Bad Kissingen
Rohbau steht: Richtfest am Erweiterungsbau des Bad Kissinger Landratsamtes
Archäologische Grabungen, Heilquellenschutz, anspruchsvolle Arbeiten mit Sichtbeton: Ein Jahr nach Spatenstich wurde das Richtfest für den Anbau gefeiert.

Für Bauingenieur Klaus Hayer gehört es nicht unbedingt zur täglichen Arbeit, bei einem Richtfest vom Rohbau herab zum Publikum zu sprechen. Beim Erweiterungsbau des Bad Kissinger Landratsamtes ist das aber anders. "Normal macht der Zimmermann den Richtspruch, aber wenn es keinen Dachstuhl gibt, müssen wir eben einspringen", sagt der Geschäftsführer des Hammelburger Bauunternehmens Bindrum und Sohn. Er verweist darauf, dass seine Mitarbeiter die Wände, Böden und Decken des viergeschossigen Bürokomplexes aus Beton gegossen haben.
Schon 2016 starteten die Arbeiten in der Mühlgasse, um der Platznot der Behörde ein Ende zu bereiten - zunächst mit archäologischen Grabungen und später mit dem Abriss der dort stehenden alten Gebäude. Im Mai vergangenen Jahres folgte der offizielle Spatenstich für den 7,8 Millionen Euro teuren und 400 Quadratmeter großen Behördenanbau. Der Mühlbach wurde verlegt, das Fundament mit 44 Pfahlrohren gegründet - alles unter strengen wasserschutzrechtlichen Vorgaben, damit die Bad Kissinger Heilquellen, die sich unter dem Grundstück befinden, nicht beschädigt werden. Jetzt, mit rund viermonatiger Verzögerung, ist der Rohbau fertig. "Manch Fluch wurde gegen Himmel gesandt, während die Schaler mit geübter Hand, tüftelten an glatten Wänden und scharfen Ecken, die sich jetzt nach oben strecken", trug Hayer den Richtspruch vor.
Die Innenfassade besteht aus Sichtbeton, das heißt, so wie sie jetzt zu sehen ist, wird sie es auch im fertigen Gebäude sein. Extra heller Zement, gebrochener Kalkschotter und die Zugabe von speziellen Sanden bewirken, dass der Beton ein gleichmäßiges Sandsteinfarbenes Aussehen erhält. "Das ist etwas, das sehr selten gemacht wird, vor allem bei Verwaltungsgebäuden", sagt der Bindrum-Geschäftsführer. Der Erweiterungsbau bezeichnete er für den Landkreis als ein Prestigeprojekt. Komplett glatte, makellose Wände herzustellen, sei allerdings technisch sehr aufwendig und die größte Herausforderung beim Rohbau gewesen. Schalungen, die bereits einmal verwendet worden waren, mussten beispielsweise penibel gesäubert werden. Jede Unebenheit, jeder Riss wäre später in der fertigen Wand sichtbar gewesen und hätte das Ergebnis verdorben. "Im Endeffekt konnten wir viele Schalungen nur einmal verwenden und haben für jedes Stockwerk eine eigene Schalung eingesetzt", erklärt der Bindrum-Geschäftsführer. Mit dem Ergebnis ist er zufrieden.
Von den Grabungen über den Heilquellenschutz bis zum anspruchsvollen Sichtbeton. Obwohl die Baustelle keine einfache sei, habe "bislang alles hervorragend funktioniert", lobt Landrat Thomas Bold (CSU). Dass die Baustelle - auch wegen der Witterung - um mehrere Monate im Zeitplan zurückliegt, bereite der Verwaltung allerdings keine großen Probleme. Immerhin hat das Landratsamt mit dem Kauf des Telekomgebäudes in der Münchnerstraße ein ausreichend großes Ausweichquartier bezogen. Dennoch: "Die Mitarbeiter freuen sich darauf, in einem dreiviertel Jahr bis einem Jahr einzuziehen und die neuen Räume nutzen zu können", sagt Bold. Die Fertigstellung ist für das Frühjahr 2019 geplant.
Für Architekt Thomas Steimle sind mit dem Richtfest zwei Drittel des Bauvorhabens beendet. "Die nächsten Gewerke sind die Fenster, damit die Gebäudehülle geschlossen ist", erklärt er. Das Dach wird abgedichtet und mit dem Bau des Edelstahldachs begonnen, parallel startet der Innenausbau. Außen folgen außerdem die Metallbauarbeiten für den Verbindungssteg, der den Neubau im ersten Obergeschoss mit dem Hauptgebäude verbindet. Anschließend bringen die Arbeiter die Außendämmung an und verkleiden die Fassade mit Sichtbetonplatten. Deren Oberfläche wird sandgestrahlt beziehungsweise chemisch behandelt. "So erhalten wir eine Optik, die sich den bestehenden Gebäuden mit Sandsteinfassaden anpasst", erklärt Steimle.
Dass sich der Neubau harmonisch ins Stadtbild fügt, hat für den Planer ohnehin oberste Priorität: "Wir wollen ein Gebäude, dass den Charakter der Altstadt aufnimmt", sagt er. Die Fluchten sind an die umgebenden Gebäude angepasst, genauso die Gebäudehöhe: Hinab zur Stadtbibliothek ist der Neubau drei-, aufwärts zum Landratsamt viergeschossig. Durch die Staffelung gleicht der Neubau Höhenunterschiede in der Nachbarschaft aus.
Bad Kissingens dritter Bürgermeister Thomas Leiner (CSU) würdigte die gelungene Architektur. "Wir freuen uns, dass in der Mühlgasse eine Lücke städtebaulich geschlossen wird", sagte er. Auch der ehemalige Kreisbaumeister Günter Stammwitz ist von dem Rohbau angetan. Von der Spitalgasse aus könne man die Höhenentwicklung des Gebäudes gut erkennen. "Das ist dem Architekten gut gelungen", findet er.
Schon 2016 starteten die Arbeiten in der Mühlgasse, um der Platznot der Behörde ein Ende zu bereiten - zunächst mit archäologischen Grabungen und später mit dem Abriss der dort stehenden alten Gebäude. Im Mai vergangenen Jahres folgte der offizielle Spatenstich für den 7,8 Millionen Euro teuren und 400 Quadratmeter großen Behördenanbau. Der Mühlbach wurde verlegt, das Fundament mit 44 Pfahlrohren gegründet - alles unter strengen wasserschutzrechtlichen Vorgaben, damit die Bad Kissinger Heilquellen, die sich unter dem Grundstück befinden, nicht beschädigt werden. Jetzt, mit rund viermonatiger Verzögerung, ist der Rohbau fertig. "Manch Fluch wurde gegen Himmel gesandt, während die Schaler mit geübter Hand, tüftelten an glatten Wänden und scharfen Ecken, die sich jetzt nach oben strecken", trug Hayer den Richtspruch vor.
Die Innenfassade besteht aus Sichtbeton, das heißt, so wie sie jetzt zu sehen ist, wird sie es auch im fertigen Gebäude sein. Extra heller Zement, gebrochener Kalkschotter und die Zugabe von speziellen Sanden bewirken, dass der Beton ein gleichmäßiges Sandsteinfarbenes Aussehen erhält. "Das ist etwas, das sehr selten gemacht wird, vor allem bei Verwaltungsgebäuden", sagt der Bindrum-Geschäftsführer. Der Erweiterungsbau bezeichnete er für den Landkreis als ein Prestigeprojekt. Komplett glatte, makellose Wände herzustellen, sei allerdings technisch sehr aufwendig und die größte Herausforderung beim Rohbau gewesen. Schalungen, die bereits einmal verwendet worden waren, mussten beispielsweise penibel gesäubert werden. Jede Unebenheit, jeder Riss wäre später in der fertigen Wand sichtbar gewesen und hätte das Ergebnis verdorben. "Im Endeffekt konnten wir viele Schalungen nur einmal verwenden und haben für jedes Stockwerk eine eigene Schalung eingesetzt", erklärt der Bindrum-Geschäftsführer. Mit dem Ergebnis ist er zufrieden.
Von den Grabungen über den Heilquellenschutz bis zum anspruchsvollen Sichtbeton. Obwohl die Baustelle keine einfache sei, habe "bislang alles hervorragend funktioniert", lobt Landrat Thomas Bold (CSU). Dass die Baustelle - auch wegen der Witterung - um mehrere Monate im Zeitplan zurückliegt, bereite der Verwaltung allerdings keine großen Probleme. Immerhin hat das Landratsamt mit dem Kauf des Telekomgebäudes in der Münchnerstraße ein ausreichend großes Ausweichquartier bezogen. Dennoch: "Die Mitarbeiter freuen sich darauf, in einem dreiviertel Jahr bis einem Jahr einzuziehen und die neuen Räume nutzen zu können", sagt Bold. Die Fertigstellung ist für das Frühjahr 2019 geplant.
Für Architekt Thomas Steimle sind mit dem Richtfest zwei Drittel des Bauvorhabens beendet. "Die nächsten Gewerke sind die Fenster, damit die Gebäudehülle geschlossen ist", erklärt er. Das Dach wird abgedichtet und mit dem Bau des Edelstahldachs begonnen, parallel startet der Innenausbau. Außen folgen außerdem die Metallbauarbeiten für den Verbindungssteg, der den Neubau im ersten Obergeschoss mit dem Hauptgebäude verbindet. Anschließend bringen die Arbeiter die Außendämmung an und verkleiden die Fassade mit Sichtbetonplatten. Deren Oberfläche wird sandgestrahlt beziehungsweise chemisch behandelt. "So erhalten wir eine Optik, die sich den bestehenden Gebäuden mit Sandsteinfassaden anpasst", erklärt Steimle.
Dass sich der Neubau harmonisch ins Stadtbild fügt, hat für den Planer ohnehin oberste Priorität: "Wir wollen ein Gebäude, dass den Charakter der Altstadt aufnimmt", sagt er. Die Fluchten sind an die umgebenden Gebäude angepasst, genauso die Gebäudehöhe: Hinab zur Stadtbibliothek ist der Neubau drei-, aufwärts zum Landratsamt viergeschossig. Durch die Staffelung gleicht der Neubau Höhenunterschiede in der Nachbarschaft aus.
Bad Kissingens dritter Bürgermeister Thomas Leiner (CSU) würdigte die gelungene Architektur. "Wir freuen uns, dass in der Mühlgasse eine Lücke städtebaulich geschlossen wird", sagte er. Auch der ehemalige Kreisbaumeister Günter Stammwitz ist von dem Rohbau angetan. Von der Spitalgasse aus könne man die Höhenentwicklung des Gebäudes gut erkennen. "Das ist dem Architekten gut gelungen", findet er.
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