich, könnten aber bei Bedarf rasch in ein Nachtquartier umgewandelt werden. Unter anderem auf diese Nachfrage am Markt habe sich RhönCamp mit seiner Entwicklungsarbeit und Produktion längst eingestellt.
So beschert der Trend dem Werk in Schildeck nach den Worten Volkslandts eine gute Auftragslage. Zwar sei 2023 bisweilen schon zu spüren gewesen, dass Menschen angesichts von Ukrainekrieg und drohender Energieknappheit Zukunftssorgen haben. Lieferengpässe beim Material habe man durch eigene Vorratshaltung ganz gut abfedern können.
Gut sei dort das Interesse der Ultimate-Ausbaureihe auf VW-Bus angelaufen, sagt Volklandt, ohne Produktionszahlen zu nennen. In diesem Jahr rechnet er nach eigenen Angaben mit dem Ausbau von insgesamt 400 bis 500 Wohnmobilen in Schildeck. Mit Blick auf den Zulauf auf der CMT setzt Volklandt auf ein Markterholung in 2024. Mit dem Geschäftsmodell von RhönCamp könne man gut am Markt bestehen.
Satte Zuwachsraten
Erfolgreich sieht sich Volklandt dabei, die Zahl der Mobile unter der eigenen Marke weiter zu steigern und weniger "verlängerte Werkbank" für andere Hersteller zu sein. Seit Produktionsbeginn in 2020 wartet der Betrieb nahe der Autobahnabfahrt Bad Brückenau/Wildfecken mit satten Zuwachsraten auf. Gestartet war man an dem Standort mit 16 Mitarbeitern. Inzwischen seien es 60, so Volklandt.
Neueinstellungen geplant
Weiterhin ist der Betrieb auf Neueinstellungen aus, um der Nachfrage gerecht zu werden. Gesucht werden unter anderem Schreiner und Schreinerinnen , Gas- und Wasserinstallateure- und Installateurinnen, Kraftfahrzeugmechatroniker und -mechatronikererinnen sowie Produktionshelfer und Produktionshelferinnen. Überlegungen gebe es auch, einen Verkaufsraum für RhönCamp-Fahrzeuge zu erreichten. Die CMT ist noch bis Sonntag, 22. Januar, geöffnet.