Von Jahr zu Jahr warten die Streckenflug-Cracks der Saaletalflieger mit neuen Vereinsrekorden auf. Fliegerisches Können, konsequente Flugplanung und Fortschritte bei der Gleitschirmentwicklung schieben den erreichbaren Horizont auch für Flachlandflieger immer weiter hinaus.
Das Augenmerk richtete sich bei der Jahresversammlung im Gasthaus Schultheis auf Michael von Schaabner und Sebastian Heilmann. Schaabner stellte Anfang August einen neuen Flugrekord am Vereinsgelände auf. Nach seinem Start am Hammelberg hatte er erst gut sieben Stunden und 165 Kilometer später bei Karlsruhe wieder Boden unter den Füßen. Für den weitesten Flug in der Vereinsgeschichte überhaupt brach Heilmann zunächst mit dem Auto nach Südtirol auf. Von der Grente im Antholzer Tal aus flog er ein flaches Dreieck mit 183 Kilometern Strecke.
Insgesamt reichten 22 Saaletalflieger mit unterschiedlicher Motivation Flüge im Streckenflugportal des Deutschen Hängegleiter -und Gleitschirmverbands ein. Leistungssportler und Genussflieger trugen dazu bei, dass die Saaletaler unter 185 deutschen Vereinen streckenmäßig von Platz 58 in 2014 auf Platz 35 vorgerückt sind. „Als Flachlandverein brauchen wir uns nicht zu verstecken“, freut sich Vorsitzender Marcel Lübbe. Für seinen Beitrag am Vereinsleben ernannte er Rainer Herbst zum Ehrenmitglied.
Lübbe würdigte die Kameradschaft am Berg, bei diversen Flugausflügen, Familienunternehmungen und den winterlichen Stammtischen. Gut kam das Vereinsfest im Oktober an. Es habe in den Vereinsgeländen keinen nennenswerten Flugunfall gegeben, sagte Lübbe. Ziel des Vereinsausfluges bleibt Greifenburg (Kärnten).
Auf Nachfragen berichteten die beiden neuen Rekordhalter bei der Versammlung von den Schlüsselstellen ihrer Erfolge. Insgesamt 22 Thermikbärte trugen Schaabner nach anfänglich geduldigem Kreisen über dem Saaletal bis maximal auf 3300 Metern über Meereshöhe dem Ziele entgegen.
Heilmann musste vor dem Start an der Grente einen Fußmarsch von 1000 Höhenmetern bewältigen. Seine Ausblicke in der Luft über Ahrntal, Pustertal und die Dolomiten dokumentierte Heilmann mit herrlichen Bildern.
Die umfangreiche Auswertung der Flugstatistiken durch Vereinskamerad Carsten Suckert brachte folgende Ergebnisse: Den Hammelburg-Cup holte Michael von Schaabner vor Sebastian Heilmann, Wolfgang Weippert, Heiko Haas und Jürgen Vollert. Gewertet werden dabei die sechs besten Flüge weltweit.
Die drei besten Flüge vom Hammelberg aus bilden Grundlage für die Verleihung des Hausmeisterpokals. Ihn gewann Michael von Schaabner vor Heiko Haas, Wolfgang Weippert, Bernd Heilmann und Tobias Vollert.
Auf die meisten eingereichten Kilometer überhaupt brachte es Wolfgang Weippert mit 790 Kilometern bei 90 Flügen in 91 Stunden, vor Michael von Schaabner (678 Kilometer/14 Flüge/41 Stunden), Heiko Haas (640/23/50), Jürgen Vollert (512/38/49) und Sebastian Heilmann (495/45/74).