
Die Band, die für ihre Auftritte und ihren Mix aus maritimen Klängen und modernem Folk-Rock bekannt ist, hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Erfolge gefeiert.
Mit Hits wie 'Lieder der Freiheit', 'Frei wie der Wind' oder 'Gott muss ein Seemann sein' haben sie sich einen festen Platz in der deutschen Musikszene erobert und eine treue Fangemeinde aufgebaut. Im Interview spricht die Band über die Open-Air-Saison 2024, was Santiano für sie bedeutet und worauf sich das Publikum in Bad Kissingen freuen kann.

Die Open-Air-Saison hat begonnen. Wie bereitet ihr euch auf eure Konzerte vor, besonders auf die großen Events im Sommer?
Björn Both und Axel Stosberg im Namen von Santiano: Üben, üben und üben. Nein. Oft kommen wir ja sehr eingespielt aus einer Tournee im Frühjahr. Dann wird das Programm ein bisschen umgebaut oder hie und da vielleicht auch etwas eingekürzt, da die Spielzeiten oft etwas kürzer sind als auf einer Hallentournee.
Und dann machen wir, was wir immer machen: Die Leute mitnehmen auf eine schöne Reise.
Ihr seid bekannt für eure Mischung aus Seemannsliedern, Shanty-Rock und Pop. Was inspiriert euch, diesen Musikstil zu kreieren?
Unser Zuhause. Unsere Herkunft. Unsere Liebe zur Musik und zu See. Santiano bedeutet für uns das große Glück, beide Welten endlich miteinander vereinen zu können.
Ihr habt bereits viele erfolgreiche Alben veröffentlicht. Gibt es ein bestimmtes Album oder einen Song , der euch besonders am Herzen liegt? Warum?
Am Herzen liegt einem immer der Song , an dem man gerade arbeitet. Wenn nicht, brauchst du nicht weitermachen. Wir haben nicht dieses eine Album oder gar den einen Song , der für uns die Welt bedeutet. Alle Alben haben ihre Funktion gehabt, aber wir schwelgen nie im Gestern. Dazu ist das Heute viel zu interessant.
Santiano gibt es nun seit 13 Jahren. Hättet ihr zu Beginn daran geglaubt, dass ihr damit solche Erfolge feiern würdet?
Niemand hätte das erwarten können oder dürfen. Da war eine gewisse Absichtslosigkeit, die uns am Anfang sehr geholfen hat. Nicht so viel Wollen, dann klappt’s auch mit dem Können.
Santiano hat eine treue Fangemeinde. Was bedeutet euch der direkte Kontakt zu euren Fans?
Der direkte Kontakt zu unseren Fans bedeutet uns sehr viel. Das heißt aber nicht, dass wir ständig und immer auf Tuchfühlung sind. Aber wir haben einen guten Kontakt zu unserem Fanclub und unsere Ohren und Augen immer am Puls unserer Leute. Zumindest geben wir uns da große Mühe.
Auf Tour seid ihr als Band fast rund um die Uhr zusammen. Da gibt es doch bestimmt auch mal Streit?
Um ehrlich zu sein: Nein. Wir haben mittlerweile eine solch gute Kommunikation, dass wir es zu Streit gar nicht mehr kommen lassen. Und das braucht man auch nicht, selbst wenn man unterschiedlicher Auffassung ist, so muss das nicht unweigerlich zu Streitereien kommen.
Das ist auch eines unserer Anliegen, welches wir sehr gerne wieder in der Gesellschaft sehen würden. Respektvoll und vernünftig, um die Beste aller Lösungen ringen. In der Sache konkret aber in der Art zu sprechen und zu diskutieren, weniger persönlich verletzend zu argumentieren.
Wie geht ihr mit den Herausforderungen und dem Stress einer Tournee um? Habt ihr Rituale oder Methoden, um euch zu entspannen und Energie zu tanken?
Stress? Wir kennen Menschen, die haben wirklich Stress. Da zählen wir uns nicht dazu. Wir wissen, was wir für ein Glück haben, so leben und arbeiten zu dürfen. Dann muss man für ein bisschen Herausforderung auch mal auf die Zähne beißen können.
Rituale hat bei uns jeder für sich alleine. Und das sind keine großen überkandidelten Dinge. Das hat mehr mit so Abläufen zu tun, die irgendwie immer gleich sein müssen. Und das fängt im Tourneebetrieb eigentlich schon morgens nach dem Aufstehen an.
Der ganze Tag ist eine Art Trichter, der uns dann unweigerlich am Abend auf die Bühne spuckt, um dann das zu tun, worauf sich Geist und Körper sich den ganzen Tag vorbereitet haben.
Bei den Open Airs im Sommer seid ihr vom Norden über Sachsen und Hessen bis in den Süden Deutschlands unterwegs. Von Bayern aus gesehen ist die See etwas weiter entfernt. Wie kommen die seemännischen Motive hier an? Gibt es Unterschiede beim Publikum ?
Mittlerweile nicht mehr. Oder nicht mehr so wahrnehmbar. Am Anfang hat es mal eine Art Nord-Süd-Gefälle gegeben. Das hat sich mittlerweile völlig erledigt. Im Norden machen wir deren Seele Laut, und im Süden sind wir die Exoten. So irgendwie funktioniert das.
Seid ihr schon einmal in Bad Kissingen aufgetreten? Wenn ja, was sind eure Erinnerungen an diesen Ort? Wenn nein, was erwartet ihr von diesem Auftritt?
Wir spielen so viel, dass ich gerade gar nicht weiß, ob wir schon einmal dort waren. Erwartungen und Ansprüche haben wir bei Auftritten lediglich an uns selbst, nie an das Publikum . Wo kämen wir da hin?
Doch das Publikum kann sehr wohl Erwartungen an uns haben. Das ist nur recht und billig. Aber wir selbst müssen jeden Abend erst mal ordentlich abliefern und uns die Gunst der Leute verdienen.

Worauf kann sich das Publikum in Bad Kissingen freuen ?
Ganz einfach: Wo Santiano draufsteht, ist auch Santiano drin.
Was sind eure Pläne für die Zukunft? Gibt es neue musikalische Projekte oder Kooperationen, auf die sich eure Fans freuen können?
Wir sitzen gerade am nächsten Album, welches dann im nächsten Jahr kommen wird. Ein paar Kooperationen sind auch in Sicht beziehungsweise haben sich auch schon getan. Aber da will ich jetzt nicht zu weit vorgreifen. Es sollen ja auch Überraschungen geben.
Die Band: Hans-Timm "Timsen" Hinrichsen, Pete Sage, Björn Both und Axel Stosberg.
Info: Tickets für das Bad Kissingen Luitpoldpark Open Air 2024 gibt es unter der Telefonnummer 06453/912470 und auf www.badkissingen-openair.de . Außerdem gibt es Tickets in der Tourist-Information Arkadenbau, telefonisch unter 0971/8048-444.
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