
Mit einem zweitägigen Fest feierte die Schützengesellschaft 1888 Rothhausen das 50-jährge Wiedergründungsjubiläum. Nach der Totenehrung blickte beim Kommersabend im Schützenhaus Yannick Grünewald zunächst auf die ereignisreiche Geschichte zurück. Diese währte fast 50 Jahre, bis der Verein zur Zeit des Nationalsozialismus zwangsaufgelöst wurde. Erst 1974 wurde der Schießsport wieder aufgenommen.
Schützenmeisterin Jennifer Beck zeigte sich stolz und demütig, diesen Traditionsverein führen zu dürfen, in dem die Tugenden gelebt werden, die eine aktive Gemeinschaft ausmachen. Sie konnte sieben Wiedergründungsmitglieder an diesem Abend mit Urkunden auszeichnen: Manfred Beck , Ilona Beck, Roland Beck, Rudi Beck, Hartmut Elflein, Albert Rybak und Heribert Saar. Verhindert waren Günter Lambart, Georg Bonfig und Werner Fleckstein.
Außergewöhnliches Engagement
Weitere Ehrungen ergingen an Manuel Elflein und Daniel Elflein für 20-jährige Mitgliedschaft und für zehn Jahre an Moritz Dekant und Alexander Bäuml. Yannik Grünewald wurde für sein außergewöhnliches Engagement um die Jugendarbeit geehrt.
Bürgermeisterin Judith Dekant hob den wertvollen Beitrag für die Dorfgemeinschaft hervor. Das Freizeitangebot in der Gemeinde Thundorf werde dadurch um ein Alleinstellungsmerkmal erweitert.
Bezirksschützenmeister Mathias Dörrie fiel auf, dass es in Rothhausen besonders auch Frauen sind, die den Verein in den vergangenen Jahrzehnten geprägt haben. Schon dreimal wurde mit Nadine Müller , Ilona Beck und Jennifer Beck das Schützenmeisteramt besetzt, und die beiden Letztgenannten errangen zudem jeweils die Würde des Gauschützenkönigs.
Tradition zählt hier noch etwas
Landrat Thomas Bold erinnerte an seine familiäre Verwurzelung mit den Schützen, denn mehrere Mitglieder aus der eigenen Verwandtschaft sind oder waren in seiner Heimat im Schützensport involviert. Deshalb war er auch selber aktiver Schütze gewesen.
Die gepflegten Schützenscheiben im Rothhäuser Schützenhaus spiegeln eine lebhafte Zeit wider und beweisen, dass hier Tradition noch etwas zählt. Dieser Schießsport sei ganz klar abzugrenzen von illegalen Umtrieben und dürfe deshalb nicht pauschalisiert verurteilt werden, so Bold.
Einen Namen gemacht
Menschen unterschiedlichen Alters und mit unterschiedlichen Hintergründen finden bei Schützenvereinen zusammen, sagte Gauschützenmeister Norbert Mahr. „Mit Hingabe zum Schuss“ haben sich die Rothhäuser im gesamten Schützengau Schweinfurt einen Namen gemacht.
Josef Schmitt vom Patenverein aus Stammheim hob Rothhausen als beliebte Auswärtswettkampfstätte hervor, konnte man doch im Anschluss oft das Tanzlokal Schneckeneck besuchen. Dort sollen seinerzeit auch die ersten Bindungen geknüpft worden sein. Genauso gerne habe man dann die Rothhäuser beim Rückkampf auf dem Stammheimer Weinfest empfangen.
Ortsvereine arbeiten gut zusammen
Das gute Zusammenwirken mit den anderen drei Ortsvereinen hoben die Vorsitzenden von Lauertalkapelle, Freiwilliger Feuerwehr und Sportverein hervor. Da viele Bürger Mitglieder in mehreren Vereinen sind, erlebe das Vereinsleben eine gute Durchmischung, bei der jeder jedem hilft, war der Tenor der Gastredner aus dem Dorf.
Viele Gastvereine gaben dem Festzug durch den Ort am darauffolgenden Tag ein buntes Bild. Mit den Original fränkischen Dorfmusikanten aus Ballingshausen und einem Schützenfest mit der Partyband „Heimspiel“ zogen die Veranstalter am Ende ein außerordentlich zufriedenes Resümee für das zweitägige Fest zum 50-jährigen Wiedergründungsjubiläum.