Die Nachricht, dass die Schick-Gruppe an einen österreichischen Baukonzern verkauft ist und die Ankündigung von Geschäftsführer Anton Schick , aus dem Unternehmen auszuscheiden, sorgen in der Stadt weiter für reichlich Gesprächsstoff. Unter anderem geht es um mögliche politische Ambitionen, die Schick nun aktiver umsetzen könnte. Konkret geht es um die Frage, ob er bei der nächsten Kommunalwahl 2026 als Oberbürgermeister-Kandidat antreten wird.
Politische Karriere von Anton Schick
Der 52-Jährige wurde vor 20 Jahren das erste Mal für die DBK in den Bad Kissinger Stadtrat gewählt. 2008 war er für eine Amtsperiode Dritter Bürgermeister der Stadt, seit 2014 ist er Zweiter Bürgermeister.
Der Frage nach einer möglichen OB-Kandidatur erteilt er allerdings eine klare Absage. „Ich habe keine politischen Ambitionen, im Hauptberuf Bürgermeister zu werden“, betont er im Gespräch mit unserer Zeitung.
Er sei in den vergangenen Tagen von vielen Bürgermeister-Kollegen im Landkreis schon daraufhin angesprochen worden und habe allen erklärt, dass er sich freue, weiterhin ehrenamtlich mit ihnen zusammenzuarbeiten. Das heißt: In der Kommunalpolitik will er aktiv bleiben, sofern er gewählt wird; und zwar als Stadtrat und stellvertretender Bürgermeister.
Das sagen die Stadträte in Bad Kissingen zum Verkauf der Schick-Gruppe
In der Stadtratssitzung am Mittwochabend war der Verkauf der Schick-Gruppe an die Habau-Gruppe kein Thema, obwohl das Thema die lokale Politik beschäftigt. Informiert waren die Stadträte im Vorfeld nicht; die Überraschung, als die Nachricht am Montagabend öffentlich wurde, war umso größer.
„Ich finde es schade, dass so eine Firma, die so besonders in der Region verwurzelt und so leistungsfähig ist, jetzt zu einem Verbund gehört“, kommentiert CSU-Fraktionssprecher Steffen Hörtler den Verkauf. Er habe aber Verständnis für die unternehmerische Entscheidung. Dass die 500 Arbeitnehmer übernommen werden und die Standorte gesichert sind, wertet er als gutes Zeichen. Ob das dauerhaft so sein wird, bleibe abzuwarten.
Bernd Czelustek , Sprecher der SPD-Fraktion , erinnert an mehrere Beispiele in der Region, denen ein Verkauf an eine größere Gruppe gut getan hat – etwa die Firma Burger-Bau, die von Schick übernommen wurde. „Ich hoffe, dass die Situation in der Stadt unter den neuen Eigentümern so weitergeht mit dem Firmensitz, den Arbeitsplätzen und den Sponsorings“, sagt er.
Bleibt Gewerbesteuer in Bad Kissingen?
Alexander Koller (DBK) berichtet, dass Schick die Fraktion am Montagabend kurz schriftlich unterrichtet hat. „Der Verkauf wurde so abgewickelt, dass die Arbeitsplätze und die Wertschöpfung hier bleibt. Das ist wichtig für die Region“, findet er.
„Wichtig ist die Aussage, dass niemand entlassen wird“, meint Christian Hänsch (Linke). Er geht davon aus, dass Schick sich die Entscheidung gut überlegt hat, ist aber besorgt, ob die neuen Eigentümer das Engagement in Sachen Sponsoring wie bisher aufrecht erhalten.
„Das war für uns alle überraschend. Ich finde es schade, wenn solche Firmen nicht mehr in der Hand der Region sind“, sagt Richard Fix (Grüne). Neben den Arbeitsplätzen und den Sponsorings frage er sich, ob die Gewerbesteuer weiter in Bad Kissingen gezahlt wird.
Ob die Gewerbesteuer weiter in Bad Kissingen gezahlt wird, kann die Stadtverwaltung nicht pauschal beurteilen. „Es kommt auf das steuerliche Gesamtkonstrukt an“, erläutert Pressesprecher Thomas Hack . Da gebe es keinen Automatismus.
Schick äußert sich zu Sponsorings
Zu den Sponsorings schafft Schick selbst Klarheit. „Die Region kann sich im Bereich Sponsorings auf die Schick-Gruppe und die Person Anton Schick verlassen. Hier sind keine Verluste zu erwarten“, sichert er zu.
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