Mit dem Rosenmontagszug in Aura ist es wie mit Asterix , dem tapferen Gallier und seinen Freunden: Ein kleines Dorf mit großer Wirkung. Diesem Konzept folgen wohl auch die Faschingsfreunde seit langem - mit Erfolg. Der Rosenmontag-Gaudiwurm lockte bei herrlichem Vor-Frühlingswetter wieder mehrere tausend, gut gelaunte Zuschauer, viele in Narrengarderobe gekleidet.
Fast hätten die heimischen Karnevalisten die Jahreszahl gepackt mit 24 Wagen und Fußgruppen. Zählt man das Polizeifahrzeug dazu, dann passt es. Die Polizei hatte allerdings eine andere Aufgabe. Sie sicherten samt der Feuerwehr den Zug und das Publikum ab. Und das war gut so.
Der Bratwurscht-Wagen ging als Erster und solo auf die Piste. Daheim nix zu essen gekriegt? Oder nervt der Junior? Der „Candy Shop“ kam nicht weit hinterher . Da gab's Süßes umsonst. Ein Novum im Zug waren die Beefeaters unter ihren Fellmützen, die man als Bewacher der „royal family“ kennt. In Aura spielte der aus Gräfendorf stammende Musik-verein schneidige Märsche. Das Ensemble sprang ein, weil die heimischen Musiker im Zug verteilt waren, wie Thomas Fürst, Dirigent und selbst Auraer, informierte. Unter den Fellmützen wurde es gut warm - auch wenn die Kopfbedeckungen angeblich selbst erjagt sind.
Das Kinderprinzenpaar durfte sich in der Burg-Ruine Aura absolut sicher fühlen. Zwei Marschtanzgarden, die „kleinen Riesen“ und die Rot-Weiße Garde sowie die Prinzengarde folgten mit viel „Helau“ nach und das Komitee verschanzte sich in einem U-Boot. Es ist dem Vernehmen nach saaletauglich. Große Augen gab es bei den Schneeeulen der Gruppe Luise Frank, ein echter Gag. Das Prinzenpaar thronte schon fast auf Klosterhöhe und wurde vom „Tic Tac“ der Garde „Wilden 14“ begleitet. Eine Lanze für die Jugend brach der Kinder-Elferrat mit seinem Wagen.
Als Clowns kam die Garde „Dance Generation“ während die Gruppenstunde sich als Affenbande wohlfühlte. Bananen waren im Angebot. Die Friday Night Girls begaben sich auf Pilzsuche und der Musikverein Ebenhausen, treuer Begleiter des Auraer Zugs, sorgte für Stimmung. Der Eichel-Ober sticht. Das weiß nicht nur der Sportverein, der als überdimensionales Kartenspiel daherkam. Auras Fußballer leisteten sich ein Traumschloss. Sie hatten Aladin mit der Wunderlampe auf ihrer Seite.
Die Garde „Wilde Cats“ als Winzerinnen? Naja, aber erst nach dem Gardetanz. Treffend war der Gig des Weiberelferrats als Steinzeit-Amazonen. Die Höwel-Sambistas aus Elfershausen gehören mit ihren Trommeln und Schellen schon zum Rosenmontagszug . Das letzte Fahrzeug, ein Riesenblock auf Rädern vom Jugendraum erschaffen, war ein Gefängnis mit Insassen, die die Freilassung anbettelten. Oh Freiheit, die ich meine…
