Vom Sodenberg nach München, Berlin und Brüssel und im Interesse der Schäferei selbst bis nach Frankreich : Monate bewegter Reisetätigkeit hat Peter Reuter hinter sich. Dies bei gleichzeitig reichlich Arbeit auf dem Hofgut Sodenberg, das Reuter zusammen mit Ehefrau Christa bewirtschaftet.
2014 ließ sich der Schäfer zum Vorsitzenden der Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände e.V. mit Sitz in Berlin wählen. Diese Vereinigung vertritt die Interessen von über 100 000 Kollegen bundesweit. Gleichzeitig war Reuter Vorsitzender des Landesverbands Bayerischer Schafhalter e.V.. Jetzt ist er von seinen Ämtern zurückgetreten.
Lediglich den Posten des stellvertretenden Vorsitzendendes Fördervereins der Deutschen Landesschafzuchtverbände hat Reuter noch inne. Auf Nachfrage der Main-Post möchte er sich nicht zu seinem weitgehenden Rückzug von seinen Funktionärs-Verpflichtungen äußern.
Ganz anders Wendelin Schmücker (Winsen/Luhe). Er ist Sprecher der Abteilung „Sonderzahler Berufsschäfer“ in der Bundesvereinigung und voller Respekt für die Entscheidung Reuters. „Die deutschen Schäfer haben ihm viel zu verdanken“, sagt Schmücker.
Der Hammelburger sei mit 150 Prozent Einsatz in sein Amt gestartet. Jedoch könne der Vorsitz des bundesweiten Schäfereiverbandes auch gesundheitlich an Grenzen führen. Unter drei Tagen Einsatz pro Woche seien die Aufgaben kaum zu bewältigen.
Ein Blick auf die Homepage des Verbandes zeigt den Umfang des bewältigten Arbeitspensums. Es reicht von einer Kundgebung zur Agrarministerkonferenz, über den Besuch der Ausstellung Eurotier bis zum Stand der Schäfer bei der Grünen Woche in Berlin. Dazu gibt es zahlreiche Fachgespräche mit Politikern, um die Forderungen der Schäfer zu vertreten.
Bei der Organisation seiner Abwesenheiten vom heimischen Betrieb habe es Reuters niedersächsischer Vorgänger mit lediglich elf Schafen viel einfacher gehabt, gibt Schmücker zu bedenken.
Jetzt wird wieder gewählt. Bei ihrer turnusmäßigen Jahresversammlung am 19. Mai will die Bundesvereinigung in Berlin Reuters Nachfolger küren.