Eine verschimmelte Hauswand, die laut einem Gutachten in ein oder zwei Jahren eingefallen wäre, von der Wand bröckelnder Putz im ganzen Haus und ein schlecht isolierter Keller: Das Haus von Sabrina und Stephan Weidner in der Neubaustraße ist auch im siebten Jahr eine Katastrophe für die Bewohner.
„Man fühlt sich hier nicht wie daheim“ bedauert Sabrina Weidner. Dabei wollte man mit der Wahl des Fertighaus-Anbieters als Bauträger alles richtig machen. Weil Weidners beide zum Zeitpunkt des Hausbaus im Jahr 2005 voll berufstätig waren, verließ man sich auf den Bauträger.
Die Probleme fingen etwa ein halbes Jahr nach dem Einzug im September 2005 an. Erste Risse im Wohnzimmerputz tauchten auf. Seither kam eins zum Anderen. „Wir haben ein Überraschungs-Ei-Haus“ sagen beide mit gewissem Galgenhumor. „Man weiß nie, was als nächstes kommt“. Bereits dreimal habe ihr Mann die Decke im Eingangsbereich erneuert, erzählt Sabrina. Wo der Putz abgebröckelt ist, streicht sie einfach etwas Farbe drüber, vorerst.
Zwei Söhne haben Weidners, den dreijährigen Nick und den kleinen Levi, der am 15. August zur Welt kam. Das einzige kleine Stück hergerichteter Garten beherbergt Spielgeräte für die Kleinen. Schlimm sind die nachgewiesenen Schimmelspuren im Haus. Kein gutes Klima.
Bereits einige Jahre ziehen sich die Prozesse gegen den Bauträger und die Kellerbau – Firma hin. Das zehrt an Nerven und Geldbeutel. Jetzt gingen Weidners einen weiteren Schritt: sie bewarben sich beim Fernsehsender SAT.1 bei „Baupfusch-Familien in Not“ und wurden als eine von sechs Familien deutschlandweit für die zweite Staffel ausgewählt.
Seither kommt ein Filmteam einer Kölner Produktionsfirma mit dem Bausachverständigen Stefan Ritter regelmäßig bei Familie Weidner vorbei, um Baufortschritte der unentgeltlich helfenden Firmen zu filmen. Aktuell wurde die Eingangstreppe weggerissen und ein Teil des Kellers freigelegt.
Redakteurin Sylvia Freudenberger bedauert, dass eine angestrebte Beteiligung der Kellerbau –Firma an den Ausbesserungsarbeiten bisher nicht zustande kam. „Wir werden der Familie jetzt so weit helfen, dass sie sicher und gesund im Haus leben kann“ sagt sie.
Für November ist die Ausstrahlung der Beiträge bei SAT.1 sonntags ab 19 Uhr vorgesehen, „das kommt aber auf den Baufortschritt an“, weist die Redakteurin hin. Erst, wenn die geplanten Arbeiten ausgeführt seien, werde gesendet. Vielleicht können sich Weidners danach in ihrem Haus wenigstens etwas „zuhause“ fühlen.