
Von wegen Routine. Auch wenn der FC Hammelburg seit vielen Jahren seinen Saaletalcup ausrichtet, warten auf die Organisatoren stets neue Herausforderungen. Wie beim U7-Turnier, als die jüngsten Spieler erstmals eine neue Variante in der Saaletalhalle testeten – auf Geheiß des Kreisjuniorenleiters Thomas Kirchner. Bislang hatten sich beim Spiel mit Rundumbande pro Mannschaft stets sechs Feldspieler und ein Torwart auf einem Parkett verteilt. Jetzt staunte das Publikum über zwei Spielfelder mit jeweils vier Mini-Toren und vier Spielern pro Team.
„Gut, dass es zu meiner Ehrung auch ein Preisgeld für den Verein gab, mit dem wir solche Mini-Tore angeschafft haben, sonst wäre es eng geworden“, sagt Birgit Schaupp. Die FC-Jugendleiterin wurde vor wenigen Wochen für ihr außergewöhnliches Engagement im Juniorenfußball vom Bayerischen Fußball-Verband gewürdigt, bekam ihre Auszeichnung als Kreissiegerin für den Fußballkreis Rhön seinerzeit in München im Beisein von Bundestrainer Julian Nagelsmann .
Zum Funino-Spiel gehört die Abkehr vom Wettbewerbsgedanken, weshalb es in dieser Altersklasse diesmal keine Sieger-, sondern Teilnehmer-Urkunden und auch keine Abschlusstabelle gab. „Es haben Kinder nach ihrer Platzierung gefragt, aber prinzipiell war das Feedback aller Beteiligten sehr positiv. Bei anderen U7-Turnieren wird aber offensichtlich immer noch herkömmlich gespielt, wie uns in Gesprächen mit Trainern berichtet wurde“, so Birgit Schaupp. Im Frühjahr soll auch im Freien eine solche Veranstaltung beim FC Hammelburg stattfinden.
Bei den Spielen der U9 gab es für die Veranstalter die nächste Änderung, die auch ein bisschen handwerkliches Geschick voraussetzt. Denn ausschließlich in dieser Altersklasse werden die Jugendtore, die in Hammelburg auch in der Halle zum Einsatz kommen, mittels einer mit Kabelbindern fixierten Abhängung künstlich verkleinert. Dabei handelt es sich ebenfalls um eine Verbands-Vorgabe. „Zwei von diesen Vorrichtungen haben wir über die Fußballschule von Michael Rummenigge bekommen, die im September zum sechsten Mal zu uns kommt“, erklärt Schaupp.
Woran sich das Publikum gewöhnen muss, sind zudem die sparsameren Durchsagen der Turnierleitung. „Weil viele Vereine und auch Eltern nicht den Namen ihrer Spieler genannt haben wollen, verzichten wir auf die Nennung der Torschützen“, so Schaupp. Dafür wurde bei der U9 das letzte Spiel des Tages zwischen der SG Hambach und dem später mit 3:0 siegreichen TSV Großbardorf regelrecht zelebriert, als die Finalteilnehmer in der abgedunkelten Halle einliefen und die Namen der Spieler vorgelesen wurden.
Eine große Lücke in der Vereinsfamilie
Ein kleiner Show-Teil, der Bernd Heinlein gefallen hätte. Der langjährige Juniorenleiter und Lebensgefährte von Birgit Schaupp war vor wenigen Wochen nach kurzer schwerer Krankheit verstorben. „Absagen wollten wir das Turnier aber nicht. Es war Bernds ausdrücklicher Wunsch, dass wir an diesem Event festhalten“, sagt Birgit Schaupp. Die hinterlassene große Lücke versucht die FC-Familie so gut wie möglich zu schließen. „Unter anderem kamen ehemalige Trainer auf mich zu und haben ihre Hilfe angeboten“, freut sich Schaupp über willkommene Unterstützung.
Die Einladungen für den diesjährigen Saaletalcup hatte Bernd Heinlein noch geschrieben. Ein Vermächtnis, das es nicht einmal gebraucht hätte, weil die Turnierserie längst einen derart guten Ruf genießt, dass sich die Vereine selbst für einen Turnierplatz ins Gespräch brachten. Wie zum Beispiel die Kicker von Traktor Teichel. Die Thüringer hatten schon vor einigen Jahren die Gastfreundschaft an der Fränkischen Saale genossen und kamen nun mit einem U13-Team nach Hammelburg.
In erfreulicher Erinnerung wird auch die U11 des TSV Poppenhausen das Turnier behalten, denn der 3:1-Finalsieg über den FV Gemünden/Seifriedsburg bedeutete den dritten Sieg in Folge, womit der Wanderpokal endgültig in die Vitrine des Vereins aus dem Landkreis Schweinfurt wandert.
So geht's weiter in der Saaletalhalle
Fortgesetzt wird der Turnierreigen am Donnerstag, 2. Januar, ab 9:30 Uhr mit einem weiteren U11-Turnier sowie am 3. Januar ab 15 Uhr mit dem Treffen der U19-Kicker (15 Uhr). Ein echtes Schmankerl wartet auf die Zuschauer am Samstag, 4. Januar, mit dem U13-Mastercup (ab 11.30 Uhr), zu dem hochkarätige Mannschaften anreisen. Darunter der OSC Rosenhöhe aus Offenbach, der von Ex-Profi Patrick Ochs trainiert wird. Der Endspurt wird am Sonntag eingeleitet mit dem Skyline-Hallencup ab 15 Uhr, ehe am 6. Januar das so traditionsreiche AH-Turnier (ab 11 Uhr) den Abschluss des Turnierreigens bildet.
