Der Rosenball hat eine lange Tradition in Bad Kissingen , das gab es allerdings noch nie: Am Samstag hat die neue Rosenkönigin Dana Rüttger die rauschende Ballnacht eröffnet. Bisher wurde die neue Rosenkönigin von den Besuchern des Balls gegen Mitternacht gewählt und repräsentierte dann ein Jahr lang offiziell die Stadt Bad Kissingen .
Stadt und Staatsbad änderten das Konzept heuer: Dana Rüttger stand bereits vorher fest, Interviews und Moderation im Ball fielen deshalb weg und die Gäste hatten deutlich mehr Zeit zum Tanzen. Das kam bei vielen gut an.
Erster Termin bereits in dieser Woche
„Es ist eine riesengroße Ehre für mich, dieses Amt zu übernehmen und Bad Kissingen zu repräsentieren“, sagte Dana Rüttger nach der Übergabe der Krone von ihrer Vorgängerin Carolin Rottenberger, und: „Nun darf ich meinen Mädchentraum für zwei Jahre leben.“ Die 23-Jährige kündigte an, dass sie im kommenden Monat von Albertshausen nach Bad Kissingen umzieht.
Die neue Rosenkönigin arbeitet beim Bad Kissinger Gesundheitsamt und sagt über sich: „Meine Freizeit verbringe ich am liebsten unter Menschen.“ Bereits in dieser Woche hat sie als „höchste Repräsentantin der Stadt“ (O-Ton Thomas Lutz vom Stadtmarketing) ihren ersten Einsatz: Am Freitag ist sie bei der Eröffnung des Kissinger Sommers dabei.
Auf 62 offizielle Termine in den vergangenen zwölf Monaten blickte Vorgängerin Carolin Rottenberger zurück: von Kissinger Sommer über Roland-Kaiser-Open-Air bis zum Klavier-Olymp, von Firmenterminen über Foto- und Video-Termine bis zum Kissinger Lichterglanz.
Vor Weihnachten besuchte sie zudem die Kinderstation im Elisabeth-Krankenhaus, „um den Kindern ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern und dem Pflegepersonal zu danken“. Zum Abschied sagte Carolin Rottenberger zu ihrem Mann Florian sowie den beiden Kindern Emmi und Mats: „Ihr habt es mir ermöglicht, meinen Traum zu leben.“
Alt und neue Rosenkönigin können Ball entspannter genießen
Nach der Amtsübergabe als offizieller Teil zu Beginn des Rosenballs und dem Eröffnungstanz von Dana Rüttger mit ihrem besten Freund Niklas Kaiser, konnten sowohl die alte als auch die neue Rosenkönigin nach eigenen Worten den Abend deutlich entspannter genießen als bei früheren Bällen mit Wahlen.
Über einen verkürzten offiziellen Teil und mehr Zeit zum Tanzen zur stimmungsvollen Musik der „Klaus Hörmann Band“ aus Nürnberg freuten sich unter anderem Karen und Birger Neubauer aus Halstenbek nördlich von Hamburg: „Wir kommen wegen des Tanzens und des einmaligen Ambientes“, sagt Birger Neubauer.
Der 58-Jährige wurde vor sechs Jahren durch Zufall auf den Rosenball aufmerksam: Als er 2017 beruflich in Bad Kissingen weilte, lernte er bei einer Führung den Regentenbau kennen. 2018 kam er mit seiner Frau und weiteren Tanzbegeisterten der Halstenbeker Turnerschaft erstmals zum Rosenball – und ist seitdem begeistert von der Atmosphäre im Max-Littmann-Saal.
Karen (52) und Birger Neubauer haben beide als Teenager mit dem Tanzen begonnen. In den vergangenen Jahrzehnten entdeckten sie immer mehr die Swing-Musik der 1920er Jahre.
Das diesjährige Motto „Die Goldenen 20er Jahre“ kamen ihnen deshalb sehr gelegen: Im passenden Outfit brachten sie neben den üblichen Tänzen wie Walzer oder Foxtrott auch Charleston oder Lindy Hop aufs Parkett des Max-Littmann-Saales. Die lange Ballnacht war für die Delegation aus Halstenbek der Höhepunkt eines Wochenendausfluges nach Unterfranken.
240 Ballgäste und 3200 Rosen
Den besonderen Reiz des Rosenballs macht, für die Neubauers und viele der rund 240 Ballbesucher, neben dem historischen Ambiente der Blumenschmuck aus: 3200 Rosen hat Michelle Fleischer von der Kurgärtnerei dafür verarbeitet. „Die Planungen laufen bereits seit dem vergangenen Jahr“, berichtet die Floristin.
Weil sie erst seit Juli 2022 bei der Staatsbad GmbH arbeitet, war der Rosenball 2023 für sie eine Premiere, zum ersten Mal war sie für den Schmuck des Regentenbaus zuständig. „Wichtig ist, dass man im Max-Littmann-Saal eine Tiefenwirkung schafft“, beschreibt sie die Grundidee. Vor dem Ballsaal standen zudem eine reich mit Rosen verzierte Brücke sowie ein Pavillon mit einer Champagnerpyramide als Fotomotiv. „Das ist vor allem für Instagram wichtig“, sagt Michelle Fleischer.
Die Vorarbeiten zum Rosenball begannen vor einigen Wochen, am Montag wurden dann die ersten Rosen geliefert: Jeden Tag ab 5 Uhr morgens habe sie den Ball vorbereitet, berichtet die Floristin. Unterstützt wurde sie dabei von insgesamt 30 Kollegen aus allen Abteilungen. Zu den Blickfängen zählten neben der Brücke ein breites Band aus Rosen und beleuchtete Rosenkugeln über der Bühne.
Rosenführungen durch den geschmückten Saal vor und nach dem Ball gab es in diesem Jahr nicht, allerdings würden mit einem Teil der Rosen in den kommenden Tagen noch Wandelhalle, Tourist-Information und weitere Räume geschmückt.